CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 03. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
LOOKING FOR ERIC

GB/F/IT/BE/E 2009; 116 Min., Regie: Ken Loach; mit: Steve Evets, Eric Cantona, Stephanie Bishop, Gerard Kearns, Stefan Gumbs, Lucy-Jo Hudson, Cole Williams, Dylan Williams, engl. OmU.

Der Postler Eric Bishop aus Manchester trauert seiner großen Liebe Lily nach, die er vor 30 Jahren leichtsinnigerweise verlassen hat. Die gemeinsame Tochter Sam ist inzwischen selbst Mutter, Eric lebt mit zwei Söhnen, die langsam auf die schiefe Bahn zu geraten drohen, und flüchtet vor der Realität in seine große Leidenschaft Fußball. Eric ist ein Fan von Eric Cantona, dessen Poster in seinem Zimmer hängt und das ihm als "Gesprächspartner" dient. Eines Tages, nach einem Joint zu viel, sitzt Cantona leibhaftig in Eric Bishops Zimmer und ermuntert ihn, sein Leben endlich in die Hand zu nehmen. 

Der Franzose Eric Cantona war in den 1990er-Jahren einer der erfolgreichsten und populärsten, allerdings auch exzentrischsten und umstrittensten Figuren des englischen Fußballs. "Cantona wollte unbedingt einen Film mit Ken Loach machen und bot dem Regisseur ein Script an, das zwar nicht realisiert, aber zum Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit wurde. LOOKING FOR ERIC feiert die Solidarität der kleinen Leute, ohne dem Sozialkitsch zu frönen. Es ist ein Ken-Loach-Film, der Ken-Loach-Hasser umstimmen wird." (Berliner Zeitung) 

"Selten hat man Ken Loach vergnüglicher das Hohelied des Zusammenhalts anstimmen sehen." (Neue Züricher Zeitung) 
"Ken Loachs Humor ist nah am Volk - hart, aber herzlich, aber auch unwiderstehlich, weil er nicht über Eric und seine Kumpels lacht, sondern mit ihnen. Und obwohl Margaret Thatcher und die Neoliberalen in diesem Film ausnahmsweise an keiner Stelle vorkommen, bleibt er in seinem Kern doch der alte Ken Loach. Die Lösung besteht auch hier wieder in Solidarität, in der komischsten Demonstration der Macht von Gemeinschaft, die man seit langem gesehen hat." (Die Welt)


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 10. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
A SERIOUS MAN

USA 2009; 105 Min., Regie/Drehbuch: Joel und Ethan Coen; mit: Michael Stuhlbarg, Richard Kind, Fred Melamed, Sari Lennick; engl OmU.

Eigentlich lebt Larry Gopnik ein beschauliches Leben in einer kleinen jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA im Jahr 1967. Er ist ein liebender Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Professor. Aber irgendwie läuft plötzlich nichts mehr so wie gewohnt. Larrys Gattin verlangt die Scheidung, um mit ihrem selbstgefälligen neuen Liebhaber zusammenleben zu können. Sein Sohn hat Probleme in der Schule, die Tochter bestiehlt ihn, um sich eine Nasenkorrektur finanzieren zu können. Sein psychisch labiler Bruder hockt nur noch auf der Couch herum. Und als ob die Familie nicht schon genügend Probleme bereiten würde, gerät auch noch Larrys Karriere ins Trudeln. In seiner Not beschließt er, sich Hilfe bei einem Rabbi zu holen. 

Nach ihrer Oscar-prämierten Killergroteske NO COUNTRY FOR OLD MEN und der Spionagesatire BURN AFTER READING präsentieren die Coen-Brüder nun mit A SERIOUS MAN ein vergnüglich böses Melodram über Moral und jüdische Religion. Und weil die Regisseure hierfür in die rustikale Landschaft von Minnesota zurückgekehrt sind, also dorthin, wo sie aufgewachsen sind, machen sie auch kein Hehl daraus, dass der Film „semi-autobiografische Elemente“ enthält. Der Humor in A SERIOUS MAN ist indessen bewährt schwarz. Mit beißendem Spott und genüsslicher Schadenfreude lassen die Coen-Brüder ihren gebeutelten Helden immer tiefer in eine Sinnkrise schlittern. Die grotesken Einfälle werden hierbei mit viel Situationskomik umgesetzt. Da holt sich etwa der arme Larry einen bösen Sonnenbrand, als er fassungslos die lüsterne Nachbarin beim textilfreien Sonnenbad beobachtet. Und da konvertiert am Ende der ehrwürdige Rabbi zum Fan von Jefferson Airplane. Die Rollen besetzte das Brüderpaar dieses Mal größtenteils mit unbekannten Darstellern, die sie bei lokalen Castings am Drehort fanden. „Mit virtuos komponierten Bildern von Roger Deakins, haarsträubend komisch-lakonischen Pointen, einer präzisen Balance von Tragik und Komik sowie einem perfekt gecasteten Personal liefern die Coens eine liebevolle Leinwand-Hommage ans Jüdischsein“, schreibt Andreas Borcholte im  VIENNALE-Programm. Und PROGRAMMKINO.DE urteilt über A SERIOUS MAN: „Ein Feel-Bad-Movie zum Totlachen.“

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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