CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 07. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
PRANZO DI FERRAGOSTO - Das Festmahl im August

Italien 2008; Regie: Gianni Di Gregorio; mit: Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis, Grazia Cesarini Sforza, Alfonso Santagata, 75 Min.; ital.OmU

Gianni, ein Junggeselle mittleren Alters, lebt mit seiner verwitweten Mutter in einer großen Wohnung in Rom. Er steht unter der Fuchtel der verarmten Aristokratin und verbringt seine Zeit mit der Arbeit im Haushalt und Besuchen in der Eckkneipe. Am Vorabend des Ferragosto am 15. August, Maria Himmelfahrt und Beginn der italienischen Ferien, bittet ihn der Hausverwalter, der für ein paar Tage verreisen möchte, darum, sich um seine Mutter Marina zu kümmern. Im Gegenzug erlasse er ihm einen Teil der Miet-Schulden. Gianni, stets knapp bei Kasse, bleibt keine andere Wahl und geht auf den Vorschlag ein. Zum verabredeten Termin erscheint der Verwalter jedoch nicht nur mit seiner Mutter, sondern er bringt auch die alte Tante Maria mit, weil er nicht weiß, wo er die Verwandte sonst unterbringen soll. Als Gianni in der Folge einen Schwächeanfall erleidet,  kann ihn der befreundete Arzt zwar beruhigen. Dieser lädt jedoch bei dieser Gelegenheit schnell noch seine Mutter Grazia bei ihm ab, weil er im Krankenhaus Dienst hat. Der dem Weißwein nicht abgeneigte Gianni gibt sein Bestes das dominante Frauen-Quartett mit geballten 360 Lebensjahren zufrieden zu stellen, doch die alten Damen erweisen sich als äußerst schrullig und alles andere als pflegeleicht.

Gianni Di Gregorio präsentiert mit seinem autobiografisch gefärbten Debütfilm DAS FESTMAHL IM AUGUST eine Liebeserklärung an das Alter, das Leben und die italienische Küche. Seinen Charme verdankt die Komödie hierbei vor allem den vier Hauptdarstellerinnen, die, allesamt Laiendarstellerinnen, die in römischen Seniorenheimen angeworben wurden, vor unwiderstehlicher Lebensfreude nur so sprühen. Liebevoll nähert sich der Regisseur (und Hauptdarsteller) den Eigenheiten der vier Grazien, in sensiblen Großaufnahmen zeigt er die Gesichter der Frauen, die soviel zu erzählen haben. „Was sich in diesem Film entwickelt“, schreibt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, „ist eine sanfte, charmante und außergewöhnliche Situationskomödie, die ohne dramaturgische Spitzen und auch weitgehend ohne Sentimentalität auskommt.“  DAS FESTMAHL IM AUGUST wurde beim Filmfestival in Venedig 2008 mit dem LUIGI DE LAURENTIIS-Preis für das Beste Regiedebüt ausgezeichnet.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 14. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
ENDLICH WITWE - Enfin Veuve

Frankreich 2007; Regie/Buch: Isabelle Mergault; mit: Michèle Laroque, Jacques Gamblin, Wladimir Yordanoff, 97 Min.; franz.OmU

Anne-Marie Gratigny führt eine unglückliche Ehe mit einem wohlhabenden, aber zynischen und eingebildeten Schönheitschirurgen, dem der Pudel näher ist als die eigene, wie ein Möbelstück behandelte Frau. Was ihr in der Ehe fehlt, findet sie bei ihrem Liebhaber Léo. Dieser möchte nach zwei Jahren Versteckspiel Klarheit und sie nach Hongkong mitnehmen, wo er als Schiffsbauer einen Job in Aussicht hat. Noch bevor Anne-Marie ihren Gatten verlassen kann, kommt der jedoch bei einem Autounfall ums Leben. Nicht allzu unglücklich über die neu gewonnene Freiheit, hofft die Witwe nun endlich auf eine erfüllte Beziehung zu ihrem heimlichen Geliebten. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihre fürsorgliche Familie gemacht, die ihr in dieser schweren Zeit seelischen Beistand leisten will. Genau so wie sie vorher als großbürgerliche Ehefrau funktionierte, spielt sie nun automatisch die Pflichtrolle der trauernden Witwe – bis sie über aufrichtige Liebe zu ihrer wahren Persönlichkeit findet.

Nach ihrem großen Erfolg mit SIE SIND EIN SCHÖNER MANN gelingt der französischen Regisseurin Isabelle Mergault auch mit ihrem zweiten Film eine witzig-charmante Komödie. ENDLICH WITWE porträtiert eine Frau in den so genannten besten Jahren, die lange von einem Neuanfang geträumt hat, aber es nie gewagt hat, aus ihrer erstarrten Ehe auszubrechen. Als sich die Gelegenheit zum Aufbruch endlich bietet, tappt sie wieder in die Falle, den Erwartungen der anderen gerecht werden zu wollen. Der Film erzählt von vorgegebenen und echten Gefühlen sowie von der schwierigen Aufgabe, zwischen gesellschaftlicher Erwartung, familiärer Pflicht und persönlicher Erfüllung zu unterscheiden. Aus dieser Zwickmühlensituation entwickelt Isabelle Mergault ein amüsant-burleskes Versteckspiel, das vom komischen Spiel der Schauspieler, von Situationskomik und von pfiffigen Dialogen lebt. „ENDLICH WITWE“, schreibt PROGRAMMKINO.DE, „bietet leichte und vergnügliche Unterhaltung ganz im Sinne einer comédie francaise.“ Und DER TAGESSPIEGEL meint: „In ihren stärksten Momenten versprüht diese Komödie eine fast schon Woody Allen’schen Humor.“


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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