CINEMA : CLUB  RADSTADT













Mittwoch, 21. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
EL VIENTO - Der Wind

Argentinien / Spanien 2005, 100 Min., span. Omu; Regie/ Drehbuch: Eduardo Mignogna; mit Federico Luppi, Antonella Costa, Pablo Cedrón, Mariana Briski, Esteban Meloni.

Ein rauer, unbarmherziger Wind prägt die Atmosphäre des abgelegenen Dorfes an der Südspitze Patagoniens, in dem der greise Frank (Frederico Luppi) mit seiner Tochter Ema ein schlichtes ländliches Leben führt. Als diese stirbt, begibt sich der Alte ins hektische Buenos Aires, um seiner Enkelin Alina (Antonella Costa) persönlich die Nachricht vom Tod ihrer Mutter mitzuteilen. Die junge Frau nimmt ihren Großvater sowie seine Botschaft äußerlich wenig berührt auf, denn sie ist nicht gewillt, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Doch Frank, dessen Wertvorstellungen mit dem Leben in der Hauptstadt und jenem von Alina kollidieren, ist entschlossen, die Distanz seiner Enkelin zu ihrer eigenen Geschichte zu durchbrechen und bringt damit einen Hauch des derben Windes Patagoniens in ihre städtische Existenz. Immer wieder legt er Briefe für sie aus, die ihre Mutter schrieb, als sie schwanger mit Alina in der Hauptstadt lebte, und so erfährt die junge Frau nach und nach die Umstände ihrer Herkunft und beginnt zögerlich, ihre Sicht auf die Familie und vor allem auch auf Frank zu überdenken. Und sie erkennt, dass die Vergangenheit sich durchaus in ihrer eigenen Situation widerspiegelt.

Der Wind / El Viento kommt als stiller Film daher, der seine Protagonisten eine Weile begleitet und wieder verlässt, ohne sie moralisch zu bewerten oder ihrem Dasein spektakuläre Veränderungen aufzudrängen. Vielmehr zeigt Regisseur Mignogna, in starken, ruhigen Bildern, wie sich Verstrickungen von Identität, Liebe und Schuld relativieren können und dabei weder eine Katastrophe, noch eine strahlende Lösung allen Übels hervorbringen. Und diese dramatisch leise Uneindeutigkeit ist es, die den Zuschauer mit zeitweise geradezu nüchterner Intensität berührt und auch nach dem Verlassen des Kinos nicht gänzlich weicht.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 28. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
12 TANGOS - Adios Buenos Aires
Deutschland 2005, 85 Min., OmU.; Regie: Arne Birkenstock; mit Roberto Tonet, Marcela Maiola, Yolanda Zubieta, Nestor Lopez, Alfredo Carlino, Luis Borda.

„12 Tangos - Adios Buenos Aires“ erzählt die Geschichten von mehreren Tangueros im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires. In der „Catedral“, einem zum stadtbekannten Tango-Club umfunktionierten, zweihundert Jahre alten ehemaligen Kornspeicher in Buenos Aires, spielt ein argentinisches Tango-All-Star-Orchester 12 bekannte Tangos, während sich die Gäste des allwöchentlichen Tangoballs dazu im Kreise drehen. Kreise, die zu den Kreisen ihres Lebens werden.
Im Mittelpunkt stehen der 71-jährige Berufstänzer Roberto Tonet, die 20-jährige Tänzerin Marcela Maiola und die vier Kinder von Yolanda Zubieta. Tonet hat seine Rente während der Bankenkrise verloren, seine Tanzpartnerin Marcela bereitet ihre Auswanderung nach Europa vor. Yolanda Zubieta reist ebenfalls nach Europa, um sich in Spanien die Raten für ihr Haus zu verdienen, ihre vier Kinder lässt sie alleine in Buenos Aires zurück.
Im angesagtesten Tangoschuppen der Stadt treffen wir natürlich auch auf die fünf Freaks der Rockband „Las Muñecas“, die hier in der „Catedral“ leben, dort die Tangobälle ausrichten und Gardel-Lieder auf ihren E-Gitarren interpretieren.

Tango als Ausdruck von Krise und Hoffnungslosigkeit und Trauer. Aber auch Lebensfreude, Genuss, Sehnsucht, Hilfe - er war dies schon immer. Er ist dies immer noch. Der Zusammenhang wird über die erzählten Geschichten der Tangotänzer und Musiker deutlich, die die aktuelle Situation um Vermögen, Job und Einkommen gebracht hat. Eingebettet in 12 Tangos, erzählt der Film die Geschichten dieser Tänzer und ihrer Vorfahren. Tango, Krise, Ein- und Auswanderung fügen sich organisch darin ein, über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieser Menschen wird die Geschichte des Tangos selbst erzählt. Und auch ein Porträt der Stadt Buenos Aires unserer Tage gezeichnet.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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