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Buchpräsentation Über
den Almsattel geht der Wind,
heißt es in den Almliedern. Tatsächlich ist es aber nicht nur der Wind,
der darüber geht, sondern alles und jedes geht und kommt über den
Almsattel, über den Rücken, diese Schulter, diese Breitscharte zwischen
Höckern und Kogeln – eine Brücke zwischen Tal und Alm. Mit dem
Betreten der Almlandschaft über diesen Almsattel durch die Menschen und
durch die Nutztiere verändert sich in dem Refugium vorübergehend alles,
einen Sommer lang. Glockenklänge, Rinderrufe, Menschenstimmen vermengen
sich mit den Lauten des Wildes, der Vögel und des Windes. Auch der Hirte
selbst geht und kommt über den Almsattel, viele Male während eines
Sommers, wenn er von Talgängen zurückkehrt oder von der Quelle mit
frischem Trinkwasser oder vom Viehnachschauen oder von der
Almzaunkontrolle. Stets hält er am Almsattel inne, in der Gewissheit, an
jenem Ort anzukommen, der Teil seiner Lebenswelt ist, im Gefühl, hier
einen Sommer lang zu Hause zu sein, daheim zu sein ...“ |
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