CINEMA : CLUB  RADSTADT
















Mittwoch, 06. Mai, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS
Bienvenue chez les ch'tis

Frankreich 2008; Regie: Dany Boon; Kamera: Pierre Aim; Schnitt: Luc Barnier; Musik: Philippe Rombi; mit: Kad Merad, Dany Boon, Zoé Félix, Anne Marivin, Philippe Duquesne, Guy Lecluyse; deutsche Fassung

Der biedere Postbeamte Pilippe Abrams aus der sonnigen Provence versucht sich seiner Frau zuliebe an die Riviera versetzen zu lassen und schreckt hierbei auch vor Betrugsmanöver nicht zurück. Er wird jedoch überführt und strafversetzt – in ein Kaff in den Norden Frankreichs, was quasi einer Verbannung ins Land der Barbaren gleichkommt. Bitterkalt soll es dort sein, unzivilisiert und voll von Alkoholsüchtigen. Ausgerüstet mit einer dicken Daunenjacke und einem Koffer voller Vorurteile macht er sich allein auf den Weg nach Bergues – zu den Sch’tis. Dort angekommen merkt er schnell, dass er zwar ihren Dialekt überhaupt nicht versteht, die Menschen aber unglaublich herzlich und liebenswert sind. Seine Ehefrau Julie bereitet ihm an den freien Wochenenden im Süden den Himmel auf Erden, und er ist oben im angeblich barbarischen Norden so glücklich wie nie. Alles läuft bestens – bis Julie eines Tages beschließt, Philippe vor Ort beizustehen.

Mit seiner sympathisch warmherzigen Culture-Clash-Komödie WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS hat Komiker und Regisseur Dany Boon in Frankreich gleichsam einen Kinobesuchertaumel ausgelöst. Mit wunderbarem Slapstick und vor allem überschäumendem Sprachwitz – „der Dialekt der Ch’ti klingt, als ob jeder einzelne Zahn des Sprechers einen Liter Wasser aufgesogen hätte“ (SZ) – führt der Film sämtliche regionale Vorurteile ad absurdum. Mit über 20 Millionen Besuchern avancierte die Komödie innerhalb von wenigen Wochen zum erfolgreichsten französischen Film aller Zeiten und ist drauf und dran auch noch den Besucherrekord von „Titanic“ zu überholen.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 13. Mai, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
TAGE UND WOLKEN
- Giorni e nuvole

Italien, Schweiz 2007; Regie: Silvio Soldini; mit: Margherita Buy, Antonio Albanese, Giuseppe Battiston, Alba Rohrwacher; 115 Min., ital. OmU.

Elsa und Michele, ein gut situiertes Ehepaar mittleren Alters mit erwachsener Tochter, leben in einer schönen Altbauwohnung in Genua. Michele hat eine eigene Firma, das Paar lebt gut, man reist viel und geht gerne in gute Restaurants. Elsa hat soeben ihren Doktortitel in Kunstgeschichte gemacht. Die Ohrringe und die Party, mit denen Michele Elsa überrascht, künden von einer immer noch zärtlichen Liebe. Am Tag nach der Party teilt Michele Elsa jedoch überraschend mit, dass ihn seine Partner schon vor zwei Monaten aus der eigenen Firma geschmissen haben. Rasch geraten in der Folge die finanziellen Grundlagen des Paars ins Wanken. Sie können die Wohnung nicht halten, auch das Segelboot muss verkauft werden. Auf der Suche nach neuen Wegen den Alltag zu organisieren, steht bald das ganze bisherige Leben auf dem Prüfstand – nicht zuletzt die Beziehung zwischen Elsa und Michele.

Nach seiner märchenhaften Emanzipationsgeschichte BROT UND TULPEN erzählt der Italo-Schweizer Silvio Soldini in TAGE UND WOLKEN nun vom sozialen Abstieg eines bürgerlichen Paares. Mit genauem Blick für die Kleinigkeiten, die an den Grundfesten der Existenz rütteln, zeigt Soldini das Auseinanderdriften des Freundeskreises und die mühsame Aufrechterhaltung einer Fassade, die nach und nach in sich auseinander bricht. Die agile Handkamera ist dem Paar hierbei stets hautnah an den Fersen, die beinahe dokumentarischen Bilder unterstreichen nicht zuletzt den Wirklichkeitsbezug, die Verbindung der privaten Katastrophe mit der weltweiten Katerstimmung. TAGE UND WOLKEN ist keine wütende Abrechnung mit dem System, sondern zeigt vor allem die persönlichen Folgen von Sozialstatus- und Jobverlust. Der düstere Grundton des Films wird schließlich sehr passend von der kühl-großstädtischen Kulisse Genuas grundiert. „Silvio Soldini“, schreibt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, „besticht mit seinem neuen Film. Die Beobachtung ist genau und sie wird von zwei wunderbaren Schauspielern getragen, die die Not glaubhaft verkörpern, Margherita Buy in ihrer Stärke und Fragilität, Antonio Albanese in seiner ganzen Unauffälligkeit.“


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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