C I N E M A : C L U B    R A D S T A D T














Mittwoch, 03. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

AGATA UND DER STURM
I 2004, 120 min, ital.O.m.U.; Regie: Silvio Soldini (Brot & Tulpen);
mit: Licia Maglietta, Giuseppe Battiston, Emilio Solfrizzi, Marina Massironi, Claudio Santamaria, Ann Eleonora Jorgensen

In „Brot und Tulpen“ wurde sie an einer Raststätte vergessen, nun besucht sie ein um Jahre jüngerer Mann regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz. Licia Maglietta, die Hauptdarstellerin von Silvio Soldinis bislang größtem Filmerfolg, spielt die Buchhändlerin Agata. So geordnet wie in den Regalen ihres Ladens geht es privat jedoch nicht zu.

Im Leben der 40-jährigen Agata geht es buchstäblich stürmisch zu: In ihrer Nähe brennen nicht nur Glühbirnen durch, stürzen Computer ab oder beginnen Ampeln zu flackern, auch in ihrem Beziehungsleben herrscht das reinste Chaos. Ihr junger Geliebter Nico ist verheiratet, scheint aber Frau und Freundin auch noch mit einer hübschen Blondine zu betrügen und beteuert, es handele sich alles um eine Verwechslung mit seinem Zwillingsbruder. Für Agata beginnt eine aberwitzige Suche nach tatsächlicher Verwandtschaft, echten Gefühlen und sonstigen Lebenswahrheiten. Liebe nicht ausgeschlossen...


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Mittwoch, 10. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

DER KAUFMANN VON VENEDIG
GB/I 2004, 131 min.,
engl.O.m.U.; Regie/ Drehbuch: Michael Radford, mit: Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes, Lynn Collins

Venedig im 16. Jahrhundert. Der junge Lebemann Bassanio (Joseph Fiennes) ist hoch verschuldet und unsterblich in die schöne Portia (Lynn Collins) verliebt. Um seinem Freund bei dessen Brautschau finanziell unter die Arme zu greifen, leiht sich der angesehene Kaufmann Antonio (Jeremy Irons) von dem wohlhabenden Juden Shylock (Al Pacino) 3.000 Dukaten. Da Antonio in wenigen Tagen die wertvolle Fracht seiner Schiffe erwartet, macht er sich keinerlei Sorgen, dass er die Schulden alsbald wieder begleichen kann. Er unterschreibt sogar bereitwillig die Klausel, anstelle des Geldes mit einem Pfund Fleisch aus der eigenen Brust zu bezahlen, sollte er nicht fristgerecht liquide sein.

Mit "Der Kaufmann von Venedig" adaptierte der schottische Regisseur Michael Radford eine der tragischsten und zugleich umstrittensten Komödien aus dem Repertoire des großen Bühnenautoren.


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Mittwoch, 17. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

DAS MEER IN MIR - MAR ADENTRO
Spanien 2004,
125 Min., span.O.m.U.; Regie: Alejandro Amenábar, Drehbuch: Alejandro Amenábar, Mateo Gil; mit: Javier Bardem, Belén Rueda, Lola Duenas, Mabel Rivera, u.a.
OSCAR für besten ausländischen Film
; GROSSER PREIS DER JURY und DARSTELLERPREIS für Javier Bardem, Filmfestspiele Venedig 2004; Europäischer Filmpreis für BESTER SCHAUSPIELER

Ramón liebt das Meer. In seinen Träumen fliegt er über Berge und Küstenlandschaften und taucht ein ins blaue Wasser, das ihm einst fast das Leben nahm. Vor 27 Jahren hatte er einen Unfall, als er ins Meer sprang. Seither ist er querschnittsgelähmt, ist sein Körper gestorben. Nur den Kopf, die Augen und den Mund kann er noch bewegen. Ramón lebt im Haus seines Bruders, wo er von seiner Familie und Freunden liebevoll umsorgt wird. Sein Charme und seine sanftmütige Ausstrahlung bescheren ihm eine Vielzahl an Verehrerinnen. Die Rechtsanwältin Julia etwa will ihm helfen, das Buch „Cartas desde el infierno“ („Briefe aus der Hölle“) zu publizieren, während die Fabrikarbeiterin Rosa in ihm den Mann fürs Leben sieht. Doch trotz der Liebe, die man ihm entgegenbringt, empfindet Ramón aufgrund seiner Behinderung längst keinerlei Würde mehr im Leben. Der Entschluß, Selbstmord zu begehen steht seit längerer Zeit fest, doch weiß er auch, dass er dabei auf fremde Hilfe angewiesen ist. Dem Wunsch nach anerkannter Sterbehilfe wollen Ramóns Freunde nachkommen, auch wenn Euthanasie bei Kirche und Staat ein Tabuthema ist. Fest entschlossen zieht Ramón mit seinen Verbündeten schließlich vors spanische Gericht.

DAS MEER IN MIR beruht auf dem authentischen und in der spanischen Öffentlichkeit viel diskutierten Fall von Ramón Sampredo, der nach einem Badeunfall öffentlich für das Recht auf einen selbstbestimmten Tod kämpfte. Regisseur Alejandro Amenábar (THE OTHERS) nähert sich diesem hochbrisanten Thema hochsensibel und entwirft - jenseits von kitschiger Melodramatik - ein eindringliches Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit. Anstatt hierbei die spanische Justiz in endlosen Gerichtsszenen moralisch zu verurteilen, legt der Regisseur den Schwerpunkt seiner melodramatischen Charakterstudie ganz auf seine - beeindruckend von Javier Bardem verkörperte - Hauptfigur.


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Mittwoch, 24. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm

BEING JULIA
F/I/USA 2004, 105 min., deutsche Fassung;
Regie: Istvan Szabo nach dem Roman „Theater“ von W. Somerset Maugham; mit: Annette Bening, Jeremy Irons, Bruce Greenwood, Miriam Margoyles, Shaun Evans
Golden Globe 2005 für Annette Bening; Oscar-Nominierung 2005 für Annette Bening

London in den späten 30er Jahren. Julia Lambert (Annette Bening) ist eine große Schauspielerin und eine veritable Diva, die im Morgenmantel durch ihr Anwesen rauscht und ihre Launen hemmungslos an ihrer Umgebung auslässt. Und die sind im Moment nicht die besten. Mit Mitte 40 fühlt Julia da so eine Leere und Sinnlosigkeit, irgendetwas ist dabei, sich zu ändern oder sollte sich ändern - offenbar ein Fall von milder midlife crisis. Einen Ausweg scheint die Affäre mit einem jungen Bewunderer zu bieten, der sich allerdings wenig später als Betrüger und Emporkömmling herausstellt. Nach kurzer Verzweiflung sinnt Julia auf Rache - eiskalt und zuckersüß.


Programmänderungen vorbehalten      Eintritt: € 7,- / ermäßigt € 6,-

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