CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 05. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BLUE JASMINE

US 2013,  94 Min., Regie: Woody Allen, K: Javier Aguirresarobe, Mit: Alec Baldwin, Cate Blanchett, Louis C.K., Bobby Cannavale, Andrew "Dice" Clay, Sally Hawkins, engl. OmU
Golden Globe 2014 für Cate Blanchet 

In Woody Allens dramatischer Charakterstudie trumpft Cate Blanchett als New Yorker Society-Lady im freien Fall auf.
Nach der Verhaftung ihres Gatten wegen Investment-Betrugs fliegt Society-Lady Jasmine aus ihrem sündteuren Manhattan-Luxus-Appartement. Unterschlupf findet sie in der kleinen, bescheidenen Mietwohnung ihrer Adoptiv-Schwester in San Francisco. Um ihr Leben wieder in Griff zu bekommen, nimmt Jasmine widerwillig eine Stelle als Empfangsdame in einer Zahnarztpraxis an. Als sie den erfolgreichen Diplomaten Dwight kennenlernt, blitzt ein Funken Hoffnung in ihr auf: Der für ein politisches Amt kandidierende Dwight braucht eine vorzeigbare Frau… Jasmines Problem besteht darin, dass ihr Selbstwertgefühl davon abhängt, wie andere sie wahrnehmen, während sie selbst ihre Umgebung völlig ignoriert. Durch die sensible Darstellung der majestätischen Cate Blanchett fühlen wir mit Jasmine, die sich unbewusst selbst in den Abgrund manövriert. Woody Allens Drama handelt von den verhängnisvollen Konsequenzen, die sich ergeben, wenn Menschen die Wahrheit massiv verdrängen.

Im Laufe seiner Karriere hat Woody Allen viele unvergessliche Frauengestalten geschaffen, die von einigen der größten Schauspielerinnen der Welt verkörpert wurden.
„Cate Blanchett ist einfach nur grandios, sie ragt aus dem durch die Bank starken Ensemble so gewaltig heraus, dass sie selbst ihren ansonsten alles überstrahlenden Regisseur in den Schatten stellt.“ (Filmstarts)

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 12. März, 18.00 Uhr, Zeughaus am Turm
DAS RADIKAL BÖSE

DE/AT 2013, 96 Min., Regie/Drehbuch: Stefan Ruzowitzky; mit den Stimmen von: Volker Bruch, Alexander Fehling, Benno Fürmann, Hanno Koffler, Lenn Kudrjawizki, Andreas Schmidt, Simon Schwarz, Devid Striesow, Arndt Schwering-Sohnrey, Sebastian Urzendowsky und Nicolette Krebitz; deutsch, englische Teile m dt UT 

Wie werden aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder? Warum töten ehrbare Familienväter Tag für Tag, jahrelang, Frauen, Kinder und Babys? Warum verweigerten so wenige den Befehl, obwohl es ihnen freigestellt war? Stefan Ruzowitzkys Filmessay beschäftigt sich mit den systematischen Erschießungen jüdischer Zivilisten durch deutsche Einsatzgruppen in Osteuropa und der Suche nach den Ursachen des Bösen. Wir hören die Gedanken der Täter aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Gerichtsprotokollen, sehen in junge Gesichter, Projektionsflächen für Assoziationen und Erkenntnisse. Ergänzt mit historischen Aufnahmen, den Aussagen renommierter Forscher und den überraschenden Ergebnissen psychologischer Experimente führt der Film hin zu "dem radikal Bösen", einer Blaupause des Genozid. 

"Eine intelligent aufbereitete Dokumentation mit eigenem stilistischen Konzept und wichtigen neuen Einsichten in die menschliche Psyche."
(Filmbewertungsstelle Wiesbaden)

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


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Mittwoch, 12. März, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
MICHAEL KOHLHAAS

DE/FR 2012; 122 Min., Regie: Arnaud des Pallières; mit: Mads Mikkelsen, David Bennent, Paul Bartel, Bruno Ganz, Mélusine Mayance, David Kross, franz. OmU

Der wohlhabende Pferdehändler Michael Kohlhaas führt ein glückliches Leben mit seiner Familie. Er ist fromm und rechtschaffen. Dann aber wird ihm Unrecht zuteil. Er wird gedemütigt, sein Stolz und seine Würde werden mit Füßen getreten. Zunächst versucht er mit legalen Mitteln, sein Recht einzuklagen, doch dem adligen Herrscher sind er und seine Probleme egal. Als aber seine Frau, die vermitteln wollte, schwer misshandelt wird und stirbt, greift er zur Selbstjustiz.
Arnaud des Pallières belässt die Geschichte im 16. Jahrhundert, verlegt sie aber von Deutschland in die eindrucksvolle Gegend der französischen Cevennen. Außen interessiert ihn der von Bauernaufständen geprägte Übergang von Feudalsystem zum aufgeklärten Staat, der Materialismus der Zeit, das Nebeneinander von Katholizismus und Protestantismus – Themen, die auch heute eine Rolle spielen. Nach innen interessieren den Regisseur die treibenden Gefühle: Liebe, Redlichkeit, Macht, Ohnmacht, Ausgeliefert-Sein, Gewalt, Respekt und Würde.

Heinrich von Kleists 1810 erschienene Novelle handelt vom Widerstand eines Individuums gegen die Willkür der Herrschenden sowie der Differenz zwischen Recht und Gerechtigkeit. Pallières verfilmt dies klar und stringent. Allgemeine Reduktion statt Historienfilm-Opulenz, Original-Ton, natürliches Licht, bescheidene Ausstattung. Das Ergebnis ist ein in seiner Ausdruckskraft unheimlich verdichteter Film, in dem jede Geste, jeder Blick, jedes Wort, jeder Windstoß, jede Wolke mit über sich selbst hinausweisender Bedeutung aufgeladen ist.

Eintritt:  € 7,- / ermäßigt € 6,-


 Programmänderungen vorbehalten


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