CINEMA : CLUB  RADSTADT








Mittwoch, 11. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DIE REISE DER PINGUINE
- La marche de l'empereur

Frankreich 2004, 85 Min., DF, Dokumentarfilm; Regie und Drehbuch: Luc Jacquet, Kamera: Laurent Chalet, Jerome Maison, Musik: Emilie Simon. 

Der französische Dokumentarfilmer Luc Jacquet hat die Kaiserpinguine auf ihrer Wanderung durch die Antarktis begleitet und einen faszinierenden Beitrag über die Schönheit und die Gewalt der Natur geschaffen. "DIE REISE DER PINGUINE darf sich einreihen in all jene unterhaltsamen Naturfilmproduktionen, die uns jüngst in die Welt mikroskopisch kleiner Lebewesen, der Nomaden der Lüfte oder auch der weinenden Kamele entführten."

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 18. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BROKEN FLOWERS
USA 2005, 105 Min., engl. OmU.; Regie: Jim Jarmusch; mit Bill Murray, Jeffry Wright, Sharon Stone. Großer Preis der Jury in Cannes 2005

Don Johnston, ewiger Junggeselle und in die Jahre gekommener Geschäftsmann, wird von seiner letzten, sehr viel jüngeren Eroberung verlassen. Und dann findet er auch noch einen anonymen, rosafarbenen Brief in seinem Briefkasten. Der Inhalt ist jedoch keine Liebesbotschaft, sondern die späte Quittung für eine frühere Liaison: sein inzwischen 19-jähriger Sohn werde ihn aufsuchen, droht darin eine seiner früheren Geliebten. Etwas widerwillig und erst auf Drängen seines Nachbarn bricht der alternde Don Juan schließlich auf, um vier Frauen in vier verschiedenen Städten zu besuchen, die als Mutter des unbekannten Sohnes in betracht kommen.

Mit BROKEN FLOWERS präsentiert sich die New Yorker Independent-Ikone Jim Jarmusch auf der Höhe seiner minimalistischen Inszenierungskunst. Unaufgeregt, langsam, geradlinig und mit einem Gespür für lakonischen Humor schickt er seinen Hauptdarsteller Bill Murray auf einen skurillen Roadtrip durch amerikanische Vorstädte. Nach Filmen wie Lost in Translation oder Die Tiefseetaucher setzt Murray hierbei als gealterter Frauenheld seine Midlife-Lethargie fort. Sein sparsames Mienenspiel passt sich hier wunderbar der Inszenierungsweise des Regisseurs an: Eine hochgezogene Augenbraue sagt mehr als ein halbstündiger Dialog. Entwaffnend ist auch seine existenzialistische Lebensphilosophie: „Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft ist noch nicht hier und ich kann sie nicht kontrollieren“

Eintritt: € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 25. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN
- Les sœurs fâchées
Frankreich 2004, 93 Min., franz. OmU.; Regie / Drehbuch:  Alexandra Leclère; mit: Isabelle Huppert, Catherine Frot, Francois Berlèand, u. a.

Louise (Catherine Frot) arbeitet als Kosmetikerin irgendwo in der Provinz, und als sie eines Tages ihre Schwester Martine (Isabelle Huppert) in Paris besucht, fragt diese zuerst mal, wann sie wieder abreist. Doch Louise, unverheiratet und lebenslustig, hat große Pläne, sie will endlich aufhören mit ihrem kleinen Job und eine Karriere als Schriftstellerin beginnen. Zu diesem Zweck trifft sie in Paris einen echten Verleger. Kein Wunder also, dass Louise voller Vorfreude und reichlich überdreht in Paris ankommt.

Catherine allerdings missfällt so viel Enthusiasmus. Sie hat früh geheiratet und wirkt trotz ihrer funktionierenden Ehe mit Pierre (François Berléand), ihrem Sohn und einer noblen Wohnung in Paris frustriert und genervt. Bereits der Morgen der Ankunft ihrer Schwester war ein einziges Tohuwabohu: Ihr Mann hatte durch lautes Atmen die Frühstücksruhe zerstört, der Sohn beim Abschiedskuss keine Rücksicht auf ihren ständig schmerzenden Nacken genommen und hätte das Dienstmädchen sie nicht erinnert, dann hätte sie auch noch die Ankunft ihrer Schwester vergessen! Und die hat sich ausgerechnet für den heutigen Samstag angekündigt, wo jeder Pariser weiß, dass man dann partout keinen Parkplatz findet! Schnell wird klar, dass die beiden Schwestern Welten trennen, was Louise auch deutlich zu spüren bekommt. Immer wieder ist sie der Prellbock für Martines Frustrationen, weil sie gar nicht den engen Vorstellungen und Konventionen entspricht, die das bürgerliche Leben der Pariserin mühsam aufrecht erhalten. Als die drei Tages des Besuches schließlich vorüber sind, haben sich für Louise zwar einige Türen geöffnet, andere aber haben sich geschlossen...

ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN ist ein bemerkenswerter Film, der vor allem von zwei auf höchstem Niveau agierenden Schauspielerinnen getragen wird. Wie vor allem Isabelle Huppert von einem Moment auf den anderen die Fassung verliert und ihrer Wut über angeblich oder tatsächlich erlittene Ungerechtigkeiten des Lebens freien Lauf lässt, das ist wirklich eine exzellente Leistung. Stück für Stück und ohne wirklich bloßzustellen werden hier bourgeoise Lebensmuster und Lebenslügen demaskiert, so dass zum Schluss einzig und allein Louise in ihrer Unbedarftheit und Naivität als „normaler Mensch“ übrig bleibt. Einzig die recht heftigen Wechsel zwischen entzückend komischen und dann wieder drastischen Momenten irritieren bisweilen, was aber dem Film seine Schärfe und Bissigkeit nicht nimmt. Ein bemerkenswerter Debütfilm von Alexandra Leclèr

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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