CINEMA : CLUB  RADSTADT














Mittwoch, 19. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
JUNGS BLEIBEN JUNGS
- LES BEAUX GOSSES
F 2009, 90 Min., Regie: Riad Sattouf; mit: Vincent Lacoste, Anthony Sonigo, Alice Tremolieres, Noëmie Lvovsky, Christophe Vandevelde, Emmanuelle Devos, franz. OmU

Der 14-jährige, von den Wirren der Pubertät gebeutelte Hervé hat eigentlich nur eines im Sinn: Mädels aufreißen! Doch der Erfolg bleibt spärlich, bis er eines Tages aus unerklärlichen Gründen von der Schulschönheit Aurore angesprochen wird und sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden entwickelt. Eine Coming-of-Age-Komödie mit Situationskomik und Wortwitz, die jedem, der das Chaos zwischen Schule, Eltern, Pickeln und erster Liebe schon hinter sich hat, einen Schauer der Erinnerung über den Rücken jagt. 

"JUNGS BLEIBEN JUNGS, die erste Berührung des Comic-Autors Riad Sattouf mit dem Kino, ist ein erfrischend schroffer Gegenentwurf zu den amerikanischen Hochglanzvarianten des Coming-of-Age-Genres. Die Kamera wagt sich mit Weitwinkelobjektiv auf nächste Nähe an die Gesichter und Zungen der Laiendarsteller heran. Der Realismus wird durch die große Tiefenschärfe und das weich flutende Licht noch verstärkt. Kein Pickel wird vertuscht. Sattouf sieht genau da hin, wo es weh tut, und trotzdem spürt man, dass er hinter seinen Figuren steht. So einfältig das Grinsen, so lächerlich die Situationen, in die sich die blödelnden Jungs auch verstricken: Bloßgestellt werden sie nicht." (critic.de)

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 26. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
IN EINER BESSEREN WELT

DK/S 2010, 113 Min., Regie: Susanne Bier; mit: Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Markus Rygaard; dän. OmU
Oscar für den „Besten ausländischen Film“

Anton, ein in Dänemark lebender Schwede, arbeitet halbjährlich als Arzt in einem afrikanischen Flüchtlingslager. In regelmäßigen Abständen werden ihm schwangere junge Frauen gebracht, denen jemand mit einer Machete den Bauch aufgeschlitzt hat. Dies, so heißt es, habe der barbarische Warlord „Big Man“ getan, nur um mit seinen Kumpanen darum zu wetten, welches Geschlecht das Kind gehabt hätte. Daheim in Dänemark leidet Antons zwölfjähriger Sohn Elias unter den Quälereien seiner Schulkameraden, die ihn als „schwule Sau“, „Ausländer“ und „Rattengesicht“ verspotten und demütigen. Anton und seine Frau Marianne haben sich getrennt, so dass der Junge nicht nur seinen abwesenden Vater, sondern auch das verlorene Glück der Familie vermisst. Trotzdem schlägt er, wenn er vor dem Schultor gemobbt wird, nicht zurück. Dann kommt ein neuer Schüler, Christian, in Elias‘ Klasse. Die beiden freunden sich an. Christians Mutter ist vor kurzem an Krebs gestorben, seither hegt er einen unterdrückten Zorn gegen seinen Vater. Als er sieht, wie ein anderer Junge Elias in der Schultoilette bedrängt, schlägt er den Angreifer nieder und hält ihm ein Messer an die Kehle. Christian verleitet Elias in der Folge zu einem Rachefeldzug, während ihm sein Vater ein Beispiel der Gewaltlosigkeit geben will. Letzterer wird dann schließlich selbst vor eine schwerwiegende Entscheidung  gestellt, als er – zurück in Afrika – eines Tages einen besonderen Patienten behandeln soll – den brutalen Warlord. 

Die dänische Regisseurin Susanne Bier gilt seit Filmen wie OPEN HEARTS, BROTHERS und NACH DER HOCHZEIT als schonungslos ehrliche Expertin für emotionale und moralische Grenzsituationen. In IN EINER BESSEREN WELT verknüpft sie psychologisches Familiendrama mit moralischer Fabel und stellt hierbei brennende Fragen zum Thema Gewalt und Gewaltlosigkeit. Inhaltlich setzt der Film hierbei auf Gegensätze – Afrika versus Dänemark, Globalisierung versus Familie, Rache versus Gewaltverzicht. Gedreht wurde in bester Dogma-Manier großteils mit der Handkamera, doch immer wieder unterbrechen ruhige Einstellungen den Fluss der Handlung.  „IN EINER BESSEREN WELT“, so die FAZ „ist eine Gleichung, die aufgeht. Dieses Familiendrama über Gewalt und Gegengewalt in Zeiten der Globalisierung wurde zu Recht mit dem Auslands-Oscar für den besten nichtenglischsprachigen Film belohnt.“

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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