CINEMA : CLUB  RADSTADT












Mittwoch, 23. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
LOS LUNES AL SOL
- Montags in der Sonne
E 2003, 113 Min.; span. OmU; Regie: Fernando León de Aranoa; Drehbuch: Fernando León Aranoa, Ignacio del Moral; mit: Javier Bardem, Luis Tosar, José Angel Egido, u.a.

MONTAGS IN DER SONNE erzählt aufrichtig und berührend, kraftvoll, zärtlich und immer wieder umwerfend komisch von Freundschaft und Solidarität in schwierigen Zeiten, von Menschen, die sich ihren Witz und ihr Recht auf Glück nicht nehmen lassen. Die intelligente, warmherzige Tragikomödie erzählt von einer Handvoll Arbeitslosen in der nordspanischen Stadt Vigo, die auf unterschiedliche Weise mit ihrer Situation umgehen. Santa, der trotzige Rebell mit der großen Klappe, will das Bußgeld für den bei der Besetzung der Werft entstandenen Schaden nicht bezahlen; José kann sich nur schwer damit abfinden, dass seine Frau Ana als einzige arbeitet; Lino bewirbt sich für jede noch so absurde Stelle; Amador verlässt seinen Platz in der Kneipe des früheren Kollegen Rico kaum noch; und von Sergej, dem Russen, heißt es, er sei früher Kosmonaut gewesen. Jeden Tag nehmen sie die Fähre über die Bucht von Vigo, reihen sich ein in die Schlangen der Arbeitssuchenden, treffen sich auf ein Glas in der Kneipe. Was passiert, wenn nichts passiert? Dann wird das Nichts zum packenden Abenteuer. Dann geht es um alles.

MONTAGS IN DER SONNE, der dritte Film von Fernando León de Aranoa, avancierte mit mehr als zwei Millionen Zuschauern zum Sensationserfolg in Spanien. 


Eintritt:  € 6,- / ermäßigt € 5,-


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Mittwoch, 30. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DARWIN´S NIGHTMARE
A/F/B 2004, 35mm, Farbe, 107 Min., OmU; Regie/Buch: Hubert Sauper; Kamera: Hubert Sauper, Alexander Rieder; Schnitt: Denise Vindevogel; Ton: Cosmas Antoniadis.

DARWIN’S NIGHTMARE, ein Film des in Paris lebenden Österreichers Hubert Sauper, hat seit seiner Weltpremiere beim Filmfestival Venedig in kurzer Zeit fast alle Preise und Auszeichnungen gewonnen, die ein Dokumentarfilm überhaupt bekommen kann (u.a. den Europäischen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm, Wiener Filmpreis). Formal von beeindruckender Konsequenz, ist Saupers Film die bisher wahrscheinlich aktuellste und vielschichtigste filmische Auseinandersetzung mit dem Thema Globalisierung.
DARWIN’S NIGHTMARE widmet sich einer unglaublichen Geschichte aus Afrika. Am Lake Victoria wurde in den 1960er-Jahren eine Art wissenschaftliches Experiment gestartet: Damals wurde der Nilbarsch, eine gefräßige Spezies, die in der Lage ist, andere Fischarten fast vollständig auszurotten, in dem See angesiedelt – und entwickelte sich wenig später als Delikatesse zum Verkaufsschlager, zum Exportartikel in Länder, die im Austausch dafür Waffen und Munition nach Afrika liefern.

Zunächst geht es (nur) um einen großen Fisch: den Nil- bzw. den Viktoriabarsch, den ausgesetzten Raubfisch, der sich am Ende der Nahrungskette behauptet. Der Raubfisch gibt in DARWIN’S NIGHTMARE ein treffendes Bild ab für die Mechanismen im Verhältnis zwischen Erster und Dritter Welt: In Tansania ist der Barsch nämlich längst zur wichtigsten Einkommensquelle geworden. Täglich landen hier Flugzeuge, um Fischfilets in westliche Industrieländer zu exportieren; für die heimische Bevölkerung bleiben nur die Fischköpfe zurück, die von Müllhalden aufgelesen und selbst madendurchsetzt noch verzehrt werden. Und doch gelten die Vertreter der Fischindustrie nicht als Zerstörer des Wirtschafts- und Ökosystems, sondern als diejenigen, die Wohlstand gebracht haben. Obwohl, so Sauper, ›der See in zehn Jahren kaputt sein wird und die Fabriken von heute auf morgen zusperren werden.‹

Hubert Sauper zeigt in seiner komplexen Studie, wie die zerstörerischen Mechanismen von Globalisierung und Kapitalismus unaufhaltsam wirksam werden und führt das vielschichtige und zynische Spannungsverhältnis zwischen Nord und Süd vor Augen. Nüchtern und minutiös setzt er mehrere Ebenen miteinander in Beziehung, entlarvt mittels Interviews und eindringlichen Szenen das System der Ungleichheiten einer globalen Ökonomie, die Fisch für Waffen, Luxus für Armut und Zerstörung eintauscht – nicht nur der See ist hier aus dem Gleichgewicht.


Eintritt:  € 6,- / ermäßigt € 5,-


 Programmänderungen vorbehalten


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