CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 16. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
IMMER DRAMA UM TAMARA - Tamara Drewe

GB 2010; 111 Min., Regie: Stephan Frears; mit: Gemma Arterton, Roger Allam, Bill Camp, Dominic Cooper; engl. OmU

Ewedown in der englischen Grafschaft Dorset ist ein beschaulicher und friedlicher Flecken Erde. Genau das richtige Wochenendziel für reiche Londoner und aufstrebende Schriftsteller auf der Suche nach Ruhe und Inspiration. Doch als Tamara Drewe aus London in ihr heimatliches Provinznest zurückkehrt, ist es schlagartig vorbei mit Ruhe und Idyll. Aus dem hässlichen Entlein von einst ist eine attraktive und erfolgreiche Kolumnistin des "Independent" geworden. Die Bewohner von Ewedown können ihren Augen kaum trauen, zumal Tamara ziemlich perfekt darin zu sein scheint, wirklich jedermann im Dorf den Kopf zu verdrehen. Schnell verstricken sich alle BewohnerInnen in ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel aus Verlangen, Lust und heimtückischen Intrigen ...

Wenn Regisseur Stephen Frears, der schon für die Kinohits HIGH FIDELITY und THE QUEEN verantwortlich zeichnete, eine köstliche Sittenkomödie inszeniert, ist Sittenlosigkeit nicht allzu weit: Das lockende Weib heißt hier Tamara Drewe, und sie stürzt Frauen und Männer gleichermaßen in einen gefährlichen Mix aus Gefühlschaos und Lügengespinste, in denen sie sich heillos verwickeln. Alt wie Jung geraten blindlings in die schnappende Liebesfalle der femme fatale. Mit viel Situationskomik und noch mehr schamlosem Wortwitz trifft Frears voll ins Schwarze, zielt dabei auf Verstand und Lachmuskeln und treibt die Situation in schwindelerregende Höhen - fast bis zur Karikatur. In der Hauptrolle brilliert das ehemalige Bond-Girl Gemma Arterton. TAMARA DREWE wurde heuer in Cannes außer Konkurrenz im offiziellen Wettbewerbsprogramm gezeigt und dort vom Publikum und der Kritik gefeiert.
"Ein Werk voll schräger Einfälle und kauziger Figuren, das für Lachsalven sorgt", NZZ. "Ein sehr britischer, schwarzhumoriger Film mit exzellenten Darstellern", Programmkino.de


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 23. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DAS ENDE IST MEIN ANFANG
Il fine e il mio inizio

D / I 2009; 98 Min., Regie: Jo Baier, Drehbuch: Ulrich Limmer, Folco Terzani, mit: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar, deutsche Fassung

Der Italiener Tiziano Terzani bereiste viele Jahre lang mit großer Leidenschaft den asiatischen Kontinent, unter anderem als Korrespondent für das deutsche Wochenmagazin "Der Spiegel". Wie kaum ein anderer westlicher Journalist kannte er die Länder Asiens - 1972 fing er in Singapur an, berichtete später aus Hongkong, Peking, Tokio oder Bangkok. 1975 war er einer der wenigen Ausländer, die in Saigon blieben, als Vietnams Kommunisten die Stadt übernahmen. Mitte der 1980er Jahre, Terzani lebte schon länger in China, wurde er plötzlich verhaftet, antirevolutionärer Aktivitäten beschuldigt, einen Monat lang umerzogen und schließlich ausgewiesen. Als oftmals exklusiver Berichterstatter prägte Tiziano Terzani das europäische Bild von Asien entscheidend mit. Nach seiner Tätigkeit als Korrespondent widmete er sich im Himalaya dem Schreiben einiger Bücher über seine Reisen. Er starb 2004 an einer Krebserkrankung in Florenz.

DAS ENDE IST MEIN ANFANG sind die Lebenserinnerungen Terzanis, aufgezeichnet von seinem Sohn Folco: Gespräche, die er mit ihm führte, bereits im Bewusstsein des herannahenden Todes. Es ist das Vermächtnis eines der interessantesten Zeitzeugen und vielschichtigsten Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts und ein Kultbuch für alle, die über sich selbst und den Zustand der Welt nachdenken. Nach dem Buch von Folco Terzani und unter gleichnamigem Titel hat Regisseur Jo Baier eine einfühlsame und bewegende filmische Adaption geschaffen. Allen voran Bruno Ganz macht den Film mit einer schauspielerischen Tour de Force zu einem eindrucksvollen und zeitlosen Drama menschlicher Möglichkeiten. An seiner Seite überzeugt der junge italienische Schauspielstar Elio Germano als Folco. Beide erzählen sie auch die Geschichte einer tiefen Annäherung zwischen einem Vater und seinem Sohn.
"Ein Film über das Sterben, der Kraft zum Leben gibt, denn das Einzige, was wirklich zählt, ist das Jetzt", kino.de


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 30. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
IN IHREN AUGEN - El secreto de tus ojos

RA / E 2009; 128 Min., Regie: Juan José Campanella; mit: Ricardo Darín, Soledad Villamil, Guillermo Francella, Pablo Rago u.a.; span. OF mit UT
Oscar 2010 für den Besten Fremdsprachigen Film

Argentinien, im Jahr 2000: Benajmín Espósito hat sein ganzes Arbeitsleben als Kriminalbeamter verbracht. Als er in den Ruhestand geht, beschließt er, ein Buch über jene Geschichte zu schreiben, die ihm 25 Jahre zuvor widerfahren war und ihn seither nicht mehr loslässt. Es geht um die Vergewaltigung und den Mord an einer schönen jungen Frau. In aller Eile waren damals erst zwei Bauarbeiter verurteilt worden, bis später der wahre Mörder von Benajmín Espósito, seinem Kollegen und seiner heimlichen Liebe, der Richterin Irene, gestellt wurde. Doch bereits ein Jahr später war der Mörder wieder frei. Die Ermittlungen führten Espósito damals in eine dunkle Welt voller Gewalt, in der die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld zu verschwimmen schienen. Als dann auch noch sein Kollege erschossen wurde, zog sich Espósito aufs Land zurück und brach den Kontakt zu Irene ab. Nun, so viele Jahre später, kommen die Dinge allerdings erneut ins Rollen. Der ungelöste Fall auf der einen und eine nie erloschene Leidenschaft zu einer Frau auf der anderen Seite …

EL SECRETO DE TUS OJOS waren einer der international größten Filmerfolge dieses Jahres: Oscar für den Besten Fremdsprachigen Film, Goya für den Besten Ausländischen Film in Spanien. Der Film lässt sich als Parabel auf die Geschichte Argentiniens während der Zeit der Militärdiktatur lesen, als Menschen über Nacht verschwanden und die Politik Ermordungen verantwortete. Von Beginn an vermag EL SECRETO DE TUS OJOS in seinen Bann zu ziehen. Neben großen schauspielerischen Leistungen fiel vor allem die Kameraarbeit von Félix Monti auf. In ihrer Lobeshymne auf den Film haben internationale Kritiker keinen Superlativ ausgelassen: „Ein Film, der das Genre neu definiert“, so der New Yorker. „Ein Film, der vor Leben, Liebe und Leidenschaft platzt“, schwärmte Ensuite.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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