CINEMA : CLUB  RADSTADT
















Mittwoch, 04. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
EIN GESCHENK DER GÖTTER

DE 2014, 102 Min., Regie: Oliver Haffner mit: Katharina Marie Schubert, Adam Bousdoukos, Paul Faßnacht u.a. OdF
Internationales Filmfest München 2014 „BAYERN 3 Publikumspreis“

Aus heiterem Himmel verliert Schauspielerin Anna ihre Anstellung an einem kleinen Stadttheater. Eben noch auf der Bühne findet sie sich nun in der Tristesse des örtlichen Jobcenters wieder. Auf Drängen ihrer theaterbegeisterten Sachbearbeiterin übernimmt sie die Leitung eines Schauspielkurses für acht Langzeitarbeitslose – „schwer Vermittelbare“. Trotz gewaltiger Widerstände gegen die verpflichtende Bildungsmaßnahme formt sich aus den frustrierten Einzelkämpfern zunehmend eine eingeschworene Gruppe, mit der Anna „Antigone“ inszeniert. Überraschend kommt in die privaten Dramen der Teilnehmer immer mehr Bewegung und auch Anna erlebt einen Neuanfang, mit dem sie so nicht gerechnet hat.

EIN GESCHENK DER GÖTTER von Regisseur Oliver Haffner ist eine charmante und kluge Working-Class-Komödie aus Deutschland. Katharina Marie Schubert überzeugt als desillusionierte Schauspielerin, die von heute auf morgen nicht mehr im Rampenlicht steht und sich neue Lebensziele setzen muss. An ihrer Seite spielt ein großartiges Darstellerensemble. Mit Leichtigkeit und Ehrlichkeit erzählt der Film die tragisch-komische Geschichte einer Gruppe gesellschaftlicher Außenseiter, die alle in einer beruflichen und persönlichen Krise stecken. Mit der magischen Kraft des Theaters und durch die Erfahrung von Gemeinsinn erobern sie sich ihre Würde und Selbstachtung zurück.

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 11. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
WILD TALES - Jeder dreht mal durch

AR/ES 2014, 122 Min., Regie: Damián Szifrón, mit Ricardo Darín, Darío Grandinetti, Oscar Martinez, Leonardo Sbaraglia, u.a. OmU
Argentiniens Oscar®-Beitrag 2015

Jeder kennt das Gefühl: die Wut über die Unzulänglichkeiten des Lebens. Ein harmloser Moment bringt das Fass zum Überlaufen und ruft eine Kettenreaktion hervor. Manche bleiben ruhig. Andere explodieren. WILD TALES ist ein Film über Menschen, die explodieren. Zum Äußersten getrieben in einer unberechenbaren, ständigem Wandel ausgesetzten Realität, überschreiten die Figuren in WILD TALES den schmalen Grat, der Zivilisation von Barbarei trennt. Der Verrat eines Liebenden, die Konfrontation mit einer vergessen geglaubten Vergangenheit und die Gewalt, die sich aus ganz alltäglichen Begegnungen ergibt, treiben die Figuren immer weiter, in den Wahnsinn hinein. Und je weiter sie in diese Richtung getrieben werden, desto mehr lassen sie sich fallen und geben sich dem verbotenen Vergnügen hin, die Kontrolle zu verlieren.

Die rabenschwarze Komödie WILD TALES ist eine geniale Mischung zwischen Tarantino, Almodóvar und den Coen Brothers. Der Publikumsliebling der Festivalsaison und Argentiniens Oscar®-Beitrag 2015! WILD TALES ist das seltene Beispiel für einen Film ohne Netz und doppelten Boden, ohne Gurt, Airbag oder andere Sicherheitsmechanismen. Er ist Kino, wie es purer nicht sein könnte, durch und durch argentinisch und gleichzeitig so universal, dass er uns allen den Spiegel vorhält. Das Biest, das er zeigt, das sind wir. Und wir sind urkomisch in unserer verzweifelten Wut.
Mit WILD TALES ist dem argentinischen Filmemacher Damián Szifrón ein aufregendes Meisterwerk gelungen, ein sechs Geschichten umfassender Anthologiefilm, in dem jede einzelne Sequenz auf ungeheure und ungeheuer aberwitzige Weise eskaliert. 

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 18. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
MAGIC IN THE MOONLIGHT

USA 2014, 97 Min., Regie. Woddy Allen, mit Emma Stone, Colin Firth, Marcia Gay Harden, engl OmU

Der angesehene Illusionist Stanley  wird in den 1920er Jahren an die Côte d’Azur beordert, um dort einen Schwindel aufzudecken: An der französischen Mittelmeerküste treibt die vermeintliche Wahrsagerin Sophie  ihr Unwesen und zieht mit ihren Prophezeiungen den Reichen und Schönen das Geld aus den prallgefüllten Taschen. Um den mysteriösen Fall zu lösen, stürzt sich der englische Gentleman in das ausschweifende Leben der dekadenten Oberschicht. Neben dem Luxus in Form von pompösen Villen und exzessiven Partys mit jeder Menge Jazzmusik ist es vor allem die attraktive Hellseherin, die Stanley zunehmend den Kopf verdreht. Als sich Sophie und Stanley langsam näherkommen, beginnt sogar der Meisterillusionist selbst daran zu zweifeln, dass die junge Dame eine Betrügerin ist…

Auch mit 78 Jahren dreht Woody Allen noch einen Kinofilm pro Jahr, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.  MAGIC IN THE MOONLIGHT ist eine leichtfüßig-nostalgische Gute-Laune-Romanze, wie sie kaum besser zu ihrem sommerlich-sonnigen Setting an der französischen Côte d'Azur der 1920er passen könnte. Abgerundet wird das Vergnügen durch das grandiose Zusammenspiel der Hauptdarsteller Colin Firth und Emma Stone.

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 25. Februar, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
HÖHERE GEWALT

SW 2014, 118 Min., Regie/Buch: Ruben Östlund,  mit Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren, Vincent Wettergren
Filmfestspiele Cannes 2014 „Preis der Jury“

Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Terrasse des Restaurants die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder – panisch ergreift Vater Tomas… die Flucht. Als sich der Nebel legt, sind alle unversehrt. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas‘ Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage und seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen. 

Der auf dem Filmfest in Cannes gefeierte HÖHERE GEWALT seziert meisterhaft die Rollenbilder der modernen Familie. HÖHERE GEWALT changiert brillant zwischen einem subtilen, spannenden Familiendrama und einer schwarz-satirischen Komödie mit messerscharf beobachteter Alltagspsychologie und einer ganz eigenen bizarren Situationskomik. Der Film erzählt, wie schnell eine heile, kontrollierte Familienidylle unter einer Lawine aus Vorwürfen und Versagensängsten begraben werden kann. Dabei beschreibt Regisseur Ruben Östlund meisterhaft und mit einer guten Portion trockenem Humor, wie schwer die Protagonisten den gesellschaftlich festgelegten Rollenbildern und ihren eigenen Erwartungen aneinander entfliehen können. Östlunds genaue Beobachtungsgabe, gemischt mit einem raffinierten schwarzen Humor, und seine faszinierende Art der Bildinszenierung mit digitaler Kamera und anschließender Computerbearbeitung beeinflussten in den letzten Jahren viele skandinavische Regisseure.

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


 Programmänderungen vorbehalten


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