CINEMA : CLUB  RADSTADT













Mittwoch, 07. Dezember, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BIN-JIP
- Leere Häuser

Südkorea 2004, 95 Min., korean. OmU.; Regie/Buch: Kim Ki-duk;  mit: Lee Seung-yeon, Jae Hee, Kwon Hyuk-ho; 
Silberner Löwe für beste Regie, Venedig 2004

Tae-suk hat einen ungewöhnlichen Zeitvertreib: Er bricht in Wohnungen ein. Doch Tae-suk ist kein Dieb. Und er zerstört auch nichts. Im Gegenteil, er repariert kaputte, vernachlässigte Dinge, er wäscht die Wäsche und schläft im Bett der Bewohner. Eines Tages beobachtet ihn die junge Sun-hwa, ein unglücklich verheiratetes Model, als er in ihre Wohnung einbricht. Ganz vorsichtig nähern sich die beiden einander an, verlieben sich. Als Sun-hwas gewalttätiger Ehemann auftaucht, setzt ihn Tae-suk mit drei gezielten Golfschlägen außer Gefecht. Gemeinsam ziehen sie von einer leer stehenden Wohnung zur nächsten, bis die beiden eines Tages das Schicksal einholt . . .

Nach FRÜHLING, SOMMER, HERBST, WINTER . . . UND FRÜHLING erzählt der koreanische Regisseur Kim Ki-Duk in BIN-JIP erneut eine tragische Liebesgeschichte. Der Film kommt fast ohne Worte aus, er konzentriert sich ganz auf die poetischen, einfachen Bildkompositionen. Mit seiner langsamen Kameraführung, der meditativen Musik und den langen Momenten der Stille schwebt der Film stets ein wenig zwischen Traum und Wirklichkeit. Nur hin und wieder unterbrechen kurze gewalttätige Eruptionen die lyrische Atmosphäre. Die Kritik feierte Kim Ki-Duks in Venedig 2004 mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichneten Film als bislang schönsten Liebesfilm dieses Jahres.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 14. Dezember, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DAS MEER IN MIR - Mar Adentro
Spanien 2004,
125 Min., span.O.m.U.; Regie: Alejandro Amenábar, Drehbuch: Alejandro Amenábar, Mateo Gil; mit: Javier Bardem, Belén Rueda, Lola Duenas, Mabel Rivera, u.a.
OSCAR für besten ausländischen Film
; GROSSER PREIS DER JURY und DARSTELLERPREIS für Javier Bardem, Filmfestspiele Venedig 2004; Europäischer Filmpreis für BESTER SCHAUSPIELER

Ramón liebt das Meer. In seinen Träumen fliegt er über Berge und Küstenlandschaften und taucht ein ins blaue Wasser, das ihm einst fast das Leben nahm. Vor 27 Jahren hatte er einen Unfall, als er ins Meer sprang. Seither ist er querschnittsgelähmt, ist sein Körper gestorben. Nur den Kopf, die Augen und den Mund kann er noch bewegen. Ramón lebt im Haus seines Bruders, wo er von seiner Familie und Freunden liebevoll umsorgt wird. Sein Charme und seine sanftmütige Ausstrahlung bescheren ihm eine Vielzahl an Verehrerinnen. Die Rechtsanwältin Julia etwa will ihm helfen, das Buch „Cartas desde el infierno“ („Briefe aus der Hölle“) zu publizieren, während die Fabrikarbeiterin Rosa in ihm den Mann fürs Leben sieht. Doch trotz der Liebe, die man ihm entgegenbringt, empfindet Ramón aufgrund seiner Behinderung längst keinerlei Würde mehr im Leben. Der Entschluß, Selbstmord zu begehen steht seit längerer Zeit fest, doch weiß er auch, dass er dabei auf fremde Hilfe angewiesen ist. Dem Wunsch nach anerkannter Sterbehilfe wollen Ramóns Freunde nachkommen, auch wenn Euthanasie bei Kirche und Staat ein Tabuthema ist. Fest entschlossen zieht Ramón mit seinen Verbündeten schließlich vors spanische Gericht.

DAS MEER IN MIR beruht auf dem authentischen und in der spanischen Öffentlichkeit viel diskutierten Fall von Ramón Sampredo, der nach einem Badeunfall öffentlich für das Recht auf einen selbstbestimmten Tod kämpfte. Regisseur Alejandro Amenábar (THE OTHERS) nähert sich diesem hochbrisanten Thema hochsensibel und entwirft - jenseits von kitschiger Melodramatik - ein eindringliches Plädoyer für Freiheit und Gerechtigkeit. Anstatt hierbei die spanische Justiz in endlosen Gerichtsszenen moralisch zu verurteilen, legt der Regisseur den Schwerpunkt seiner melodramatischen Charakterstudie ganz auf seine - beeindruckend von Javier Bardem verkörperte - Hauptfigur.

Eintritt: € 7,- / ermäßigt €6,-


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Mittwoch, 28. Dezember, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
MATCH POINT

USA 2005, 123 Min., engl. OmU.; Regie und Drehbuch: Woody Allen; mit Scarlett Johansson, Jonathan Rhys-Meyers, Brian Cox, Matthew Goode, Emily Mortimer, Penelope Wilton
Vorpremiere zum österreichischen Filmstart

Ein smarter Emporkömmling schleicht sich als Tenniscoach in die höchsten Kreise der Londoner High Society ein. Er ist Everybody¹s Darling, bis er sich in die falsche Frau verliebt und einen teuflischen Plan ausheckt. Ein tiefgründiges Gesellschafts-Spiel zwischen Luxus und Leidenschaft, Unschuld und Mord, heißen Tränen und kalter Berechnung.

Für die Dreharbeiten zu MATCH POINT verließ Woody Allen erstmals für einen ganzen Film das heimatliche New York und drehte in London (Tate Modern, St. James Park, Gherkin-Tower, Buckinghamshire): “In Manhattan ist es im Sommer heiß, und die Sonne bringt mich um. In London ist es kühl, der Himmel ist grau ­ einfach perfekt für mich. MATCH POINT hatte beim  diesjährigen Filmfestival von Cannes seine Weltpremiere. Er lief dort im Hauptprogramm außer Konkurrenz.

Raffiniert verbindet Woody Allen in seiner 39. Regiearbeit das Aufsteigerthema mit moralischen Fragen wie Verbrechen ohne Strafe, Schicksal und Glück. In MATCH POINT widmet sich der Filmemacher einem klassischen Motiv der großen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts und überträgt es ebenso packend wie trickreich, ebenso glaubwürdig wie phantasiereich in die britische Upper Class der Gegenwart.

"Nur mit Gewalt kann man sich diesen herrlichen zwei Stunden Woody Allen diesmal entziehen"
Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau. 

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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