CINEMA : CLUB  RADSTADT
















Mittwoch, 11. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
NATHALIE KÜSST
- LA DÉLICATESSE

FR 2011, 108 Min., Regie: David und Stéphane Foenkinos; Buch: David Foenkinos (nach seinem gleichnamigen Roman); mit: Audrey Tautou, Francois Damiens, Bruno Todeschini, Mélanie Bernier; deutsche Fassung! 

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Nathalie und Francois kennenlernen. Sie werden schnell ein Paar, heiraten und verleben eine wundervolle Zeit. Dann, eines Morgens, kommt Francois bei einem Unfall ums Leben, und Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in ihre Arbeit, versucht, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel dem neuen Mitarbeiter Markus um den Hals fällt und ihn leidenschaftlich küsst. Am nächsten Tag weiß sie selbst nicht mehr, wie ihr geschehen ist. Der Kuss ist ihr ein Rätsel. Denn Markus, der Schwede im grauen Ringelpullover, ist alles andere als attraktiv. Er ist zu groß, zu behaart und zu umständlich. Es ist „als ob die USA mit Liechtenstein ausgeht“, meint Markus selbst. Um sich selbst vor einer Verletzung zu schützen, beschließt Markus, Nathalie nach dem ominösen Kuss so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Das wiederum lässt jedoch Nathalie nicht zu, denn sie fühlt, dass der unscheinbare Markus auf dem besten Weg ist, ihr Herz zu erobern. 

NATHALIE KÜSST basiert auf dem gleichnamigen französischen Bestseller von David Foenkinos. Aus der ungewöhnlichen Liebesgeschichte haben die Brüder Foenkinos eine sympathische romantische Komödie mit sonnendurchfluteten Parisbildern gemacht. Die Handlung wechselt zwischen Tragik, Witz, Melancholie und Leichtigkeit. Die Dialoge sind sparsam, aber wohl gesetzt, die Komik aus dem Leben gegriffen. Das Herz des Films ist jedoch das Schauspiel von Audrey Tautou, die den Kinogeher einmal mehr mit ihrem rehäugigen „Amélie“- Charme  bezaubert. „Den Gebrüdern Foenkinos ist einer dieser magischen französischen Liebesfilme geglückt, die einen warm durchströmen und verzückt durchs Geschehen treiben lassen.“ STERN. Der Roman wurde mit zehn Literaturpreisen ausgezeichnet und erschien in 21 Sprachen.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 18. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD

LE GAMIN AU VÉLO

Belgien/ F/ I 2011, 87 Min., Regie/Buch: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne; mit: Cécile De France, Thomas Doret, Jérémier Renier, Egon Di Mateo; franz. OmU 
Cannes 2011 Großer Preis der Jury;
Europäischer Filmpreis 2011: Bestes Drehbuch

Weil er ein neues Leben anfangen will, schiebt ein Vater seinen 12- jährigen Sohn Cyril in ein Kinderheim ab. Mit dem Verlust seiner einzigen Bezugsperson bricht für den Jungen eine Welt zusammen. Immer wieder bricht er aus dem Heim aus, um mit seinem Vater Kontakt aufzunehmen. Doch der ist aus seiner Wohnung ausgezogen und meldet sich nicht mehr bei ihm. Auch sein geliebtes Fahrrad – Symbol einer glücklicheren Zeit, hat der Vater einfach verkauft.  Als eines Tages Samantha im Heim auftaucht und ihm sein verschwundenes Mountainbike zurückbringt, schöpft der verschlossene Junge neue Hoffnung. In der hübschen wie warmherzigen Friseurin gewinnt er eine Verbündete, die echtes Interesse an ihm zeigt. Die lebenslustige Frau nimmt Cyril an den Wochenenden zu sich. Behutsam versucht sie, sein Vertrauen zu gewinnen und macht sich in der Folge mit ihm auch auf die Suche nach seinem Vater. 

