Donnerstag, 10. November, 19.00 Uhr - Turm Samstag, 12. November, 14.00 Uhr - Studio DAS ALPHORN Dokumentarfilm Deutschland / Schweiz 2003, 76 Min., Schweizerdeutsche Originalfassung mit deutschen UT Regie / Buch: Stefan Schwietert, K: Pio Corradi, S: Isabel Meier, M: Hans-Jürg Sommer, Balthasar Streiff, Hans Kennel, Hornroh, Schönbächler Sisters, Mytha Ein Kinofilm über
alte und neue Sounds auf dem Schweizer Nationalinstrument. Das Alphorn
wird nicht in erster Linie als Musikinstrument wahrgenommen, sondern in
seiner identitätsstiftenden Rolle für Alpenkultur, Käse und uraltes,
unverfälschtes Brauchtum der Hirtenvölker. Als der in Basel lebende
Glarner Musiker Balthasar Streiff vor Jahren die Trompete weglegte und
sich fast ausschließlich mit dem Alphorn beschäftigte, wurde er von
seinen Freunden milde belächelt. Das Alphorn wurde noch immer als Symbol
der „Schweizermacher“ und Tourismusverkäufer angesehen, dem sich im
besten Fall ein paar schöne, aber musikalisch beschränkte
„Kuhreihen“ entlocken ließen. Der Film zeigt mit viel Humor, wie
schwer der ideologische Ballast dem gequälten Instrument noch anhängt,
wie erstaunlich vielfältig und mitreißend gleichzeitig seine
musikalischen Möglichkeiten sind. Eine musikalische Reise von den wilden
„Büchelsätzli“ der Innerschweiz, über wunderschöne traditionelle
Alphornmelodien aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Hans-Jürg
Sommer, den bombastischen Klangtürmen der Gruppe „hornroh“ in Bahnhöfen
und Autobahnunterführungen, bis zu den experimentellen Klangcollagen des
Minimal-Musikers Moondog, die der innerschweizer Jazzmusiker Hans Kennel
mit 16 Alphörnern aufführt. www.looknow.ch |
Freitag, 11. November, 16.00 Uhr - Turm Samstag, 12. November, 14.00 Uhr - Turm WE FEED THE WORLD Dokumentarfilm Österreich 2005, 96 Min., deutsche Originalfassung mit UT Regie / Drehbuch / Kamera / Schnitt: Erwin Wagenhofer, Ton: Helmut Juncker. Tag für Tag
wird in Wien gleich viel Brot entsorgt, wie Graz verbraucht. Auf rund
350.000 Hektar, vor allem in Lateinamerika, werden Sojabohnen für die österreichische
Viehwirtschaft angebaut, daneben hungert ein Viertel der einheimischen Bevölkerung.
Jede Europäerin und jeder Europäer essen jährlich zehn Kilogramm künstlich
bewässertes Treibhausgemüse aus Südspanien, wo deswegen die
Wasserreserven knapp werden. |
Freitag, 11. November, 16.00 Uhr - Studio KEINE WILL HOCH HINAUF Dokumentarfilm Südtirol / Alto Adige 1999, 45 Min, deutsche Originalfassung mit UT Regie / Buch / Schnitt: Michaela Papst 2000 Filmpreis „museo degli usi e costumi“ (Museumspreis der Traditionen und Trachten) 2000 Filmpreis „Vallis agri“ (Beste Darstellung des Bergbauernberufs) Es gibt kaum
einen Fremdenverkehrsprospekt in Südtirol, der ihm nicht einen Ehrenplatz
einräumt: dem Bergbauernhof. Hoch oben ist er Zeugnis eines bäuerlichen
Lebens, das die Touristenherzen höher schlagen Iäßt.
Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Michaela Papst hat nach
monatelangen Recherchen fünf Höfe im Sarntal ausgesucht, um den harten
Alltag der Bergbauern zu dokumentieren. Die Höfe sind Familienbetriebe
die meistens von den Eltern und den Hoferben bewirtschaftet werden. Aber
wie lange noch? Es gibt nur noch wenige Frauen, die sich ein Leben an der
Seite eines Bergbauern vorstellen können. Im Tal lockt leichtere Arbeit
und mehr Geld. Haben die Bergbauern noch Zukunftschanchen? Der Film
,,Keine will hoch hinauf" ist ein einfühlsames, authentisches
Dokument über Menschen, die ihr Land lieben und nicht aufgeben wollen. |
Freitag, 11. November, 18.00 Uhr - Turm Samstag, 12. November, 18.00 Uhr - Studio KOMMUNE DER SELIGEN Dokumentarfilm in Anwesenheit von Klaus Stanjek Deutschland 2004, Deutsche Originalfassung, 97 Min. Regie / Buch: Klaus Stanjek, K: Volker Gerling, S: Bettina Bickwede, M: Axel Kalhorn 2005 Bester Dokumentarfilm Bozener Filmtage Abseits der Städte
– zurückgezogen im Hinterland der nordamerikanischen Prärie – lebt
ein kleines Volk ein eigenwilliges Lebensmodell, von dem bisher nur wenige
Außenstehende eine genauere Vorstellung haben. Die deutschstämmigen
Hutterer sind die direkten Nachfahren der radikalen “Wiedertäufer”
der Reformationszeit. Nach jahrhundertelangen Verfolgungen und Wanderungen
sondern sie sich von der Außenwelt weitgehend ab. Sie lehnen Fernsehen,
Radio und andere Medien ab und behüten dadurch ihr geistiges Erbe und
ihre oppositionelle Lebensform, ihren alpenländischen Dialekt und die
mittelalterliche Bauerntracht mit Hosenträger und Kopftuch. Der Film
KOMMUNE DER SELIGEN gelang erst nach langjähriger Vertrauensarbeit, da
das “Bildl obnehmen” der weltlichen Sünden wie der “Augenlust”
und der „Eitelkeit“ zugerechnet wird. Mit Empathie und Hartnäckigkeit
entstand die vermutlich allererste lange filmische Beobachtung aus dem
Innenleben einer Hutterer-Gemeinschaft mit ihrer kibbuzartigen Kommune.
Ein Blick auf die menschliche Lebensweise jenseits der modernen
Industriekultur, auf die Sensibilität des einfachen Lebens und der
Begrenztheit menschlicher Hoffnung. |
Freitag, 11. November, 18.00 Uhr - Studio ECHTE BAUERN Dokumentarfilm in Anwesenheit von Markus Kaiser-Mühlecker Österreich 2005, Deutsche Originalfassung, 43 Min. Regie: Markus Kaiser-Mühlecker mit: Prof. Dr. Roland Girtler Die
Dokumentation basiert auf dem gleichnamigen Buch des Wiener Soziologen
Roland Girtler. Der Film beschäftigt sich mit den gestiegenen
Anforderungen an das Dasein der Bauern, die in einer zunehmend industriell
geprägten Landwirtschaft um ihre Existenz kämpfen. Die Problematiken
sind dabei weit gefächert und reichen von der Gentechnik über EU-Förderpolitik
bis hin zu fehlenden Nachfolgern. Ein Teil dieses Filmes ist den „Landlern“
in Siebenbürgen gewidmet. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Die Jungen sind abgesiedelt und das Dorf stirbt langsam aus. |
Freitag, 11. November, 20.00 Uhr - Turm LA DESTINAZIONE Spielfilm Italien 2003, Italienische Originalfassung mit deutschen UT, 124 Min. Regie / Buch: Piero Sanna, K: Emilio Della Chiesa, S: Piero Sanna, M: Mauro Palmas, mit: Roberto Magnani, Elisabetta Balia, Salvatore Mele, Raffaele Ballore 2005 Preis der Jury, Festival der Neue Heimatfilm Freistadt Emilio, ein
junger Bursche aus der Emilia Romagna, beschließt, da er keine Arbeit
findet, den Dienst bei den Carabinieri anzutreten. Während der Ausbildung
lernt er Costantino, einen Sarden, kennen, mit dem er Freundschaft schließt. |
Freitag, 11. November, 20.00 Uhr - Studio Samstag, 12. November, 16.00 Uhr - Studio JESUS SPRACH: SEI EIN MANN in Anwesenheit von Willi Schwarzenbacher und Pater Klaus Laireiter Österreich 2004, 45 Min. Regie / Buch: Willi Schwarzenbacher mit:Willi Schwarzenbacher Ein junger Mann,
depressiv, will seinem Leben ein Ende setzen. Dazu geht er auf einen Berg.
