CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 17. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
HASTA LA VISTA

Belgien 2011; 115 Min., Regie: Geoffrey Enthoven; mit: Robrecht Vanden Thoren, Gilles de Schryver, Tom Audenaert, Isabelle de Hertogh; deutsche Fassung!

Die Freunde Lars, Philip und Jozef verbindet eine gemeinsame Sehnsucht. Obwohl bereits in ihren Zwanzigern, hatten sie noch niemals Sex – und das soll sich schnellstens ändern. Doch dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Lars fesselt eine fortschreitende Krankheit an den Rollstuhl, Philip ist vom Hals abwärts gelähmt und Jozef ist fast komplett blind. Und ihre überfürsorglichen Eltern verbieten ihnen eine sorgfältig als Wein-Tour getarnte Reise in ein Bordell, das auf ihre besonderen Bedürfnisse eingestellt ist. So organisieren sie sich heimlich den nächstbesten Fahrer namens Claude, der sich bald als die Fahrerin Claude herausstellt, und begeben sich auf eigene Faust in einem Kleinbus auf eine Tour, die sie aus ihrer wohlbehüteten belgischen Heimat an die spanische Küste und damit direkt an das Ziel ihrer Träume führen soll. Der junge belgische Regisseur Geoffrey Enthoven hat eine Vorliebe für Tabuthemen wie Alter, Depression und Tod. Zu lachen gibt es in diesen Tragikomödien dennoch viel. „Sobald du das Leben mit Humor nehmen kannst, entdeckst du neue Perspektiven“, so die Überzeugung des Regisseurs.

Ausgangspunkt für HASTA LA VISTA war die BBC-Dokumentation FOR ONE NIGHT ONLY, welche drei Behinderte auf der Reise zu einem auf die Bedürfnisse von Behinderten ausgerichteten Bordell nach Spanien begleitete. Regisseur Enthoven nähert sich diesem Thema in HASTA LA VISTA so warmherzig wie vergnüglich. Seiner mit Preisen überhäuften Tragikomödie gelingt es, mit Witz und Humor ein Tabu zu brechen. Die drei Freunde sind sich der Schwächen des anderen bewusst und akzeptieren sie. Obwohl die Jungs hierbei mitunter verbal kräftig austeilen und einstecken müssen, werden sie niemals der Lächerlichkeit preisgegeben. 
„HASTA LA VISTA ist ein Road Movie, in dem die Reise wichtiger als das Ziel ist“, meint der Regisseur. Wenn sich dann die Helden vom ungemütlich herbstlichen Belgien in den warmen, sonnigen Süden Spaniens aufmachen,  dann ist die Reise an sich schon als Metapher für die Botschaft  des Films zu lesen. „HASTA LA VISTA“, urteilt EPD-FILM, „ist ein ans Herz gehendes Road Movie, das von Frauen, Wein und der Lust am Leben erzählt und mit beeindruckenden Darstellern, originellen Wendungen und witzig lakonischen Dialogen überzeugt.“


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 24. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DEIN WEG

USA, Spanien 2011, 123 Min.; Regie/Drehbuch: Emilo Estevez; mit: Martin Sheen, Deborah Kara Unger, James Nesbitt, Yorick Van Wageningen, Emilio Estevez; deutsche Fassung!

Tom Avery ist ein erfolgreicher Augenarzt in Kalifornien. Sein Leben abseits der Arbeit beschränkt sich aufs Golfspielen im Country Club. Bis eines Tages ein schicksalhafter Anruf alles verändert: Sein einziger, erwachsener  Sohn Daniel ist auf der ersten Etappe des legendären Jakobswegs in einem Sturm ums Leben gekommen. Tom macht sich sofort auf den Weg nach St. Jean de Port in den französischen Pyrenäen. Kurz entschlossen entscheidet er sich vor Ort, stellvertretend für seinen Sohn den Pilgerweg nach Santiago de Compostela  zu gehen, wobei er an markanten Stellen des „Camino“ Teile der Asche Daniels verstreut. Schon nach wenigen Tagen gelingt es dem in sich gekehrten, schweigsamen und abweisenden Tom nicht mehr, sich den Kontakten anderer Pilger zu entziehen. Eine Kanadierin, die sich das Rauchen abgewöhnen will, ein beleibter Holländer, der abnehmen will und ein irischer Reiseschriftsteller mit Schreibblockade bilden gemeinsam mit Tom auf der langen Wanderung mehr und mehr ein unzertrennliches Quartett, das sich gegenseitig zunehmend öffnet und freundschaftliche Gefühle zulässt.

DEIN WEG ist gleichsam ein familiäres Projekt: Martin Sheen pilgert hier gleichsam unter der Regie seines Sohnes Emilio Estevez (BOBBY) über den Jakobsweg. Estevez‘ Inszenierung ist schlicht, vermeidet alles Spektakuläre. Er gibt seinen Helden viel Raum, lässt sich viel Zeit, um das langsame Kennenlernen seiner Figuren zu schildern. Auf dramatische Probleme, die es zu überwinden gilt, wird ebenso verzichtet wie auf plakative Momente der Selbsterkenntnis. Für die spirituell-religiöse Komponente des Pilgerwegs interessiert sich der Film weniger, statt dessen beeindruckt er mit wildromantischen spanischen Landschaftsbildern und stimmungsvoller Musik. 

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 31. Oktober, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
WIR SCHAFFEN DAS SCHON - SI PUÒ FARE

Italien 2008; 111 Min., Regie: Giulio Manfredonia; mit: Claudio Bisio, Andrea Bosca, Anita Caprioli, Giovanni Calcagno, Giuseppe Battiston, Giorgio Colangeli u.a.; ital. OmU

Mailand in den bewegten 1980er Jahren: Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird von der Leitung seiner Organisation zu einer Spezialaufgabe verdonnert: er soll sich um eine Gruppe von Ex-Psychiatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien (das berühmte „Gesetz 180“) eine Kooperative gegründet haben. Dennoch stehen sie unter der Fuchtel eines Arztes, der sie mit Medikamenten ruhigstellt und sie stumpfsinnig Briefe frankieren lässt. Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit ihnen eine neue Würde geben könnte. Es gelingt ihm, die Gruppe zu motivieren und sie zum professionellen Verlegen von Parkettböden auszubilden. Mit erstaunlichen Erfolgen. Die einstigen Patienten blühen regelrecht auf, doch es sind noch jede Menge Schwierigkeiten zu meistern…

Mit viel Situationskomik und einem Schuss Tragik zeigt der Film die turbulenten Abenteuer dieser ungewöhnlichen Kooperative auf ihrem Weg zurück ins Leben. Auch dank der hervorragenden Darsteller beginnt man die einzelnen Charaktere schnell zu mögen, trotz ihres oft bizarren Verhaltens. Oder wie es der junge Luca im Film ausdrückt: „Wir sind vielleicht verrückt, aber dumm sind wir nicht. Wir schaffen das schon!“

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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