CINEMA : CLUB  RADSTADT

















Mittwoch, 03. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
DIE VATERLOSEN
Bester Film Diagonale 2011, Preis des Landes Südtirol 2011

Österreich 2011; 105 Min., Regie/Drehbuch: Marie Kreutzer; Hebenstreit David; mit: Andrea Wenzl, Johannes Krisch, Andreas Kiendl, Emily Cox, Philipp Hochmair, Pia Hierzegger u.a. Farbe; OF

Bis in die späten 1980er Jahre hat Hans als charismatisches Familienoberhaupt in einer Kommune gelebt bis diese zerbrach. Danach bewohnte er allein mit seiner jüngsten Muse und der gemeisamen Tochter sein zunehmend baufälliges Gehöft. Als er im Sterben liegt, beschließt der egozentrische Grantler noch ein letztes Mal seine Kinder zu kontaktieren, um sich von ihnen zu verabschieden. Es ist lange her, dass er Vito, Niki, Mizzi und Kyra gesehen hat und einzig sein Ziehsohn kommt rechtzeitig an, bevor er stirbt. Er war kein Partriarch im klassischen Sinne, sondern ein Alt-Hippie und ewiger Rebell, der auf seinem großen Bauernhof in der Steiermark mit Gleichgesinnten eine Kommune gründete, in der die Kinder zwischen frei liebenden Erwachsenen groß geworden sind. Nach 20 Jahren sehen sich nun die in alle Winde verstreuten Geschwister am Totenbett ihres Vaters wieder und treten eine aufwühlende Reise in ihre gemeinsame Kindheit an.
Der Debütfilm der Steirerin Marie Kreutzer erzählt aus einer völlig neuen und erfrischenden Perspektive von den Kindern einer Kommune. Sie zeichnet dabei, ohne anzuklagen, ein ambivalentes Familienbild, hin- und hergerissen zwischen Freiheit und Verbindlichkeit, Loslösung und (vergeblicher) Suche nach Geborgenheit.

›Keine Familie ist wie die andere, aber eines haben alle gemeinsam: Sie sind nicht nur Hort von Leben und Liebe, sondern auch von Neurosen, lebenslangen Traumata und generell dem ganz normalen Wahnsinn. Und so zeichnet Marie Kreutzer in ihrem packenden Drama das Porträt einer außergewöhnlichen Lebensgemeinschaft völlig unspekulativ, aber um so wahrhaftiger.‹ (skip.at)


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 10. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
TRUE GRIT

USA 2010; 110 Min., Regie: Ethan Coen, Joel Coen; Musik: Carter Burwell; mit: Matt Damon, Jeff Bridges, Josh Brolin, Hailee Steinfeld, Barry Pepper u.a.; engl. OmU

Joel & Ethan Coen interpretieren den Western-Klassiker "Der Marshall" neu, mit Jeff Bridges in der legendären John Wayne-Rolle als verschrobener Haudegen Rooster Cogburn

Die 14jährige Mattie Ross ist fest entschlossen, den kaltblütigen Mord an ihrem Vater nicht ungesühnt zu lassen. Da die Behörden ihr nicht helfen, will sie den feigen Mörder Tom Chaney mit eigenen Mitteln seiner gerechten Strafe zuführen. Für 100 Dollar engagiert sie den trunksüchtigen und raubeinigen U.S. Marshall Rooster Cogburn, der es mit dem Gesetz selbst alles andere als genau nimmt. Widerwillig lässt er sich von Mattie überreden, sie auf die Jagd nach Chaney mit zu nehmen quer durch die gesetzlosen Weiten der Prärie. Doch sie sind nicht allein, denn auch Texas Ranger LaBoeuf will den Flüchtigen stellen, um eine Kopfprämie zu kassieren, die auf Chaney wegen eines weiteren Mordes ausgesetzt ist. Unfreiwillig ziehen sie zu dritt weiter und schon bald kommt Mattie dem Mörder ihres Vaters gefährlich nah... 


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 17. August, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
MEIN BESTER FEIND

Österreich 2010; 106 Min., Regie: Wolfgang Murnberger; Drehbuch: Paul Hengge; Musik: Mathias Weber; mit: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Marthe Keller, Udo Samel; OF

Wien, in den 1930er Jahren. Victor Kaufmann, der Sohn eines weltoffenen und wohlhabenden jüdischen Ehepaares, ist in der Kunstgalerie seines Vaters tätig. Seit Kindertagen ist er ein unzertrennlicher Freund von Rudi Smekal. Die attraktive und lebenslustige Lena ist mit Victor liiert, aber auch mit Rudi befreundet. In einem Moment des Übermuts zeigt Victor seinem Freund ein gut gehütetes Familiengeheimnis – eine verschollen geglaubte Zeichnung von Michelangelo. Der Schock ist groß, als Rudi nach dem Anschluss in SS-Uniform auftaucht. Die Familie Kaufmann kommt – gegen Rudis Willen – ins KZ. Jahre später wollen die Nazi-Größen in Berlin eine beschlagnahmte Michelangelo-Zeichnung aus dem Besitz der Kaufmanns dem italienischen Duce zum Geschenk machen. Doch das Bild ist gefälscht. Der echte Michelangelo muß her! Rudi bekommt den Befehl, Victor aus dem KZ zum Verhör nach Berlin zu holen. Das Flugzeug wird von Partisanen abgeschossen. Nur die beiden Freunde überleben. Als sich in der Folge die vermeintlichen polnischen Partisanen als deutsche Soldaten entpuppen, kann die beiden nur ein geistesgegenwärtiger Uniformtausch retten: Der jüdische Gefangene wird zum SS-Mann und der Sturmbannführer zum KZ-Häftling.

Regisseur Wolfgang Murnberger, der sich mit seinen Wolf Haas-Verfilmungen wie „Silentium!“ oder „Der Knochenmann“ als Meister des schwarzen Humors etabliert hat, nähert sich in seinem neuesten Film der NS-Zeit auf tragikomische und humorvolle Weise. MEIN BESTER FEIND steht damit in der Tradition der NS-Komödien von Ernst Lubitsch, Charlie Chaplin, aber auch Quentin Tarantino und Roberto Benigni . Der Film spielt gleichsam den Grundgedanken von „Des Kaisers neue Kleider“ anhand einer SS-Uniform neu durch. Der Gewinner hierbei ist der, der glaubwürdiger die richtige Uniform trägt – und nicht der mit den besseren menschlichen Qualitäten. Das Besondere an MEIN BESTER FEIND ist nicht zuletzt auch, dass Juden hier eine andere Rolle zugeschrieben wird. Regisseur Murnberger: „Die Juden waren Hitlers Opfer in der realen Geschichte und sie sind es in der Filmgeschichte bis heute geblieben. In meinem Film ist der jüdische KZ-Häftling Victor nicht das Opfer, sondern der Held.“  In den Hauptrollen dieses bei der Berlinale präsentierten Films brillieren Moritz Bleibtreu und Georg Friedrich.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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