CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 11. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
KEINE SORGE, MIR GEHT´S GUT
Je vais bien, ne t´en fais pas

Frankreich 2006, 100 Min., frz. OmU; Regie: Philippe Lioret; mit: Mélanie Laurent, Kad Merad.

Als die 19-jährige Lili von einem zweimonatigen Sprachaufenthalt in Spanien nach Frankreich zurückkommt, erfährt sie, dass ihr Zwillingsbruder Loic nach einem heftigen Streit mit dem Vater verschwunden ist. Wochen vergehen ohne ein Lebenszeichen von ihm. Ohne ihn funktioniert Lilis altes Leben nicht mehr. Sie wird immer grüblerischer, verweigert das Essen, hängt das Studium an den Nagel. Nach Monaten erhält sie überraschend Postkarten von Loic. Heimlich begibt sich Lili auf die Suche nach dem Verschwundenen in die Normandie und kommt dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur.

Wie zuletzt in DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS inszeniert Philippe Lioret dieses Familiendrama ganz ruhig, fast beiläufig. Er interessiere sich für Kleinigkeiten, sagt der Regisseur über seine Inszenierungsweise, für die unscheinbaren, aber grandiosen Banalitäten. Also richtet der Regisseur den Blick auf eine gewöhnliche Mittelschichtsfamilie, auf eine verwechselbare Pariser Vorortsiedlung, auf die Stille an den Wochenenden, auf die Einsamkeit. Vielmehr als für das Soziale interessiert sich der Film für die Gefühlsduelle auf engstem Raum, in der Familie, zwischen Freund und Freundin. Der wahre Zauber dieses Films ist die junge Schauspielerin Mélanie Laurent, die für ihre schauspielerische Leistung mit dem César für die beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet wurde. In ihrem Gesicht manifestiert sich das eigentliche Drama des Films: jenes einer jungen Frau, die aus den engstirnigen Verhältnissen ausbrechen will. KEINE SORGE, MIR GEHT’S GUT entwickelte sich in Frankreich zum Überraschungserfolg mit mehr als einer Million Besucher.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-













Mittwoch, 18. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
ZWEI TAGE PARIS -
Deux jours á Paris

Frankreich 2006, 93 Min., franz./engl. OmU; Regie: Julie Delpy; Drehbuch: Julie Delpy.

Auf der Durchreise von Venedig nach New York verbringt das Paar Marion und Jack 2 Tage in Paris, der Heimatstadt von Marion. Doch bald tun sich zwischen den beiden Abgründe auf, trifft Marion doch an jeder Ecke Ex-Geliebte, die Jacks Vorstellungen vom lüsternen Leben in Europa zu bestätigen scheinen. Während Marion ein in Jacks Augen viel zu enges Verhältnis zu ihren allzu vielen Ex-Freunden pflegt, muss Jack, der neurotische New Yorker, mit den Vorurteilen von Marions Eltern leben, die – noch immer vom 68er Revoluzzer-Geist beseelt – eine übersteigerte Version des Antiamerikanismus sind.

Das französische Multitalent Julie Delpy schreibt Lieder und Drehbücher, gibt Konzerte und macht CDs, spielt für die Regisseurs-Elite von Schlöndorff (HOMO FABER) über Linklater (BEFORE SUNRISE) bis Jarmusch (BROKEN FLOWERS) und präsentiert nun als Regisseurin mit DEUX JOURS À PARIS eine spritzige Komödie über die kulturellen Gräben zwischen Europa und den USA. Die Anleihen an Woody Allen sind hierbei überdeutlich. So wie Jack und Marion durch die Straßen von Paris streifen und dabei geistreich und wortwitzig plaudern, diskutieren und zunehmend streiten, haben es einst auch Woody Allen und Diane Keaton in DER STADTNEUROTIKER vorgemacht. Ihre sarkastische Konversations-Komödie hat Delpy übrigens überwiegend mit ihrer Familie und Freunden besetzt. ›Die Funken springen nur so über und entzünden ein wahres Pointen-Feuerwerk von der ersten bis zur letzten Minute.‹

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-















Mittwoch, 25. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
LA VIE EN ROSE

Frankreich 2006, 140 Min., franz. OmU; Regie: Olivier Dahan, Kamera: Tetsuo Nagata, Musik: Christopher Gunning;  mit: Marion Cotillard, Sylvie Testud, Pascal Greggory, Gérard Depardieu

Sie war winzig und zart, aber ihre Stimme war stark, ausdrucksvoll und leidenschaftlich. Edith Piaf (1915 -63), der ›Spatz von Paris‹, feierte weltweit große Erfolge, doch ihr Privatleben war von einem Übermaß an Tragik geprägt. Von ihrer Mutter, einer Straßensängerin, früh verlassen, wächst sie bei ihrer Großmutter in einem Bordell auf. Im Alter zwischen drei und sieben Jahren ist sie blind. Später tingelt sie mit ihrem Vater, einem Artisten und Alkoholiker, durch das Land, um schließlich mit 15 Jahren als Straßensängerin nach Paris zu gehen. 1935 wird Edith Piaf schließlich von einem Nachtclubbesitzer entdeckt.

Olivier Dahan inszeniert das Leben Edith Piafs als großes Gefühlskino. Er präsentiert eine Frau, die keine Grenze zwischen ihrer Kunst und dem Leben kennt und die auch in ihrem Publikum alle Klassen- und Altersschranken niederreißt. Es gelingt dem Film, die Welt gleichsam mit den Augen von Edith Piaf zu sehen. Dementsprechend sind auch die Zeitebenen mehr assoziativ denn chronologisch verschränkt. ›Mit LA VIE EN ROSE‹, so DIE ZEIT, ›hat Olivier Dahan ein überlebensgroßes Piaf-Monument geschaffen, das durch seine emotionale Wucht, ästhetische Perfektion und historische Detailverliebtheit besticht.‹

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


Übersicht Juli       Jahresübersicht