Die Vorstellungen vom PARADIES als Garten und dem Leben darin sind vielfältig und geben einen interessanten Einblick in die Bedürfnisse und Sehnsüchte der jeweiligen Kultur. Die Sehnsucht danach ist so alt wie die Menschheit. Es ist der Traum von einer anderen Welt, der Gegenentwurf zur eigenen, mit Mängel behafteten Wirklichkeit.

War es bei den frühen Christen das himmlische Jerusalem (Off 21), rückte später der Garten Eden (Gen 2,8) in den Vordergrund. Klostergärten geben uns bis heute das Bild von einer geordneten (geometrischen) in sich geschlossenen Welt wider. Seit der Aufklärung wird der Paradiesgarten immer mehr mit einer Urlaubslandschaft gleichgesetzt. einer Welt noch vor der Zivilisation. Seit dem sind Menschen unterwegs auf der Suche nach dem Paradies. Die Schattenseiten werden ausgeblendet, das Paradies ist zu einer massentauglichen Sehnsuchtsoption geworden.

Mit unserem Festivalthema „Verweil im Paradies“ laden wir Sie ein mit den Ausdrucksmitteln von Musik & Literatur verschiedenen Bedeutungsebenen des „paradiesischen“ nachzuspüren.     Elisabeth Schneider