|
CINEMA : CLUB RADSTADT |
|
Mittwoch, 03. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm LA PIVELLINA Italien/Österreich 2009, 100 Min., R: Tizza Covi, Rainer Frimmel, D/S/T: Tizza Covi, K: Rainer Frimmel, mit: Patrizia Gerardi, Tairo Caroli, Asia Crippa, Walter Saabel; italienische OF mit deutschen UT Eröffnungsfilm Viennale 2009, The Europa Cinemas Label, Cannes 2009 Im
Winter steht Patrizias und Walters Wanderzirkus still und ihr Wohnmobil
fix auf einem abgeschotteten Terrain am Stadtrand von Rom. Auf einem
kurzen Rundgang entdeckt Patrizia ein zweijähriges Mädchen allein
gelassen am Kinderspielplatz und nimmt sich ihrer an. Gemeinsam mit ihrem
Mann und dem 14-jährigen Nachbarsjungen Tairo schafft sie der kleinen
Asia ein zu Hause auf Zeit, einen winzigen und fragilen Raum der Geschütztheit
in einer Randzone der Stadt wie der italienischen Gesellschaft, die selbst
keinen Schutz der Öffentlichkeit kennt. |
Mittwoch, 10. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm LOURDES Deutschland/Frankreich/Österreich 2009; 96 Min, Regie/Buch: Jessica Hausner; Kamera: Martin Gschlacht; mit: Sylvie Testud, Léa Seydoux, Bruno Todeschini, Elina Löwensohn; franz. OmU Die
österreichische Regisseurin und Drehbuchautorin Jessica Hausner (HOTEL,
LOVELY RITA) schickt in ihrem dritten Film eine gelähmte Frau auf
Pilgerreise nach Lourdes. Christine leidet an Multipler Sklerose und kann
bis auf ihren Kopf nichts bewegen. Um trotz ihres Lebens im Rollstuhl der
Einsamkeit zu entkommen, geht sie gerne auf Ausflüge. Dieses Mal hat sie
sich für eine Reise an den Pilgerort Lourdes entschieden mit einer Gruppe
von älteren Menschen und körperlich Behinderten. Mit leichtem Neid
beobachtet sie ihre Betreuerin Maria, die jung und gesund ist und, im
Gegensatz zu ihr, ihr Leben zu genießen scheint. Als Christine eines
Morgens erwacht, scheint sie durch ein Wunder geheilt zu sein, denn sie
kann sich wieder bewegen. Alle Mitreisenden und Betreuer sind über die
Genesung überrascht, zumal Christine keine gläubige Person ist. Auch
Kuno, ein Volontär des Malteserordens, hat ihre Heilung bemerkt und
beginnt sich für sie zu interessieren. Doch ist Christine wirklich
geheilt? Der Film ist keine Hymne auf den wohl berühmtesten Wallfahrtsort
Europas, er ist kein Jubelgesang auf die Wundergläubigkeit der
Katholiken, er will nicht begeistern oder aufrütteln. Lourdes wahrt
kritische Distanz und genau das gibt diesem Film seine Größe. |
Programmänderungen vorbehalten |