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Mittwoch, 07. November, 20.00 Uhr - Turm
STOFF DER HEIMAT
Dokumentarfilm


AT 2011, 94 Min., R: Othmar Schmiderer, B: Othmar Schmiderer, Elsbeth Wallnöfer, K: Othmar Schmiderer, S: Daniel Pöhacker, Othmar Schmiderer, M: Wolfgang Mitterer, T: Georg Misch,
deutsche OF
2012 Trentino Filmfestival
Preis des Museo Usi e Costumi della Gente Trentina 

Wie ist dieser Stoff beschaffen?  
Das Phänomen der Tracht - Kultur, Politik und nationaler Mythos - in ihrer Vielfalt von den Anfängen bis heute – exemplarisch betrachtet in Österreich, Bayern, Schweiz, Südtirol.
Der Fokus richtet sich auf den jeweiligen Habitus und Kleidercode einzelner ProtagonistInnen oder Gruppen, auf Rituale und Lebenshaltungen in ihrer politischen Bedeutung, ihrem gesellschaftlichen Stellenwert und dem überbordenden Symbolcharakter. STOFF DER HEIMAT zeigt den Umgang mit Traditionen im Spannungsfeld der Moderne, die Konstruktion von Identität und Heimat. Ein Streifzug quer durch die Milieus, quer durch die Geschichte, quer durch die Regionen.

Dirndl, Lederhose, Janker, Wadlstrümpf – an der Tracht scheiden sich die Geister. Zu Beginn entdeckt Schmiderer die Bekenntniskleidung in der Ecke der konservativen Politik, die sie zu niederen manipulativen Zwecken einsetzt. Dort holt er sie sodann heraus und setzt zum Streifzug an. Quer durch die Milieus, quer durch die Geschichte, quer durch die Regionen. Vergnüglich, aufschlussreich und schön anzusehen. Viennale Katalog 2011

Othmar Schmiderer
1954 in Lofer/Land Salzburg geboren, lebt seit 1973 in Wien.
Seit 1983 arbeitet Othmar Schmiderer beim Film: als Assistent in unterschiedlichen Funktionen bei zahlreichen Dokumentar- und Spielfilmen, u.a. gemeinsam mit Michael Pilz, Valie Export u.v.a.; als Kameramann und Tonmeister bei verschiedenen Produktionen; seit 1987 arbeitet er als unabhängiger Filmemacher in Wien/Grafenwörth. www.othmarschmiderer.at

Im Anschluss Filmgespräch und Diskussion mit Othmar Schmiderer und Dr. Ulrike Kammerhofer, Salzburger Landesinstitut für Volkskunde.

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Donnerstag, 08. November, 17.00 Uhr - Turm
Freitag, 09. November, 15.00 Uhr - Studio
DREI BRÜDER A LA CARTE
Dokumentarfilm - Salzburger Erstaufführung

CH 2011, 73 Min., R: Silvia Häselbarth Stolz, mit: Maria Martha Wicki, Markus Johann Wicki, Thomas Julius Wicki, Andreas Anton Wicki, OF mit deutschen UT

In einem 400-jährigen Landgasthof ist nicht nur das speziell, was auf den Tellern serviert wird, sondern auch das, was in der Küche passiert. Dort nämlich kocht der Chef zusammen mit seinen zwei Brüdern, die beide mit einem Down Syndrom zur Welt gekommen sind. Gemeinsam präsentieren sie dort kulinarische Köstlichkeiten und leben ihren Alltag, der alles andere als gewöhnlich ist. Für die Küchencrew und den Chef bedeutet dies eine Herausforderung, der sie sich mit viel Engagement und Liebe stellen. In diesem Gasthof wird uns vorgelebt, wie Integration von Behinderten in eine normale Arbeitswelt funktioniert und wie alle dabei gewinnen können.

