CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 01. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DARJEELING LIMITED

USA 2007, 105 Min., engl.OmU; Regie: Wes Anderson, Drehbuch: Wes Anderson, Roman Coppola, Jason Schwartzman, Musik: Kinks, Joe Dassin, Ravi Shankar, u.a.; mit: Owen Wilson, Adrien Brody, Jason Schwartzman, Anjelica Huston, Natalie Portman; 

Die drei ungleichen Brüder Francis, Peter und Jack haben seit der Beerdigung ihres Vaters vor einem Jahr nicht mehr miteinander gesprochen. Als der Älteste von ihnen bei einem Motorradunfall nur knapp dem Tod entkommt, beschließt er eine höchst ungewöhnliche Familienzusammenführung: Auf einer Zugreise durch Indien sollen sie wieder zueinander finden und wieder die Brüder werden, die sie einst waren. Bei ihrem spirituellen Trip kommen die drei allerdings ziemlich schnell vom Kurs ab. Unvorhergesehene Ereignisse rund um Giftschlangen, rezeptfreie Schmerzmittel, indischen Hustensaft und Pfefferspray stören die meditative Ruhe. Bis man sich schließlich mit elf Koffern, einem Drucker sowie einem Laminiergerät mitten in der Wüste wieder findet.

Wie in seinen Filmen THE ROYAL TENENBAUMS und DIE TIEFSEETAUCHER erzählt Regisseur Wes Anderson auch in seinem neuen Film auf höchst verschrobene Weise von gestörten Familienstrukturen. Mit bewährt skurilen Humor und einem Sinn für liebevoll arrangierte Details schickt er das ungewöhnliche Brüdertrio auf eine spirituelle Reise der ganz besonderen Art. Für hochwertigen Soundtrack sorgen u.a. die Kinks, Ravi Shankar, Peter Sarstedt und die Rolling Stones. „THE DARJEELING LIMITED“, schreibt DER SPIEGEL, „ist ein bonbonbunter Drogentraum. Das Indien, das er zeigt, ist absolut künstlich und wirkt wie die Kulisse einer magischen Mystery-Tour aus den Beatles-Tagen. Aber der bunte Bilderzauber und die schönen Sechziger-Jahre-Hits versprühen doch immer wieder den Charme eines großartigen Kindergeburtstages, und oft gibt es im Film wunderbar Aberwitziges zu entdecken und mit offenem Mund zu bestaunen.“

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 08. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
KIRSCHBLÜTEN - Hanami

Deutschland 2008, 122 Min.; Regie/Drehbuch: Doris Dörrie; mit: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Birgit Minichmayr;

Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi Krebs im Endstadium hat. Und es liegt an ihr, ob sie es ihm mitteilen will oder nicht. Als der Arzt eine letzte gemeinsame Unternehmung vorschlägt, überredet sie ihren Mann, mit ihr die Kinder und Enkel in Berlin zu besuchen. Doch die sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, um sich um die beiden zu kümmern. Nachdem sie noch die Aufführung eines Butoh-Tänzers besucht haben, reisen Trudi und Rudi in ein Hotel an die Ostsee. Dort stirbt Trudi plötzlich, und Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen. Er weiß nicht, wie das Leben weitergehen soll. Bis er sich auf den Weg nach Japan macht, um dort den jüngsten Sohn, Karl, zu besuchen.

KIRSCHBLÜTEN – HANAMI, inspiriert von Yasujiro Ozus Film TOKYO MONOGATARI (1953), erzählt von Tod, Abschiednahme und verpassten Lebenschancen – und ist dennoch ein heiter-melancholischer Film geworden. Mit sanfter Ironie hält Doris Dörrie die Balance zwischen Anteilnahme und kritischen Blick auf ihre Figuren. Darüber hinaus gelingt es ihr, dem Zuseher ihre Begeisterung für Japan nahe zu bringen – u.a. mit Naturereignissen wie der Titel gebenden Kirschblüte (dem Symbol für Vergänglichkeit) oder der freien Sicht auf den Fuji. „Die Besetzung dieses Films“, schreibt EPD-FILM, „gleicht einem kleinen Wunder, mit einer bewundernswerten Hannelore Elsner und vor allem mit Elmar Wepper, der sich hier als wunderbar feinfühliger Schauspieler erweist, der dringend aus dem Fernsehseriengefängnis errettet werden sollte.“ 


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 15. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
ALLES WAS ICH AN EUCH LIEBE - Seres queridos

Spanien/Argentinien/Portugal/Gtroßbritannien 2004, 89 Min., OmU.; Regie und Drehbuch: Teresa de Pelegri, Dominic Harari,  mit: Norma Aleandro, Guillermo Toledo, María Botto, Marian Aguilera, u. a 

Leni Dalinsky und ihr Verlobter Rafi sehen aufgeregt dem ersten Zusammentreffen Rafis mit Lenis Familie entgegen. Ein an sich harmloses Unterfangen, wäre da nicht der erwähnenswerte Umstand, dass Leni Jüdin und Rafi Palästinenser ist. Es nützt alles nichts, die Wahrheit muss auf den Tisch, und das geplante harmonische Essen im Familienkreis nimmt schnell alptraumhafte Züge an. Nicht zuletzt, weil sich die Dalinskys als Individuen mit ausgeprägtem Hang zur Exzentrik entpuppen. Bruder David durchläuft gerade eine intensive Phase der Bekehrung zum orthodoxen Judentum, auch die nymphomanisch veranlagte Schwester Tania wohnt mit Tochter Paula noch im Haus der Eltern. Mutter Gloria hingegen, die neurotische Beschützerin der Familie, pflegt ihr Selbstbild als Märtyrerin. Vollends außer Kontrolle gerät das Familienfest jedoch, als Rafi einen Block mit tiefgefrorener Suppe aus dem Fenster des Hochhauses fallen lässt - und damit auch noch einen Passanten trifft. Erst spät entpuppt sich das Suppenopfer als das bislang noch fehlende Familienoberhaupt Ernesto, und der Versuch von Leni und Rafi, den Vorfall zu vertuschen, ist der Beginn einer langen Kette von höchst amüsanten Verstrickungen. 

Eine politisch völlig unkorrekte, aber äußerst vergnügliche Burleske um ein ernstes Thema und zugleich eine erfrischende Komödie über kulturelle Differenzen und das Menschliche und allzu Menschliche im täglichen Zusammenleben. Publikumsliebling in Locarno 2004.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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