CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 05. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
FASTEN AUF ITALIENISCH
- L'ITALIEN
F 2010, 102 Min., Regie: Olivier Baroux; mit: Kad Merad, Valérie Benguigui, Roland Giraud, Philippe Lefebre; franz. OmU

Dino Fabrizzi lebt in Nizza ein Leben als perfekter Italiener. Er trägt elegantes Schuhwerk und Goldkettchen mit Kruzifix, ist unschlagbar als Maserati-Verkäufer, räsoniert gegenüber den Franzosen über die Kunst der Pasta und nennt seine Geliebte Hélène leidenschaftlich „Ragazza“. Einziger Haken: Dino Fabrizzi heißt in Wirklichkeit Mourad Ben Saoud und ist ein in Frankreich aufgewachsener Sohn algerischer Einwanderer. Weder sein Chef noch seine Freundin ahnen etwas von seinem Doppelleben. Seiner arabischen Familie in Marseille gaukelt Dino wiederum vor, in Rom Karriere zu machen. Kritisch für den „Italiener“ wird es, als sein Vater einen Herzinfarkt erleidet und seinen Sohn  bittet, an seiner Stelle den Ramadan zu begehen. Und das heißt für den lebenslustigen Dino: fasten und beten nach strengem Plan, und obendrein Abstand halten von der Unzucht in der unehelichen Beziehung.  Fürs Erste kauft sich Dino das Buch „Islam for Dummies“ und holt sich Rat bei einem Imam. 

Regisseur Olivier Baroux – in Frankreich zusammen mit Hauptdarsteller Kad Merad (WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS) berühmt als Comedian-Duo „Kad & Olivier“ – nähern sich der Integrationsdebatte mit turbulenter Situationskomik und intelligentem Wortwitz. Mit gutem Gespür für Rhythmus und Musik schickt „FASTEN AUF ITALIENISCH“ seine Hauptfigur durch eine Hölle der Peinlichkeit. Mit Kad Merad als selbst in Algerien geborenem Franzosen ist die Rolle perfekt besetzt. Mitunter mischen sich jedoch auch ernste Untertöne in diese Komödie. „Wir wollten keinen politischen Film machen“, so Regisseur Baroux,  „aber die Geschichte kratzt an einem sehr zeitgemäßen Thema, am Verständnis von Identität und Nationalität. Der Film arbeitet zwar mit komischen Mitteln, aber die Aussage stützt sich auf die Realität: Die französischen Pizzerias werden von vielen Mourads betrieben, die sich Dino nennen.“


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 12. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BIUTIFUL

Mexiko 2010, 148 Min.,  Regie: Alejandro González Iñárritu; mit: Javier Bardem, Félix Cubero, Blanca Portillo, Rubén Ochandiano, Manolo Solo; span. OmU
„Goldene Palme“ für den besten Darsteller an Javier Bardem, Cannes;  Oscar-Nominierung für den „Besten ausländischen Film“  und für Javier Bardem als „Bester Darsteller“

Das Leben von Uxbal ist alles andere als BIUTIFUL. Er verdingt sich sein Leben als Kleinkrimineller, indem er illegale Einwanderer zu Fälscherarbeiten erpresst. Außerdem ist er Anführer eines Rings von schwarzafrikanischen Straßenhändlern. Privat versucht er seinen beiden Kindern ein guter allein erziehender Vater zu sein. Als bei ihm Prostatakrebs im Endstadium diagnostiziert wird, versucht Uxbal in den letzten ihm verbleibenden Monaten sein Leben zu ordnen und ihm noch einen letzten Rest an Sinn zu geben.

Der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu inszeniert mit seinem neuen Film ein nie da gewesenes Bild von Armut und illegalen Arbeitern in Spanien. Mit BIUTIFUL schafft er einen realistischen und zutiefst bewegenden Film und zugleich die kontrastreiche Inszenierung der Touristenstadt Barcelona als Schauplatz morbider Schönheit und Elend. Was man abseits der vielen imposanten Sehenswürdigkeiten dort finden kann, ist wahrlich verstörend wie faszinierend zugleich.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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