Silvia Häselbarth Stolz
1966 in Zürich geboren. Von 1996 – 2001 Studium für Audivisuelle Gestaltung an der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Bern und am Kölner Filmhaus e.V. 2010 Gründung der Häselbarth Pictures GmbH in Zürich. Sie arbeitet als Drehbuchautorin, Filmproduzentin und Regisseurin.
www.drei-brueder-a-la-carte.ch

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Donnerstag, 08. November, 18.30 Uhr - Turm
Samstag, 10. November, 19.30 Uhr - Studio
BALKAN MELODIE
Dokumentarfilm -
Salzburger Erstaufführung

CH/D/BULG 2012, 91 Min., B/R: Stefan Schwietert, OF mit deutschen UT

Der Film erzählt von Marcel und Catherine Cellier, die Kraft ihrer eigenen großen Liebesgeschichte ihre gemeinsame, lebenslange Leidenschaft für die Musiken Osteuropas entdeckten und auslebten. Inmitten des Kalten Krieges setzt sich das Paar über alle Grenzen hinweg und sammelt und dokumentiert auf teilweise abenteuerliche Art und Weise die bis dahin im Westen völlig unbekannten Klänge. 
In unzähligen Radiosendungen und Millionen verkaufter Schallplatten macht Marcel Cellier die gesammelte Musik international bekannt und öffnet Musikern wie dem rumänischen Panflötenvirtuosen Gheorghe Zamfir und den legendären bulgarischen Frauenstimmen von „Le Mystère des Voix Bulgares“ den Weg zum Ruhm.

Auf den Spuren der Celliers reist der Film nach Osteuropa, um die Protagonisten von damals wiederzufinden und den Reichtum ihrer Musik erneut aufleben zu lassen.  Im Kontrast der Begegnungen von damals und heute wird auf sinnliche Art und Weise ein Stück Zeitgeschichte erfahrbar, das von der Veränderung der Menschen und ihrer Umgebung erzählt wie auch von der Unsterblichkeit zeitloser Musik.

Stefan Schwietert
Geboren 1961 in Esslingen (DE), aufgewachsen in Therwil/BL. Erste Filme in der Videogenossenschaft Basel. 1981-82 Brasilienaufenthalt. Arbeit als Regieassistent für TV Globo im Bereich Musikfilm. 1982 Gaststipendium am California Art Institute in San Francisco, Film und Videoklasse. 1984-90 Studium an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin). 1991 Gründung von Neapel Film in Therwil. Produktion und Regie von Dokumentarfilmen. Lehrtätigkeit an Filmschulen in der Schweiz und in Deutschland. Wohnt und arbeitet in Berlin und Therwil. www.artfilm.ch/balkanmelodie.php

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Donnerstag, 08. November, 20.00 Uhr - Turm
DAS HAUS AUF KORSIKA - Au cul du Loup
Spielfilm

BE/FR 2012; 82 Min., R/B: Pierre Duculot,  K: Hichame Alaouie; mit: Christelle Cornil, François Vincentelli, Jean-Jacques Rausin, OF mit deutschen UT

Eine 30-Jährige erbt überraschend von ihrer geliebten Großmutter ein Haus auf Korsika. Statt es kurzerhand zu verkaufen, wie es ihr Vater bestimmt und ihr langjähriger Freund erwartet, macht sie sich spontan auf in den Süden, um das Erbe in Augenschein zu nehmen und findet ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude in einer abgelegenen Berggegend. Aus dem Bauch heraus entscheidet sie sich, das Haus bewohnbar zu machen und weit weg vom belgischen Charleroi einen Neuanfang zu wagen und auf eigenen Füßen zu stehen.
Im Mittelpunkt des ersten Spielfilms von Pierre Ducolot stehen Generationenkonflikt, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. Die Sprödigkeit der Hauptfigur und ihre Unberechenbarkeit erschweren anfangs den Aufbau von Nähe. Aber wie sie dann ihr geordnetes Dasein in Belgien abwirft und plötzlich Gefühle zulässt, sich traut, ins kalte Wasser des Lebens zu springen, das geht dann doch zu Herzen.

Der frühere Lehrer, Journalist und Filmproduzent zeigt Korsika nicht als Postkartenidylle oder sonnige Touristeninsel mit fröhlicher Folklore, sondern als schroffe Bergwelt im Winter. Dabei besticht der Film mit großartigen Landschaftsaufnahmen und einer gelungenen Personenzeichnung. Pierre Duculot ist ein traurig-schöner Beziehungsfilm gelungen, der das zwischenmenschliche Miteinander mit Verzicht auf überbordende Dramatik feinfühlig ausleuchtet.‹ (filmkunstkinos.de)

Pierre Duculot
Geboren 1964 in Lüttich. Journalist und Filmemacher, Mitarbeit bei mehreren Filmfestivals.