Hier erscheint ihm Jesus und liest ihm die Leviten. Er beauftragt den
Lebensmüden mit der Mission: „Mache einen Film, rette ein Leben und sei
ein Mann“. In mehreren Episoden erzählt Willi Schwarzenbacher wie er
diese Aufgabe erfüllt und begibt sich auf eine Reise hoch über den Großvenediger
bis in die weite Welt, um zu erfahren wofür es sich lohnt zu leben. |
Samstag, 12. November, 16.00 Uhr - Turm HALLELUJA! DER HERR IST VERRÜCKT Dokumentarfilm Schweiz 2004, 87 Min. Schweizerdeutsche Originalfassung mit deutschen UT Regie / Buch: Alfredo Knuchel, K: Peter Guyer, Norbert Wiedmer, S: Stefan Kälin, M: Mischa Käser, mit: Philippe Saxer, Margrit Roth, Daniel Curty, Jonas Konrad, Gabor Dios, Gordian Hannemann Der Künstler
Adolf Wölfli, die Schriftsteller Robert Walser und Friedrich Glauser -
sie alle haben eines gemeinsam. Das Irrenhaus Waldau bei Bern - heute eine
moderne psychiatrische Universitätsklinik - war für sie Stätte des
Schaffens und der Zuflucht. |
Samstag, 12. November, 18.00 Uhr - Turm GRENZVERKEHR Spielfilm in Anwesenheit von Stefan Betz, Tom Blieninger und Gerald Schaffarzcyk (Produzenten) Deutschland 2005, Deutsche Originalfassung, 90 Min. Regie / Buch: Stefan Betz, K: Alexander Fischerkoesen, S: Manuela Kempf, M: Joe Mubare, Manuel Lopez, mit: Andreas Buntscheck, Joseph M’Barek, Ferdinand Schmidt-Modrow, Henriette Richter-Röhl, Oliver Korritke, Götz Otto, Dana Vávrová Wong, Schilcher
und Hunter sind 16 Jahre alt, leben in Niederbayern auf dem Land und haben
es noch nie getan. Die Mädchen haben eben viel mehr Interesse an den großen
Jungs aus der motorisierten, spurverbreiterten Klasse, da können
Mofafahrer nicht mithalten. Da ihre Bemühungen stets nach hinten
losgehen, bleibt schließlich nur eine letzte Option offen: käufliche
Liebe. Also: ab über die Grenze nach Tschechien. Im Bordell verliert zwar
einer seine Jungfräulichkeit, doch eigentlich wartet das Erwachsenwerden:
zwischen kindischen Entscheidungen, ungelenken Vorgehensweisen, infantilen
Lügen und dem beginnendem Verständnis dafür, dass Frauen keine Ware
sind, schwanken die drei Jungs einem denkwürdigen Ereignis entgegen - der
Geburt eines Kindes vor ihren Augen. Bleibt noch zu klären, wie man ohne
Klamotten, Pässe, fahrbaren Untersatz und mit einer resoluten jungen Frau
am Hals aus einem tschechischen Puff wieder nach Hause kommt - und das
alles seinen Eltern erklärt ... |
Samstag, 12. November, 20.00 Uhr - Turm HEIDENLÖCHER Spielfilm in Anwesenheit von Wolfram Paulus, Gerta Rettenwender und Helmut Vogl Österreich / Deutschland 1985, 98 Min., S/W Regie / Buch / Schnitt: Wolfram Paulus, K: Wolfgang Simon, M: Bert Breit mit: Florian Pircher, Albert Paulus, Helmut Vogl, Gerta Rettenwender, Walter Oczlon 1985 Bayrischer Filmpreis für beste Nachwuchsregie, 1986 Deutscher Bundesfilmpreis, 1987 Wiener Filmpreis In knappen
Schwarzweißbildern und von hoher Eindringlichkeit zeigt Wolfram Paulus
mit seinem Spielfilmdebüt, wie die Nationalsozialisten ihre Macht bis in
die hintersten Bergtäler ausdehnten. |
Samstag, 12. November, 20.00 Uhr - Studio ACCORDEON TRIBE Dokumentarfilm Schweiz / Österreich 2004, 87 Min., Deutsche Originalfassung Regie / Buch: Stefan Schwietert, K: Wolfgang Lehner, S: Stephan Krumbiegel; mit: Guy Klucevsek, Lars Hollmer, Maria Kalaniemi, Bratko Bibic, Otto Lechner Fünf
höchst eigenwillige Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern
formieren sich zum Accordion Tribe und vollbringen das Kunststück, ihr
lange Zeit verschmähtes Instrument wieder in jenes Kraftwerk der Gefühle
zu verwandeln, als das es einst in aller Welt Verbreitung fand. |