C I N E M A : C L U B   R A D S T A D T















Mittwoch, 13. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

DER SCHÖNSTE TAG IN MEINEM LEBEN
IL PIU BEL GIORNO DELLA MIA VITA

I/GB 2002, 102 Min, ital.
O.m.U.;
Regie: Christina Comencini; mit: Virna Lisi, Margherita Buy, Sandra Ceccarelli, Jean-Hugues Anglade, Ricky Tognazzi.

Mit ihren unbestechlichen kindlichen Augen - sowie mit der Videokamera, die sie zur Erstkommunion geschenkt bekommt, registriert die kleine Chiara die brüchige Fassade einer drei Generationen umfassenden italienischen Großfamilie. Die verwitwete Großmutter Irene residiert allein am Rande Roms in einer geräumigen Villa und möchte ihre Kinder um sich haben. Ihre älteste Tochter Sara lebt seit dem Tod ihres Mannes in emotionaler Isolation. Rita lebt als einzige ein vermeintlich normales Familienleben, aber der Schein trügt. Sie unterhält ein leidenschaftliches Verhältnis zur ihrer alten Jugendliebe. Der Jüngste, Claudio, versucht, in die Fussstapfen seines verstorbenen Vaters, eines Advokaten, zu treten. Gleichzeitig muss er einsehen, dass er seine Homosexualität nicht mehr länger vor der Familie verheimlichen kann.

Die Regisseurin Cristina Comencini erzählt in ihrem wunderbaren Familienporträt von den Lebenslügen innerhalb einer Großfamilie. Die Regisseurin entwirft hierbei ein Patchwork der unterschiedlichsten Liebes-Konstellationen. Zugleich ist der Film auch eine Hommage an die Familie. Das liegt zum einen am zartbitter-melancholischen Erzähl-Tonfall, zum anderen an der Zärtlichkeit, mit der die Regisseurin ihre Figuren zeichnet. ›DER SCHÖNSTE TAG IN MEINEM LEBEN‹, schreibt EPD-FILM, ›ist italienisches Kino par excellence, ein buntes, lebenspralles Porträt einer matriachalen Familie mit großartigen Schauspielern.‹ Der Film wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.


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Mittwoch, 20. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

DIE REISE DES JUNGEN CHE
DIARIOS DE MOTOCICLETA - THE MOTORCYCLE DIARIES

Argentinien/USA 2003,
128 min., span.O.m.U.; Regie: Walter Salles, Buch: José Rivera, basierend auf den Büchern ›The Motorcycle Diaries‹ von Ernesto Che Guevara und ›With Che through Latin America‹ von Alberto Granado; mit: Gael García Bernal, Rodrigo de la Serna, Mía Maestro u.a. 

Walter Salles zählt zu den bedeutensten Regisseuren Lateinamerikas. In DIARIOS DE MOTOCICLETA erzählt er die abenteuerliche Motorradreise des damals noch unbekannten argentinischen Medizinstudenten Ernesto Guevara, den die Welt später als ›Che‹ verehren wird.

Im Jahr 1952, noch als Studenten, unternehmen Ernesto ´Che´ Guevara (Gael García Bernal) und Alberto Granado (Rodrigo de la Serna) eine neunmonatige Reise durch halb Lateinamerika: Zuerst auf einem alten Norton-500 Motorrad, dann, als dieses seinen Geist aufgibt, zu Fuß, per Amazonas-Dampfer und auf den Ladeflächen unzähliger klappriger Lastwagen. Aus den unbesorgten Jünglingen, die sorglos in den Tag hinein leben und mit fantasievollen Abenteuergeschichten die lokalen Dorfschönheiten bezirzen, werden im Laufe der Reise nachdenkliche Männer, die am eigenen Leib die wahren Tragödien Lateinamerikas erfahren. Eine endlose Geschichte von Armut und Reichtum, Stolz und Tradition, Temperament und Lebensfreude, Unterdrückung und Ungerechtigkeit... 

Das Road Movie erzählt von einer zweifachen Reise: dem acht Monate dauernden Trip des jungen Ernesto Guevara und seines Freundes Alberto durch Lateinamerika und der inneren Reise zu den Ursprüngen ihres revolutionären Denkens. Es ist zugleich eine abenteuerliche, unterhaltsame Geschichte, die Salles mit eindrucksvollen Bildern, einer faszinierenden Lanschaft und vor allem mit seinen hervorragenden Protagonisten, Gael García Bernal (LA MALA EDUCACION - SCHLECHTE ERZIEHUNG, AMORES PERROS) als Ernesto und Rodrigo de la Serna als Alberto, erzählt.


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Mittwoch, 27. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN
REAL WOMEN HAVE CURVES
USA 2002, 87 Min., engl.O.m.U.; Regie: Patricia Cardoso,
mit: America Ferrera, Lupe Ontiveros, Ingrid Oliu, George Lopez, Brian Sites, u.a.;

Ana, die18-jährige Tochter einer mexikanisch-amerikanischen Familie, die in Los Angeles eine Wäscherei betreibt, könnte ans College gehen - wären die finanziellen Mittel und vor allem das kulturelle Verständnis ihrer Eltern vorhanden. Vor allem Anas Mutter Carmen (Lupe Ontiveros) hat für die Zukunft ihrer Tochter andere Pläne: sie soll kochen lernen, sich einen passenden Ehemann suchen und am besten eine ganze Schar von Kindern großziehen. Dabei gibt es allerdings ein Problem: Ana bringt einige Pfunde zu viel auf die Waage! Und sie ist wild entschlossen, zu ihrem Körper und ihren eigenen Vorstellungen vom Leben zu stehen und vor allem: niemals so zu werden wie ihre Mutter. Nach dem Motto “Real Women Have Curves” wischt diese mit Selbstbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit und starken Willen alle menschlichen und zwischenmenschlichen Unzulänglichkeiten beiseite, um schließlich ihren Weg zu machen... .

Mit ihrem Debütfilm REAL WOMEN HAVE CURVES, inszeniert nach dem autobiographischen Stück von Josefina Lopez, führt Patricia Cardoso den Kinogeher in die Latino-Community von Los Angeles ein. Mit viel Liebe zum Detail malt der Film das Ambiente der mexikanischstämmigen Gemeinschaft aus: von übel riechenden Voodoo-Kerzen bis zu den Kuppeldiensten Heiliger-Antonius-Figuren. REAL WOMAN HAVE CURVES ist ein herzerfrischendes, mit viel Humor und Lebensfreude inszeniertes Feel-Good-Movie, welches beim renommierten Sundance-Festival 2002 gleich mit zwei Preisen ausgezeichnet wurde.


Programmänderungen vorbehalten      Eintritt: € 7,- / ermäßigt € 6,-

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