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Freitag, 09. November, 15.00 Uhr - Turm
DAS GRÜNE WUNDER - UNSER WALD
Dokumentarfilm

DE 2012; 93 Min., R/B: Jan Haft; K: Jan Haft, Kay Ziesenhenne; M: Jörg Magnus Pfeil, Siggi Mueller, deutsche OF

Er liegt ganz in unserer Nähe, aber eröffnet bei genauem Hinsehen eine völlig neue Welt: Mit seinen atemberaubenden, poetischen Bildern ist der Kinofilm DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD eine spektakuläre Entdeckungsreise durch den bekanntesten, schönsten und vielfältigsten heimischen Lebensraum, den Wald.
Intime Verhaltensbeobachtungen wohl vertrauter Arten wie Fuchs, Wildschwein und Rothirsch wechseln mit den Geschichten der eher skurrilen Waldbewohner, darunter Schillerfalter, Blattläuse, Lebermoose, rote Knotenameisen, Hirschkäfer und Lerchensporn. So entsteht ein raffiniertes naturkundliches Puzzle, das dem romantischen Mythos Wald ganz greifbaren Zauber verleiht.
Mit diesem Kinofilm liefert der renommierte Naturfilmer Jan Haft eine einzigartige Bestandsaufnahme der Artenvielfalt im europäischen Wald. 

Während einer Drehzeit von insgesamt sechs Jahren (2005 – 2011) waren international vielfach ausgezeichnete Kameramänner schwer filmbaren Motiven auf der Spur. Dabei verbrachten sie über 100 Nächte im Tarnzelt und sammelten mit den neuesten Filmtechniken über 250 Stunden Filmmaterial. Der Film ist eine wissenschaftlich exakte und emotional packende Einladung, die aufregenden Lebensformen unseres Waldes mit geschärftem Bewusstsein neu zu entdecken. www.dasgruenewunder-derfilm.de

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Freitag, 09. November, 16.30 Uhr - Studio
WEITERLEBEN
Dokumentarfilm
- Salzburger Erstaufführung

CH 2011, 92 Min., R/B/K: Hans Haldimann, S: Mirjam Krakenberger, OF mit deutschen UT

Die Freiheit der Gedanken und der Rede ist immer und überall auf der Welt hart erkämpft worden, und an vielen Orten wird noch heute darum gerungen. WEITERLEBEN ist ein Film über vier Menschen, die sich alle in ihrem jeweiligen Heimatland für mehr Freiheit und Demokratie eingesetzt haben und schwer dafür bezahlen mussten. Heute leben alle vier in der Schweiz: eine Tibeterin, eine Kongolesin, ein Chilene und ein Kurde aus der Türkei. Sie haben gegen die Unterdrückung ihres Volkes demonstriert, Wandzeitungen geschrieben oder sich bei einer fortschrittlichen Partei engagiert – alles Dinge, die heute in Mitteleuropa zum politischen Alltag gehören. 

Hans Haldimanns Film kommt ohne Schreckensbilder aus und gewinnt seine Kraft allein durch die Erzählung der Protagonisten. Dabei geht er vor allem der Frage nach, wie diese Vier es schaffen, nach dem Schlimmsten, das einem Menschen passieren kann, weiterzuleben. 

Hans Haldimann
Geb. 1953 in Wädenswil. Ausbildung zum Primarlehrer. Studium der Geographie, Soziologie und Geschichte. Ab 1982 freier Journalist, ab 1986 Fernsehreporter, später Autor von Dokumentarfilmen. Sein Film BERGAUF, BERGAB wurde 2008 in Radstadt gezeigt.

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Freitag, 09. November, 17.00 Uhr - Turm
Samstag, 10. November, 14.30 Uhr - Studio
HUNDSBUAM - DIE LETZTE CHANCE
Dokumentarfilm
- Salzburger Erstaufführung


DE  2011, 94 Min. R: Alexander Riedel, K: Philip Vogt, S: Gaby Kull-Neujahr, mit: Harry Penzkofer, Lucas Steiner, Ramazan Cinar, Maxi Hofmann, Freddy Hajdini, Robert Öttl, Dimitri Panagiotidis, Eric Haase, Nico Wach, Walter Mooser, Lisa Walde, deutsche OF

Im Erdinger Moos, 50 km nordöstlich von München, gibt es seit einigen Jahren eine Schulklasse der besonderen Art. Die Klasse nimmt Schüler des Landkreises auf, die in ihren normalen Schulen derartige Probleme hatten, dass es für sie dort keine Perspektiven mehr gab. Hier bekommen die Schüler eine letzte Chance. Sie sollen zu sich finden, ihre Schule beenden und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Einzige Voraussetzung: Sie müssen mit aller Entschiedenheit bereit sein, das gesamte Programm zu absolvieren.

