CINEMA : CLUB  RADSTADT
















Mittwoch, 26. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
MILLE MOIS
- Alf chahr / Tausend Monate

Marokko/Frankreich/Belgien 2003, 124 Min., arabische O.m.dt.U.; Regie und Buch: Faouzi Bensaïdi, mit: Mohamed Majd, Nezha Rahil, Mohamed Bastaoui, Mohamed Choubi u.a.
Prix Le Premier Regard et Prix de la Jeunesse, Cannes 2003; Prix FICC et Mention Spéciale du Jury Oecuménique, Fribourg 2004.

Anfang der 80er Jahre in Marokko. Der siebenjährige Mehdi, dessen Vater bei einem Streik inhaftiert wurde, erlebt während des Ramadan die politische Willkür und den aufkeimenden religiösen Fundamentalismus in seinem Dorf. MILLE MOIS ist das erste marokkanische Filmprojekt, das nach der Thronfolge des jungen Königs Mohammed VI. die Geschichte des Landes thematisiert und in traumhaft schönen Bilder und sanften Bewegungen inszeniert.

Der Regisseur Faouzi Bensaïdi spielte im marokkanischen Spielfilm LE CHEVAL DE VENT von Aoulad Syad Daoud eine der Hauptrollen, in der er auf einem Motorrad mit Seitenwagen und dem alten Zufallsgefährten Tahar durch die marokkanischen Landschaften unterwegs ist. Nun gestaltete der Schauspieler als Regisseur einen ersten eigenen Spielfilm, in dem er die Geschichte eines Jungen erzählt, der vaterlos in einer von Männern geprägten Gesellschaft aufwachsen muss. Die Erwachsenen erzählen dem Jungen, dass sein Vater nach Frankreich gefahren sei, um dort zu arbeiten und Geld für die Familie zu verdienen. Aber in Wahrheit wurde er bei einer Demonstration verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. 


MILLE MOIS erzählt auch sehr viel von der Innenwelt des Jungen, während er uns eine nordafrikanische Landschaft mit ihrer maghrebinischen Pracht vor Augen führt. Ein leiser Film, der uns den Alltag des jungen Mehdi vor Augen führt, seine selbständige Suche nach Werten und Halt, den kleinen Stolz, den er als Hüter von Lehrers Stuhl hat. Es ist die Geschichte eines Jungen, der in bleierner Zeit aufwächst und mit dieser Erfahrung in sein erwachsenes Leben wird einsteigen müssen.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 02. November, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
MEERESFRÜCHTE -
Crustacés et coquillages
Frankreich 2004, 90 Min., französische OmU.; Regie und Buch: Olivier Ducastel, Jacques Martineau, mit: Valeria Bruni Tedeschi, Gilbert Melki, Jaques Bonnaffé, Édouard Collin, u.a.;

Sommerfilm. Selten passte ein Schlagwort so gut auf einen Film wie hier. In einem Haus in den Hügeln Südfrankreichs, von der strahlenden Sonne in satte Farben getaucht, inszenieren die beiden französischen Regisseure Olivier Ducastel und Jacques Martineau einen Liebesreigen um Affären, sinnliche Verwirrungen, unterdrückte und angebliche Homosexualität, erloschene und wiederaufflammende Gefühle.

Das inspiriert aufspielende Ensemble wird angeführt von der überragenden Valérie Bruni-Tedeschi (5 x Zwei). Sie spielt Béatrix, Frau von Marc, Mutter des Teenagers Charly, Geliebte von Mathieu, ein bisschen gelangweilt von ihrem Leben, dem malerischen Sommerurlaub am Meer entsprechend aber sehr entspannt. Während sie sich angesichts der angeblichen Homosexualität ihres Sohnes, der Martin, einen Freund, mit in den Urlaub genommen hat, erstmal einen Joint anzündet, kann Marc sein Unglück kaum fassen. Wer sich für Fußball interessiert, kann doch nicht vom anderen Ufer sein! Die wahren Ursachen für sein Entsetzen greifen jedoch tiefer, wie sich mit der Ankunft Didiers herausstellt.

Wenn man will, kann man MEERESFRÜCHTE als Plädoyer für Toleranz und Aufrichtigkeit verstehen, als Beispiel einer Welt, in der jegliche Lebensformen neben anderen existieren können. Man kann ihn aber auch einfach als wunderbar leichte, pointierte Komödie genießen, voller Lebensfreude und interessanter Figuren

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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