Die beiden belgischen Regisseure Jean-Pierre und Luc Dardenne erzählen in ihren Filmen  mit Vorliebe wirklichkeitsnahe Alltagsdramen vom Rande der Gesellschaft. Die Zerstörung eines Menschen wird dieses Mal durch einen Akt der selbstlosen Liebe abgewendet. Gespielt wird diese Liebes-Fee von der Schauspielerin Cécile De France. Erstmals ist damit in einem Film der Dardenne-Brüder ein prominenter Star zu sehen. Inszenatorisch hingegen bleiben die Regisseure ganz ihrem Stil treu. Perfekt verbinden sie radikale Nüchternheit und tiefste Empfindsamkeit. Ihre Kamera bleibt dicht an den Schauspielern und schafft damit eine ungeheure Intensität. „Man kann die Welt mit einem Film nicht erklären und vielleicht auch nicht besser machen. Aber ein wenig schöner machen kann man sie doch.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 25. Juli, 21.00 Uhr,
bei Schönwetter im Gerichtshof, sonst Zeughaus am Turm
MOONRISE KINGDOM

USA 2012, 95 Min., Regie: Wes Anderson; Bruce Willis, Edward Norton, Bill Murray, Frances McDormand, Tilda Swinton, Jared Gilman, Kara Hayward; engl. OmU 

1965, irgendwo vor der Küste Neuenglands. Captain Sharp, Sheriff einer kleinen beschaulichen Inselgemeinde, steckt in Schwierigkeiten: Suzy, die Tochter des neurotischen Ehepaars Bishop, ist spurlos verschwunden, und die Affäre des Sheriffs mit Mrs. Bishop droht aufzufliegen, was Mr. Bishop gar nicht gefallen dürfte. Obendrein türmt der junge Pfadfinder Sam zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Insel aus dem Sommercamp. Und der etwas desorientierte Oberpfadfinder Ward hat keine Ahnung wohin. Was noch niemand weiß: Die beiden Ausreißer sind heimlich ineinander verliebt und wollen zusammen durchbrennen. Hals über Kopf stürzen sich der überforderte Sheriff und das ganze Pfadfindercamp in eine chaotische Suchaktion, bei der die aufgeschreckten Erziehungsberechtigten wenig hilfreich sind und mit Vorliebe über ihre eigenen Fallstricke stolpern. Als dann auch noch das alarmierte Jugendamt seinen Besuch ankündigt, droht die ohnehin heikle Situation zu eskalieren. Bis schließlich ein herannahendes Gewitter die erhitzten Gemüter zur Abkühlung zwingt. 

Der junge US Regisseur Wes Anderson (THE ROYAL TENENBAUMS, THE DARJEELING LIMITED, DER FANTASTISCHE MR. FOX) zelebriert in MOONRISE KINGDOM das Skurrile, das Absurde und das Artifizielle, entwirft schrullige Charaktere, steckt sie in seltsame Kostüme und legt ihnen bizarre Dialoge in den Mund.
Die Handlung ist in diesen Filmen eher Nebensache. Einprägsamer sind die vielen liebevoll arrangierten Ausstattungs- und Inszenierungsdetails. Demgemäß unterhält MOONRISE KINGDOM den Kinogeher mit familiären Neurosen, mit Kindern, die sich wie Erwachsene verhalten und Erwachsenen, die sich wie Kinder aufführen. Er verzaubert mit subtilem Humor, toller Sixties-Kulisse, einem gewohnt wunderbaren Soundtrack sowie einem hochkarätig besetzten Ensemble: Dass Stars wie Bruce Willis, Edward Norton, Bill Murray und Tilda Swinton in einem Pfadfinderlager aufeinander treffen, ist allein schon von der Ausgangslage her ein so schräger wie viel versprechender Einfall. „Der neue Wes Anderson-Film“, schreibt Intro, „ist eine Liebeserklärung  ans Kino: Was man mit einem tollen Ensemble, phantastischer Ausstattung, exquisitem Soundtrack und verrückten Ideen so alles anstellen kann.“


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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