Alexander Riedel: „Ein Schuljahr lang habe ich die Klasse beobachtet, bekam Einblick in die akribisch erarbeitete Pädagogik des Klassenlehrers sowie in die Probleme zu Hause, ich konnte, wenn man so will, beim Entstehen der sogenannten Problemjugend zusehen. Eine Jugend also, die ihre Probleme fernab von Großstadt und Migrationsproblematik ausficht, bayrisches Hinterland, Mittelschicht, aber auch hier ohne Zukunftsperspektive. Und ich dachte mir immer wieder: Zeit ist das Einzige was hilft, gebt den jungen Menschen einfach mehr Zeit, dann schaffen die das auch“. 

Alexander Riedel
Geb. 1969 in Augsburg, macht nach der Schule zunächst eine Banklehre. 1994 holte er im zweiten Bildungsweg das Abitur nach und studierte an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) Regie. Noch als Student gründete er 2001 gemeinsam mit Bettina Timm die Produktionsfirma Pelle Film.

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Freitag, 09. November, 18.00 Uhr - Studio
Samstag, 10. November, 13.30 Uhr - Studio

AHIMSA - DIE STÄRKE VON GEWALTFREIHEIT
Dokumentarfilm - Salzburger Erstaufführung

CH 2012, 66 Min., R: Karl Saurer, K: Boney Keyar, Pravin Pargare, S: Loredina Cristelli, OF mit deutschen UT

Die Dorfgemeinschaft Sannai im indischen Madhya Pradesh schafft es in jahrzehntelangem gewaltfreiem Kampf, das Recht auf Boden und Wasser zu erstreiten. Die modellhafte Geschichte dieser heiter-zähen Adivasi – Teil der indischen Urbevölkerung – gibt einen faszinierenden Einblick in die Stärke von Gewaltfreiheit: Ahimsa. In einer von Korruption und Kastenkonflikten geprägten Gesellschaft unterstützen Aktivisten der Basisbewegung „Ekta Parishad“ die Ureinwohner in ihrem beharrlichen Einsatz. Entscheidend für deren charismatischen Begründer P.V. Rajagopal war die aufsehenerregende Waffenniederlegung einer großen Gruppe von „Dacoits“, die in den 70er Jahren weite Gebiete des Chambal Valley unsicher gemacht hatten. Ehemalige Rebellen schildern, wie ihre Beziehung zu den Gandhi-Nachfahren sie und ihre Kampfgenossen schließlich überzeugte, gewaltfrei für eigene Rechte einzustehen.

Karl Saurer
geb. 1943 in Einsiedeln. Studien in Zürich, München, Köln und Osnabrück. 1979 Master of Arts der Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft und Psychologie. Seit 1970 filmpublizistische Tätigkeit in der Schweiz und Deutschland. 1980-84 Dozent für Dramaturgie und Mitarbeiter der Studienleitung an der DFFB (Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin). Lehraufträge an Universitäten und Filmschulen. Drehbuchautor und Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen. Karl Saurer war 2007 zu Gast in Radstadt mit dem Film „Rajas Reise“.

In Anwesenheit von Karl Saurer

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Freitag, 09. November, 19.00 Uhr - Turm
Samstag, 10. November, 14.00 Uhr - Turm
TAGAUS, TAGEIN
Dokumentarfilm

AT  2011, 80 Min., R: Richard Rossmann mit: Thresl Handl, Maria Bichler, Hans Handl, Maresi Handl, OF

Richard Rossmann: „Seit dem Tod meines Großvaters 1958 führt meine Großmutter Thresl den Harhamhof. Tagaus, tagein. Am 21. April 2012 wurde sie 100 Jahre alt. Immer noch erledigt sie die meisten Arbeiten selbst. Den Sommer in Harham mag sie gern, da macht die Arbeit mehr Freude als in den nicht enden wollenden Wintermonaten. Mit der Sense mäht sie die Wiesen rund um das Wirtshaus und staffelt das Holz für die kalte Jahreszeit. Dazwischen kümmert sie sich um ihre Gäste. Viele von ihnen kommen täglich auf ein paar Bier, ein „Schnapserl“ oder für ihre berühmten „Kasnocken“ vorbei. Zeit zum Ausruhen bleibt da wenig, aber die will sie ohnehin nicht. „Ich bin froh über die Bewegung. Der Tag, an dem ich aufhöre zu arbeiten, bin ich tot.“ Nichts wäre für meine Großmutter schlimmer, als in ein Altersheim zu müssen.

