CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 23. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
KIRSCHBLÜTEN - Hanami

Deutschland 2008, 122 Min.; Regie/Drehbuch: Doris Dörrie; mit: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Birgit Minichmayr;

Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi Krebs im Endstadium hat. Und es liegt an ihr, ob sie es ihm mitteilen will oder nicht. Als der Arzt eine letzte gemeinsame Unternehmung vorschlägt, überredet sie ihren Mann, mit ihr die Kinder und Enkel in Berlin zu besuchen. Doch die sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, um sich um die beiden zu kümmern. Nachdem sie noch die Aufführung eines Butoh-Tänzers besucht haben, reisen Trudi und Rudi in ein Hotel an die Ostsee. Dort stirbt Trudi plötzlich, und Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen. Er weiß nicht, wie das Leben weitergehen soll. Bis er sich auf den Weg nach Japan macht, um dort den jüngsten Sohn, Karl, zu besuchen.

KIRSCHBLÜTEN – HANAMI, inspiriert von Yasujiro Ozus Film TOKYO MONOGATARI (1953), erzählt von Tod, Abschiednahme und verpassten Lebenschancen – und ist dennoch ein heiter-melancholischer Film geworden. Mit sanfter Ironie hält Doris Dörrie die Balance zwischen Anteilnahme und kritischen Blick auf ihre Figuren. Darüber hinaus gelingt es ihr, dem Zuseher ihre Begeisterung für Japan nahe zu bringen – u.a. mit Naturereignissen wie der Titel gebenden Kirschblüte (dem Symbol für Vergänglichkeit) oder der freien Sicht auf den Fuji. „Die Besetzung dieses Films“, schreibt EPD-FILM, „gleicht einem kleinen Wunder, mit einer bewundernswerten Hannelore Elsner und vor allem mit Elmar Wepper, der sich hier als wunderbar feinfühliger Schauspieler erweist, der dringend aus dem Fernsehseriengefängnis errettet werden sollte.“ 

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 30. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
ONCE

Irland 2006, 85 Min., OmU.; Regie/Drehbuch: John Carney; mit: Glen Hansard, Markéta Irglová, Hugh Walsh, Gerry Hendrick;

Ein talentierter Straßenmusiker, der sich mit dem Reparieren von Staubsaugern im Geschäft seines Vaters durchschlägt, singt sich in der Fußgängerzone Dublins die Seele aus dem Leib. Einzig ein abgebrannter Junkie zeigt Interesse, jedoch mehr für den Gitarrenkoffer, in dem ein paar Münzen liegen. Er schnappt ihn sich und rennt davon. Am Ende der Verfolgungsjagd steckt der Musiker dem verzweifelten Jungen eine Münze zu. Abends, am gleichen Ort, singt der Musiker seine eigenen Songs. Angetan von den Liedern spricht ihn eine junge Tschechin an, die tagsüber auf der Straße Blumen verkauft. Die Frau, so stellt sich heraus, hat nicht nur einen Staubsauger, der dringend repariert gehört, sondern sie spielt auch Klavier. In einem Musikgeschäft, wo sie immer üben darf, spielt sie ihm ein Mendelssohn-Bartholdy-Stück vor, dann musizieren sie gemeinsam. Musikalisch sind sie sofort auf einer Wellenlänge, doch emotional haben sich beide nicht wirklich aus ihren letzten Beziehungen gelöst.

„Once“ ist eine kleine irische Independent-Produktion, welche in 17 Tagen mit einem Budget von nur 130.000 Dollar und zwei digitalen Videokameras gedreht wurde, ein romantischer Musik-Film, der ganz ohne Spezialeffekte, Melodramatik und Styling auskommt. Der Zauber dieses Films liegt wohl in seiner Authentizität: Regisseur John Carney war einstmals Bassist der irischen Alternative-Pop-Band The Frames, Hauptdarsteller Glen Hansard, ein ehemaliger Strassenmusiker, ist der Gründer der Band, er und seine Filmpartnerin Markéta Iglová sind in Wirklichkeit ein Filmpaar und haben bereits auch ein gemeinsames Album – „The Swell Season“ – eingespielt. ONCE entwickelte sich in den USA zum veritablen Publikumshit, der Song „Falling Slowly“ wurde mit einem Oscar bedacht, und beim Sundance-Filmfestival erhielt der Film den Publikumspreis. „Dieser kleine Film“, gestand Steven Spielberg, „hat mir genügend Inspiration geschenkt, um damit durchs ganze Jahr zu kommen.“  Und Bob Dylan war von den beiden Musikern so angetan, dass er sie im Vorprogramm seiner jüngsten Welttournee präsentierte.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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