CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 14. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
LE FILS DE L'ÉPICIER - Der fliegende Händler

Frankreich 2007; Regie: Eric Guirado; mit: Nicolas Cazalé,  Clotilde Hesme, Daniel Duval u.a.; 96 Min; franz. Original mit deutschen Untertiteln

Antoines Vater ist  nach einem Herzinfarkt  nicht mehr in der Lage, mit seinem rollenden Tante-Emma-Laden die Dorfbewohner der Umgebung zu versorgen. Auf Bitten seiner Mutter übernimmt Antoine diese Aufgabe. Dafür kehrt er zurück in das Dorf seiner Kindheit und das Haus seiner Eltern, das er im Streit vor vielen Jahren verlassen hat. Begleitet wird er von Claire, die schnell Gefallen an der wunderbaren Umgebung und dem ländlichen Leben findet. Ihrem Charme und ihrer kindlichen Freude an der Natur erliegen nicht nur die kauzigen Dorfbewohner und die eigensinnigen Kunden. Auch Antoine findet durch sie das Land seiner Kindheit wieder.

IN LE FILS DE L´ÉPICIER geht es nicht nur um die Kaufmannsfamilie, sondern ebenso um die meist Alten in den Dörfern, um ihre Schrullen, ihre Nöte und ihre liebenswerten Seiten. „Eric Guirado erzählt die Geschichte (…) wortkarg, geradlinig und ein wenig schroff. Hier werden keine Dramen ausgewalzt und Herzen ausgeschüttet, hier macht die Kamera keine Umwege (…). Hier wird ohne Schnörkel erzählt, mit Blick auf das Wesentliche.” (Peter Gutting). In LE FILS DE L’EPICIER wird geschickt die Waage gehalten zwischen einer romantischen Komödie und einem feinsinnigen Sozioprogramm, das auch beschreibt, wie die Zeit der ›fliegenden Händler‹ langsam zu Ende geht.” (Wilfried Hippen)

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 21. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BURN AFTER READING
Wer verbrennt sich hier die Finger?
USA 2008, Regie und Buch: Joel & Ethan Coen; mit: George Clooney, Frances McDormand, Brad Pitt, John Malkovich, Tilda Swinton u.a.; 95 Min; englische OmU

Osborne Cox, Analyst der CIA, wird entlassen, weil er ein Alkoholproblem hat, und beginnt seine Memoiren zu schreiben. Versehentlich fällt eine Kopie davon in die Hände der beiden Fitnesscenter-Angestellten Linda Litzke und Chad Feldheimer. Diese sind der Ansicht, ihr Fund ist Gold wert, und das wollen sie sich holen: von Osborne Cox, von der russischen Botschaft, vom CIA oder von wem auch immer, der bereit ist zu zahlen.

Nach dem Oscar-prämierten NO COUNTRY FOR OLD MEN folgt nun der nächste Streich der Brüder Joel und Ethan Coen. Gemeinsam mit einer eindrucksvollen Riege ausgelassen agierender Hollywood-Superstars treiben sie diesmal den Spaß in einer bissig-satirischen Komödie auf die Spitze. George Clooney als großspuriger Feigling mit schmutzigen Fantasien, Brad Pitt als unbedarfter Fitness-Hohlkopf: Die beiden Superstars treffen nur in einer Szene aufeinander, doch diese hat es in sich. John Malkovich ist wie immer exzellent und Tilda Swinton herrlich kühl und zickig. Frances McDormand schließlich als Fitness-Instruktorin mit panischer Angst vor dem Alter ist so gut wie seit FARGO nicht mehr. (nach: www.cineman.ch).
„BURN AFTER READING ist einer der leichteren Coen-Filme, zugänglich und sparsam mit physischen Brutalitäten – aber so richtig leicht ist das alles auch dann nicht, wenn man drüber lacht, denn absurd komisch ist die Grausamkeit, die Dummheit, die totale Verblendung der Figuren.” (S. Vahabzadeh)
„In BURN AFTER READING geht’s in erster Linie um Leute, die Scheiße bauen. Gleiches kann man freilich von den Coen-Brüdern nicht behaupten: In ihrem neuen Werk verquirlen die beiden ihre bewährten Stilelemente mit denjenigen des Spionagefilmes, mischen einige aktuelle Themen bei wie Jugendwahn und Internet-Dating und erzielen ein Resultat nahe der Perfektion. Gleichzeitig gelingt ihnen das kaum für möglich gehaltene Kunststück, den oscarüberhäuften Vorgänger NO COUNTRY FOR OLD MEN noch einmal zu übertreffen.
Chapeau.”

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 28. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
SELBSTGESPRÄCHE

Deutschland 2008, Regie/Buch: André Erkau; Musik: Dürbeck & Dohmen; mit: Maximilian Brückner, August Zirner, Antje Widdra, Johannes Allmayer, Günter Walraff; 96 Min.

Sascha glaubt an seinen Durchbruch als Showmaster. Adrian träumt von der Frau, die ihn versteht, lebt jedoch immer noch mit seinem Trübsal blasenden Vater zusammen. Und Marie zerreibt sich zwischen dem Traum vom Job als Architektin und ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter. Die Wege der drei hätten sich nicht gekreuzt, säßen sie nicht zufällig in drei nebeneinander liegenden Telefonboxen eines Call-Centers. Sascha, Adrian und Marie sind jung und brauchen das Geld. Mit fester Stimme und schönen Worten versprechen sie potenziellen Kunden eine Super-Flatrate zu sensationellen Konditionen. Geleitet wird das Team von Richard, der von der Theorie der Kunst des effektiven Dialogs eine ganze Menge versteht, in der - ehelichen – Praxis davon jedoch wenig umsetzen kann. Auf recht unbeholfene Weise versucht er, die Beziehung zu seiner Frau durch einen gemeinsamen Tanzkurs zu retten. Aber auch um das Call-Center steht es schlecht: Wenn nicht innerhalb von vier Wochen die Verkaufszahlen um 5% gesteigert werden, droht der Abteilung die Schließung.

SELBSTGESPRÄCHE, das Spielfilmdebüt von André Erkau, einem Absolventen der Kölner Kunsthochschule für Medien, porträtiert mit leicht ironischen und humorvollen Unterton vier gescheiterte Existenzen, die sich jedoch nicht unterkriegen lassen. Das Call-Center steht hierbei stellvertretend für eine Gesellschaft von sprachlosen Individuen. Die Kommunikation am Telefon gelingt den Protagonisten problemlos, mit dem Kommunizieren in der realen, privaten Welt hat jeder von ihnen jedoch so seine Schwierigkeiten. So gehört das Aneinandervorbeireden und Ignorieren gleichsam zum Erzählprinzip dieses Films, der bei aller Lakonie und allem Witz mehr und mehr auch die Tragik seiner Figuren enthüllt. Im Jänner dieses Jahres wurde der Film in Saarbrücken mit dem Max Ophüls-Preis ausgezeichnet.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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