Selbstbestimmt war das Leben von Thresl schon immer. Die Jahre nach dem frühen Tod ihres Mannes waren geprägt von harter Arbeit. Erneute Heiratsanträge lehnte sie trotzdem alle ab. Schulden lasteten auf dem Betrieb, die Landwirtschaft brachte gerade das Notwendigste ein um sich und ihre zwei Kinder durchzubringen.
Kämpfen muss sie auch heute noch.
Nicht allen gefällt die Art, wie sie den Harhamhof führt. Mit ihrer Willenskraft stellt sich meine Großmutter über die Konventionen unserer Gesellschaft, wie man mit alten Menschen umgeht. Für die Gäste bleibt sie die Herrin einer zeitlosen Welt“.  

Richard Rossmann 
geb. 1971 in Saalfelden Studium für Handelswissenschaften, freiberuflicher Produktionsleiter für internationale Fernseh- und Werbefilmproduktionen. “Tagaus, tagein“ ist sein zweiter Dokumentarfilm. Zurzeit arbeitet er an einem Filmprojekt in Berlin und Kiew. Er lebt im Pinzgau und Berlin.
Richard Rossman war bereits 2009 mit seiner Dokumentation „Ski Heil – zwei Bretter die die Welt bedeuten“ zu Gast in Radstadt.
www.richardrossmann.com

In Anwesenheit von Richard Rossmann

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Freitag, 09. November, 21.00 Uhr - Turm
GNADE
Spielfilm - Salzburger Erstaufführung


DE/NO 2012 , 132 Min., R: Matthias Glasner, B: Kim Fupz Aakeson, K: Jakub Bejnarowicz, S: Heike Gnida, M: Homesweethome, mit: Birgit Minichmayr, Jürgen Vogel, Henry Stange, deutsche OF

Polarnacht am Rande des Eismeers – zwei Monate lang übersteigt die Sonne nicht den Horizont. Inmitten von Schnee, Eis und Dämmerung startet eine deutsche Auswandererfamilie hoffnungsvoll den Neuanfang: Niels, Maria und Sohn Markus. Schon nach kurzer Zeit spüren Niels und Maria, dass auch das neue Umfeld die erkaltete Beziehung nicht retten kann: Niels stürzt sich in seine Arbeit als Ingenieur und beginnt eine Affäre. Maria schiebt Überstunden im Hospiz und Markus muss an der Schule seinen Platz finden. Aber dann passiert in eisiger Nacht ein schrecklicher Unfall, der alles in Frage stellt. Die anfängliche Erstarrung weicht und wie durch ein Wunder wird dieses Unglück für die kleine Familie zum Wendepunkt: Das Geheimnis, das Maria und Niels fortan teilen, zwingt sie zur Auseinandersetzung – und führt sie auf einen Weg zu Erlösung und Gnade.

Matthias Glasner hat mit Birgit Minichmayr und Jürgen Vogel eine Seelenlandschaft aus Eis und Schnee abgefilmt. Selten war ein Film klarer in seiner frohen Botschaft.
GNADE ist ein hervorragend gespieltes Psychodrama, und man kann Glasner Anerkennung entgegen bringen für so viel Klarheit in dem Glauben an seine positive Utopie, dass Vergebung auch unter unwahrscheinlichen Umständen möglich ist“. Zeit.de

Matthias Glasner 
1965 geboren in Hamburg arbeitet als Filmregisseur, Autor, Darsteller, Produzent und Musiker;  gründete 1996 mit seinem Freund, dem Schauspieler Jürgen Vogel, die Filmproduktionsfirma Schwarzweiss Filmproduktion. Nach einigen Fernsehregiearbeiten drehte er 2000 seinen zweiten Kinofilm FANDANGO. 2006 wurde er für seinen dritten Kinofilm DER FREIE WILLE mit Hauptdarsteller Jürgen Vogel auf der Berlinale mit dem Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater ausgezeichnet. 2012 erhielt Glasner für Gnade seine zweite Einladung in den Wettbewerb der Berlinale. 

