CINEMA : CLUB  RADSTADT










Mittwoch, 06. Oktober, 18.00 Uhr, Zeughaus am Turm

Elisabeth Kübler-Ross -
DEM TOD INS GESICHT SEHEN

Schweiz 2003, 98 min, dt/engl. OmU; Regie: Stefan Haupt;
mit Elisabeth Kübler-Ross, Erika Faust-Kübler, Eva Bacher-Kübler


Elisabeth Kübler-Ross, die amerikanische Sterbeforscherin aus der Schweiz, hat wie kaum eine zweite Person in den letzten Jahren zur Enttabuisierung des Todes beigetragen. Die Hospizbewegung, verschiedene Formen heutiger Sterbebegleitung sowie Selbsthilfegruppen für Trauernde sind zu einem erheblichen Teil auf ihre Initiative zurück zu führen. 1926 in Zürich als Drillingskind geboren, studierte sie gegen den Willen der Eltern Medizin, 1969 erlangte sie durch ihre Arbeit mit Sterbenden und durch ihr Buch INTERVIEWS MIT STERBENDEN internationalen Ruhm. 

Der Schweizer Regisseur Stefan Haupt zeichnet in diesem Dokumentarfilm das Leben dieser legendären, für manche auch umstrittenen Frau nach. Im Zentrum des Films stehen Gespräche mit der kranken, alten aber psychisch noch immer vitalen Elisabeth Kübler-Ross. Obwohl der Film vom Sterben erzählt, ist dem Regisseur ein wunderbarer Film über das Leben geglückt. „An der Art und Weise, wie eine Gesellschaft mit dem Tod umgeht, lässt sich erfahren, wie diese Gesellschaft sich dem Leben gegenüber verhält“.


Eintritt: € 6,- / ermäßigt € 5,-












Mittwoch, 06. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BALZAC UND DIE KLEINE CHINESISCHE SCHNEIDERIN

Frankreich 2002, 116 min, deutsche Fassung; Regie: Dai Sijie , nach dem gleichnamigen Roman von Dai Sijie, mit Zhou Xun, Chen Kun, Liu Ye, u.a.

China 1971; Maos Kulturrevolution hat schon einiges an Schärfe verloren, die Universitäten sind jedoch noch geschlossen. Nach Abschluss der Oberschule werden der 17jährige Ma und der 18jährige Luo, wie viele andere junge Städter, zur Umerziehung durch die revolutionären Bauern aufs Land geschickt. Nach einiger Zeit harter Feldarbeit gibt ihnen der Dorfvorsteher den Auftrag, sich in der Kreisstadt einen Film anzusehen, um ihn anschließend den Dorfbewohnern zu erzählen. Die erzählte Filmvorführung wird ein voller Erfolg, auch im Nachbarort hört man davon. Dort verlieben sich die beiden in die Enkelin des alten Schneiders, die immer neue Geschichten von ihnen hören will. Woher aber immer neue Geschichten nehmen, wenn alle literarischen Bücher verboten sind?

BALZAC und die kleine chinesische Schneiderin spielt vor einer phantastischen chinesischen Landschaftskulisse und ist eine poetische und bewegende Dreiecksgeschichte, die ihren großen Nachhall aus der Frage zieht, welche Rolle Literatur für unser Leben spielt.

Eintritt: € 6,- / ermäßigt € 5,-














Mittwoch, 13. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
FARENHEIT 9/11

USA 2004; 110 Min; engl. OmU, Regie/Buch: Michael Moore, mit: Michael Moore, George W. Bush u.a. 

FAHRENHEIT 9/11 ist eine bitterböse Abrechnung mit der Präsidentschaft von George W. Bush, die alle Qualitäten eines Michael-Moore-Films in sich vereinigt, darüber hinaus jedoch ungewohnt berührende Momente besitzt. 

Nach dem riesigen Erfolg von BOWLING FOR COLUMBINE, für den Michael Moore einen Oscar erhielt, benützt der Regisseur erneut seinen unnachahmlichen Humor und seinen einzigartig beharrlichen Stil, um die Außenpolitik der Bush-Regierung zu hinterfragen. So verbindet er sensationelles Filmmaterial, fundierte Expertisen und die ihm eigene Beharrlichkeit bei der Jagd nach Antworten auf seine unbequemen Fragen, um George W. Bush und seinen engsten Beraterkreis kritisch unter die Lupe zu nehmen. Moore wirft dem Präsidenten und seinen Beratern vor, die Verbindung zwischen den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und Saudi Arabien ignoriert und sich stattdessen Hals über Kopf in den Krieg im Irak gestürzt zu haben.

Beginnend mit der umstrittenen Wahl im November 2000 folgt Moore dem unwahrscheinlichen Aufstieg George W. Bushs vom gescheiterten texanischen Ölbaron zum Führer der freien Welt und untersucht die engen privaten und geschäftlichen Beziehungen zwischen den Familien Bush und Bin-Laden. FAHRENHEIT 9/11 thematisiert das eklatante Missverhältnis zwischen Lücken im nationalen Sicherheitssystem, die es Mitgliedern der Bin-Laden-Familie ermöglichte, ungehindert das Land zu verlassen, und einer Nation, die in ständiger Furcht vor dem Terror gehalten wird und deren Bürgerrechte durch den ›USA Patriot Act‹ ausgehöhlt werden. Das ›American Heartland‹ liefert berührende Bilder von Familien, die unmittelbar vom Krieg betroffen sind, und desillusionierten amerikanische Soldaten, die sich mit den schrecklichen Realitäten im Irak konfrontiert sehen. Während der Präsident von der Ehre für Amerika sterben zu dürfen spricht, versuchen Rekrutierungskommandos, Oberstufenschüler aus den ärmsten Gegenden des Landes für den Einsatz im Militär zu gewinnen. 

FAHRENHEIT 9/11, mit der ›Goldenen Palme‹ in Cannes ausgezeichnet, ist ein wahrhaftiger Film, ein Film voll schneidendem Humor, der bestens unterhält, aber vor allem nachdenklich macht.

Eintritt: € 6,- / ermäßigt € 5,-


 Programmänderungen vorbehalten


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