CINEMA : CLUB  RADSTADT
















Mittwoch, 11. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN

La Solitudine dei Numeri primi
IT/DE/FR 2010, 118 Min.; Regie: Saverio Costanzo; mit: Luca Marinelli, Alba Rohrwacher, Aurora Ruffino, Isabella Rossellini u.a.; ital. OmU

Es ist ein einziger Tag in der Kindheit, an dem sich für Alice und Mattia die eigene Existenz unumkehrbar verändert. Alice verpasst den Anschluss an ihre Skischulklasse und fährt in eine Nebelbank hinein, aus der sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr herausfindet. Mattia lässt seine behinderte Schwester unbeaufsichtigt im Park zurück. Das Mädchen verschwindet und taucht nie wieder auf. Zwei Menschen, zwei Familien, zwei Schicksale.
Als Alice und Mattia sich einige Jahre später als Jugendliche kennenlernen, ziehen sie sich magisch und unwiderstehlich an. Es ist die eigene Einsamkeit, die jeder im anderen wiedererkennt, und die die beiden auch jetzt nicht loszulassen scheint. Sie teilen ihr Leben und tun es doch nicht, kommen sich nah, aber nicht nah genug. Irgendetwas scheint immer zwischen ihnen zu stehen. Als Mattia ins Ausland geht, werden sie für Jahre getrennt, doch die Ereignisse im Leben des anderen verbinden sie weiterhin, tiefer, als sie sich zuvor je eingestanden haben. Je mehr sie sich voneinander entfernen, desto größer ist ihr Bedürfnis nach Nähe – und desto mehr stellt sich die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen, oder ob sie doch jemals einen Weg zueinander finden können…

Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers des italienischen Autors Paolo Giordano ›spiegelt glaubwürdig die Vereinsamung wider, die die beiden Hauptfiguren kennzeichnet. Besonders anrührend sind die wenigen Szenen, in denen Alice und Mattia gemeinsam glücklich sind. Die Kamera zeigt sie innig einander zugewandt wie auf einem altmodischen Scherenschnitt.
›Saverio Costanzo bannt die unwägbare Geometrie der Gefühle zweier junger Menschen, die sich annähern, jedoch nie völlig vereinen können, in berührende Bilder voller Intensität und Intimität. ›Weder mit dir noch ohne dich‹: Der Kernsatz aus Truffauts Kultdrama LA FEMME D’À CÔTÉ trifft den Ton dieses melancholisch-heiteren Dramas ziemlich genau. Nur verhält es sich hier noch komplizierter. Primzahlen sind nur durch sich selber und durch eins teilbar, mehrstellige werden zu komplizierter Mathematik. Und genau die wird hier zur Prämisse, zum Lebensinhalt.‹ (www.cineman.ch)


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 18. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DREIVIERTELMOND

DE 2011, 94 Min.; Regie und Drehbuch: Christian Zübert; mit: Elmar Wepper, Katja Rupé, Gabi Geist, Marie Leuenberger, Özay Fecht, Mercan-Fatima Türköglu; deutsche OF

Hartmut Mackowiak steht unter Schock. Seine Frau verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann. Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen, und dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen. Da passt es ihm auch gar nicht, dass plötzlich die 6-jährige Hayat (Mercan Türkoglu) mutterseelenallein in seinem Taxi auftaucht, kein Deutsch spricht und nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Alle Versuche, sie loszuwerden, scheitern. Und obwohl er gerade seine Frau zur Rückkehr bewegen will, macht er sich schließlich auf die Suche nach Hayats Mutter. Dabei dämmert es ihm: Vielleicht ist es nicht er, der Hayat hilft, sondern sie ihm.

DREIVIERTELMOND ist eine herzerwärmende Tragikomödie mit einem wunderbaren Elmar Wepper, dem die Rolle des grantigen Taxifahrers auf den Leib geschrieben ist. Für ihre erste Kinorolle wurde die kleine Berlinerin Mercan Türkoglu ausgewählt - um charmant frech Elmar Weppers Figur das Leben beizubringen.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 25. Jänner, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
WAS WILL ICH MEHR - Cosa voglio di più

IT/CH 2010, 121 Min.; Regie: Silvio Soldini; mit: Alba Rohrwacher, Pierfrancesco Favino, Giuseppe Battiston, Teresa Saponangelo u. a.; ital. OmU

Anna hat alles erreicht, was sie vom Leben erhoffte: Sie hat einen guten Job, sie liebt ihre Familie, ihre Freunde und Alessio ihren Lebenspartner. Die beiden planen gemeinsame Kinder. Kurz: Annas Leben verläuft in geregelten Bahnen. Doch dann trifft sie zufällig und unerwartet auf Domenico und schon bald können beide nicht mehr voneinander lassen. Zum ersten Mal gibt es sowohl für ihn als auch für sie nichts anderes als Verlangen und Leidenschaft. Aber Annas neu entfachte Lebenslust stößt an eine Grenze: Domenico ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihre gemeinsamen Momente der Freiheit werden erkauft mit Lügen und bezahlt mit schlechtem Gewissen. Bis Anna den Entschluss fasst, dass sie von dieser Liebe mehr erwartet.

Nach BROT UND TULPEN und TAGE UND WOLKEN erweist sich Silvio Soldini einmal mehr als sensibler Beobachter zwischenmenschlicher Beziehungen. WAS WILL ICH MEHR besticht durch eine herausragende Besetzung und durch die berührende Mischung aus Tiefgründigkeit und Leidenschaft.


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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