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Samstag, 10. November, 15.30 Uhr - Turm
HIVER NOMADE - Winter Nomade
Dokumentarfilm - Salzburger Erstaufführung

CH, 2012, 90 Min., R: Manuel von Stürler, mit Pascal Eguisier, Schäfer, Carole Noblanc, Schäferin, OF mit englischen UT

Pascal, 53, und Carole, 28, sind Schäfer. Im November 2010 bereiten sie sich auf ihre lange, winterliche Schafwanderung (die sog. Transhumanz) vor: vier Monate und 600 km durch die Westschweiz, begleitet von drei Eseln, vier Hunden und achthundert Schafen. Hier beginnt ein außergewöhnliches Abenteuer: Tagein, tagaus Kälte und Unwettern trotzend, einzig eine Plane und Schaffelle als Schutz in den Nächten - diese Alltags-Saga offenbart ein raues, forderndes Metier voller Improvisation, das uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Natur, den Tieren und dem Kosmos gegenüber voraussetzt und immer wieder einfordert. Eine Odyssee durch eine Region im Wandel, in welcher dieses Nomadenleben mit der Herde von Jahr zu Jahr schwieriger wird, vor allem wenn es gilt, das nötige Grünfutter zwischen Villen, Straßen, Geleisen und Industriegebieten aufzuspüren. Eine Reise voller überraschenden Ereignissen, erstaunlichen Begegnungen, bewegenden Wiedersehen mit befreundeten Landwirten - nostalgische Akteure einer zunehmend schwindenden, ländlichen Lebensart.

Dominiert wird dieser Filmbericht von den beiden starken Persönlichkeiten Pascal und Carole, deren Beziehung und Lebensfreude diese Reise zu einer fantastischen Hymne an die Freiheit machen – ein Kontrast zu unserem sonst so komfortablen Lebensstil. HIVER NOMADE ist ein Filmabenteuer, ein zeitgenössisches Roadmovie, das der heutigen Welt den Spiegel vorhält, uns unseren Wurzeln näherbringt und letztlich grundlegende Fragen aufwirft.

Manuel von  Stürler
Geboren 1968 in Lausanne. Studium der Posaune an der Musikakademie Neuchâtel und Musikschule für Jazz und zeitgenössische Musik Lausanne. Seither Musiker und Komponist.

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Samstag, 10. November, 17.00 Uhr - Turm
MORE THAN HONEY
Dokumentarfilm

DE/AT/CH 2012, 91 Min., R: Markus Imhoof, B: Markus Imhoof, Kerstin Hoppenhaus. K: Jörg Jeshel, Attila Boa, S: Anne Fabini, T: Dieter Meyer OF DeutschEnglisch mit UT in Deutsch

Der Physiker Albert Einstein soll einmal gesagt haben: "Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus." 
Im Dokumentarfilm MORE THAN HONEY geht der renommierte Schweizer Regisseur und Sohn einer Imkerfamilie Markus Imhoof ("Die Reise", Oscar-Nominierung für "Das Boot ist voll") dem rätselhaften Bienensterben auf den Grund. Mit ungeahnter Präzision macht er das Leben der Biene sichtbar und porträtiert diejenigen, die am meisten von ihm profitieren: die Menschen. Während ein Schweizer Bergimker das Bienensterben mit Traditionstreue abzuwehren versucht, ist die Apokalypse in China schon längst Realität. Imhoof trifft hier auf das Geschäft mit den Pollen; er spricht mit einem quer durch die USA ziehenden Bienenchauffeur und mit Königinnenzüchtern, die ihre lebendige Ware per Post in die ganze Welt verschicken. Imhoofs tief beeindruckende Bestandsaufnahme des Bienenlebens verdichtet sich zu einer traurigen Diagnose unserer Zeit, in der Naturprodukte massenhaft verfügbar sein müssen. Die Biene steht im Zentrum dieses Widerspruchs, denn keinem anderen Tier wird heute so rigoros beides abverlangt: Quantität und Qualität. Markus Imhoof spürt den Bedeutungen nach, die die Biene seit ewigen Zeiten für den Menschen verkörpert und wagt einen schrecklich schönen Blick in den Abgrund, der eine Welt ohne Bienen zweifellos wäre. 

