CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 03. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DER FALL WILHELM REICH

AT 2012, 110 Min., Regie: Antonin Svoboda; Drehbuch: Antonin Svoboda; Kamera: Martin Gschlacht; mit: Klaus Maria Brandauer, Julia Jentsch, Jeanette Hain, Birgit Minichmayr u. a.; Musik: Bernd Jungmaier; deutsch / engl OmU

Großer Denker, radikaler Psychoanalytiker, revolutionärer Geist: Den letzten Jahren aus dem Leben des Psychiaters Wilhelm Reich widmet der Filmemacher Antonin Svoboda (IMMER NIE AM MEER) seinen neuesten Film.
›Reich hat einige faszinierende Erkenntnisse gewonnen, er hat der sexuellen Revolution weit vorgegriffen - und vor allem ist er wesentlichen Fragen nachgegangen, die gar nicht so überraschend sind, aber viel zu wenig gestellt werden: Was ist Leben? Warum sind wir hier? Wie können wir die Welt, wie sie ist, begreifen?‹ Filmemacher Antonin Svoboda beschäftigt sich seit Jahren mit dem faszinierenden Leben und Werk des österreichischen Wissenschaftlers Wilhelm Reich (1897–1957). Als einer der wichtigsten Vertreter der zweiten Generation der von Sigmund Freud begründeten Schule der Psychoanalyse, veröffentlichte er visionäre wie kontroversielle Werke wie ›Massenpsychologie des Faschismus‹ oder ›Die Sexualität im Kulturkampf‹ und musste schließlich 1939 in die USA emigrieren.

Der Film behandelt seine letzten Jahre, als Wilhelm Reich (großartig: Klaus Maria Brandauer) wegen seiner ungewöhnlichen und freizügigen Therapiemethoden ins Blickfeld der Kommunistenjäger gerät. Agenten werden auf ihn angesetzt, um seine Forschungsarbeit zu unterbinden, das Gericht ordnet an, seine Schriften zu verbrennen. Im Gefängnis stirbt Reich unter mysteriösen Umständen.
Neben dem großen Klaus Maria Brandauer glänzen Birgit Minichmayr, der Berliner Schauspiel-Star Julia Jentsch, der mehrfach ausgezeichnete Schotte Gary Lewis und der US-Amerikaner David Rasche, bekannt als durchgeknallter Cop aus der 80er-TV-Kultserie ›Sledge Hammer‹.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 10. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
NACHTZUG NACH LISSABON - Night Train to Lisbon

CH/DE/PT 2013, 110 Min., Regie: Bille August, Drehbuch: Greg Latter, Ulrich Herrmann, nach dem gleichnamigen Roman von Pascal Mercier, mit: Jeremy Irons, Mélanie Laurent, Martina Gedeck, August Diehl, Lena Olin, Charlotte Rampling, Bruno Ganz, Christopher Lee, Filipe Vargas, Adriano Luz, u. a.; OmU

Raimund Gregorius, Ende 50 und alleinstehend, unterrichtet in einem Berner Gymnasium Latein. Eines Morgens hält er im strömenden Regen eine junge Frau davon ab, sich in den Fluss zu stürzen. Raimund nimmt sie mit in die Schule, doch die Frau verschwindet wieder. Was ihm bleibt: ein schmaler Band des portugiesischen Autors Amadeu Inácio de Almeida Prado und ein Zugticket für den Nachtzug nach Lissabon. Spontan besteigt Raimund den Zug und begibt sich in Lissabon auf die Suche nach dem Autor des Buches. Nach und nach entschlüsselt sich das Geheimnis des Textes und der Personen, die Almeida Prado beschreibt. Die Spuren führen Raimund in die Zeit der Salazar-Diktatur, gleichzeitig beginnt der verschlossene Mann, sich seines trostlosen Lebens bewusst zu werden.
NACHTZUG NACH LISSABON basiert auf dem gleichnamigen, in 15 Sprachen übersetzten Bestseller von Pascal Mercier. Das Werk des Schweizer Philosophieprofessors erschien 2004 beim Hanser Verlag und zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Romanen der letzten Jahre.

"Als ich den Film sah, kamen mir die Bilder meiner Fantasie von der Leinwand entgegen. Es war eine Erfahrung von hypnotischer Wucht. Schon mit der ersten Szene fiel ich aus der gewöhnlichen Zeit heraus und fand am Ende nur mühsam in sie zurück. Mit diesem Film lässt man das Gestrüpp und Dickicht des alltäglichen Lebens hinter sich und tritt auf eine Lichtung hinaus. In Bildern von großer Schönheit und poetischer Kraft nimmt die Geschichte das Publikum mit ins ferne Portugal und in eine ferne Zeit. Die Geschichte des Films ist nicht deckungsgleich mit der Geschichte des Romans. Das hat mit der Logik des anderen Mediums zu tun. Aber sie bewahrt die seelischen Konturen der Figuren, ihre Tiefe und die Natur des Dramas. Darüber hinaus hat Bille August, dem Buch entsprechend, einen philosophischen Film geschaffen, in dem über existenzielle Fragen nachgedacht wird, die jeden beschäftigen. Wir hören, wie Gregorius aus den Reflexionen des portugiesischen Arztes und Poeten liest. Man möchte, dass die Stimme von Jeremy Irons nicht aufhört. Überhaupt möchte man nicht, dass der Film aufhört. Als er zu Ende war und das Licht anging, fragte ich: 'Wann kann ich ihn das nächste Mal sehen?'." (Pascal Mercier)


Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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