Markus Imhoof
geb. 1941 in Winterthur, Studium und Besuch der Filmschule in Zürich. Gastdozent an der Filmschule Mailand, der Filmakademie Berlin und der Filmhochschule Zürich. www.markus-imhoof.ch

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Samstag, 10. November, 16.30 Uhr - Studio
MAMA ILLÉGAL

Dokumentarfilm - Salzburger Erstaufführung

A 2011, 98 Min., Regie: Ed Moschitz, K: Sandra Merseburger, Michael Svce,
OF mit deutschen UT
2012 Festival der Neue Heimatfilm Freistadt Dokumentarfilmpreis 

Sie geben den Schleppern ihre Ersparnisse und riskieren auf ihrer Reise nach Westeuropa ihr Leben: Aurica, Raia und Nataşa, drei Mütter aus einem kleinen moldawischen Dorf. 
Sie kehren ihrem ärmlichen Heim, den kaputten Straßen, den baufälligen Schulen und den zahllosen unbewohnten Häusern den Rücken, um in Österreich und Italien als Putz- oder Pflegehilfen zu arbeiten. 
Hier führen sie ein Leben im Untergrund - mit einem harten Job, ohne gültige Papiere, schutzlos und ohne medizinische Versorgung - jahrelang getrennt von Kindern und Familien. Alles, was vom im Westen hart erarbeiteten Geld übrig bleibt, schicken sie nach Hause zu ihren Familien. 
Doch ihr Wunsch nach einer besseren Zukunft und einem schöneren Leben fordert einen hohen Preis. Die Rückkehr sieht nach all den Jahren ganz anders aus als geplant. Nach langer Zeit in der Ferne sind die Kinder erwachsen und die Ehemänner entfremdet. Die gesellschaftliche Kluft, die sie zu überwinden trachteten, droht die Familien endgültig auseinander zu reißen. Im Westen nicht wirklich angekommen und angenommen, stellen sie fest, dass ihnen ihre Heimat fremd geworden ist. 

Ed Moschitz
Geb. 1968 in Judenburg, Steiermark. Er ist Journalist beim ORF, zunächst beim Hörfunk, später beim Fernsehen. Er hat zahlreiche Reportagen gedreht, u.a. für die Reihe „Am Schauplatz“. MAMA ILLÉGAL ist eine Langzeitstudie, die auf einer der Reportagen, DORF OHNE MUTTER, basiert, und ist 2012 auf dem One-World-Festival in Brüssel mit dem Hauptpreis ausgezeichnet worden.

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Samstag, 10. November, 19.00 Uhr - Turm
DIE WAND
Spielfilm

AT/DE 2012, 108 Min., R: Julian Roman Pölsler, B: Julian Roman Pölsler nach der Romanvorlage von Marlen Haushofer; K: Christian Berger, S: Bettina Mazakarini, mit: Martina Gedeck, Wolfgang M.Bauer, Karl Heinz Hackl, Hans Michael Rehberg, Julia Gschnitzer, 
deutsche OF

Eine ›Katzengeschichte‹ nannte Marlen Haushofer bescheiden-ironisch ihren erfolgreichsten und ungewöhnlichsten Roman ›Die Wand‹ (1963).
Eine Frau schreibt in einer Jagdhütte ihre Geschichte auf, um sich nicht in Einsamkeit zu verlieren: Mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Hund ist sie vor über zwei Jahren in die Berge Österreichs gefahren. Ein Wochenendausflug. Als das Ehepaar am ersten Abend von einem Besuch im Dorf nicht zurückkehrt, macht die Frau sich auf die Suche. Mitten in der Natur stößt sie gegen eine unsichtbare Wand, eine unerklärliche Grenze, hinter der alles tot zu sein scheint. Die Frau ist auf sich selbst gestellt. Irgendwie muss sie überleben und sich mit ihren Ängsten aussöhnen, die sie immer wieder zu überwältigen drohen. Abgeschnitten vom Rest der Welt wird sie vor die unausweichlichen Grundfragen des Lebens gestellt...

Konsequent erzählt Pölsler die Geschichte aus der inneren Perspektive der Frau. Kein allwissender Erzähler klärt uns auf, was da eigentlich geschieht. Mit Martina Gedeck hat er dazu die kongeniale Schauspielerin gefunden. Sie verleiht ihrer Protagonistin allein durch leise Gesten und ihre Mimik eine starke Präsenz. Schauplatz der Erzählung ist die großartige Kulisse des Salzkammergutes in Gosau und Umgebung. DIE WAND beruht auf dem gleichnamigen literarischen Meisterwerk von Marlen Haushofer. Der 1963 erschienene Bestseller der österreichischen Autorin Marlen Haushofer wurde in 17 Sprachen übersetzt. Uraufführung Berlinale 2012.

Julian Roman Pölsler
geb. 1954 am Kreuzberg im Paltental/Gemeinde Sankt Lorenzen im Paltental, Stmk. Studium an der Filmakademie Wien und Max Reinhardt Seminar  und am Institut für kulturelles Management. Anschließend arbeitete er als Regieassistent bei Axel Corti. Seit 1982 dreht er eigene Fernsehfilme (alle Poltfilme von Alfred Komarek u.v.m.) und begleitet Fernsehproduktionen. Julian Pölsler lebt und arbeitet in Wien, Aussee und München.

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Samstag, 10. November, 21.00 Uhr - Studio
PEAK
Dokumentarfilm - Salzburger Erstaufführung

IT/DE 2011, 98 min., R: Hannes Lang, Mareike Wegener, OmU
2011 Dokumentarfilmfest Leipzig Preis des Göthe-Institutes

Die Alpen sind uns der Inbegriff von Heimat, wie sie mit ihren mächtigen schneebedeckten Gipfeln den Zeiten trotzen. Diese Alpen aber, so macht der Film schmerzhaft deutlich, gibt es nicht (mehr). 
Es sind Bilder einer gnadenlosen Technisierung, die das Ausmaß der Zerstörung deutlich machen: Skigebiete, die sich wie industrielle Komplexe mit riesigen Schneefabriken und kilometerlangen Plastikbahnen in die Berge fräsen. Beton, soweit das Auge reicht, futuristische Anlagen, wo einst Natur war, Partylärm, wo einst Stille herrschte. Still ist es nur im Sommer, wenn die Bettenburgen leer sind. Auch die Bergdörfer sind genauso verlassen, Menschen trifft man hier wie dort nur zufällig. Was diese Menschen eint, ist der Kampf gegen die Natur, wenn auch aus ganz anderer Sicht: Während die Bauern feststellen, dass einst bewirtschaftete Wiesen und Wälder zuwuchern, müssen die Verantwortlichen der Wintersportgebiete hoch oben in den Bergen riesige Speicherseen anlegen, um die Schneekanonen mit dem nötigen Wasser zu versorgen.

Hannes Lang
Geboren 1981 in Kastelruth, Südtirol. Ausbildung als Schreiner und Technischer Zeichner. Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln, seither freier Regisseur und Kameramann. 

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Samstag, 10. November, 21.00 Uhr - Turm
DIE KUNST, SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN
Spielfilm - Salzburger Erstaufführung

SE, 2011, 101 Min, R: Lena Koppel, K: Rozbeh Ganjali, D: Sverrir Gudnason, Vanna Rosenberg, Mitglieder des Glada Hudik Theaters, schwedische O m dt UT

Nach einer wahren Geschichte, frei nach dem berühmten Ensemble des Behinderten-Theaters »Glada Hudik«, das 1996 von einem damaligen Behindertenbetreuer gegründet wurde.
Alex ist ein ziemlicher Loser. Seine Träume von einer Theaterkarriere platzen, und dann verlässt ihn auch noch seine Freundin Lisa. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist, als Betreuer in einem Behindertenheim in einer Provinzstadt zu arbeiten. Alex versucht das Beste daraus zu machen und meldet seine Behinderten-Truppe bei »Schweden sucht den Superstar« an …

Diese intelligente, fröhliche Komödie aus Schweden zeigt wieder einmal, dass eine gute Geschichte ganz ohne knallige Effekte und Starrummel auskommen kann: Der verkrachte Schauspieler Alex sorgt mit frischen, neuen Ideen für Aufruhr in einer Einrichtung für Menschen mit Handicap. Während seine Schützlinge ihn unterstützen und begeistert Eigeninitiative entwickeln, muss Alex gegen konservative Sozialarbeiter und bürokratische Hürden kämpfen. Alex und seine außergewöhnliche Gesangsgruppe bringen Spaß auf die Leinwand und Wärme in die Herzen. Eine tief bewegende Komödie!

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