CINEMA : CLUB  RADSTADT















Mittwoch, 01. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
STILL ALICE - Mein Leben ohne Gestern

USA 2014, 99 Min., Regie / Drehbuch: Richard Glatzer & Wash Westmoreland; mit: Julianne Moore, Kirsten Stewart, Alec Baldwin, u.a. engl.OmU
2015 Oscar®-nominiert für Beste Hauptdarstellerin – Julianne Moore

Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die kaum jemandem auffallen. Bei einem Vortrag fällt Professorin Alice Howland plötzlich ein Wort nicht ein. Wenig später verliert sie beim Joggen die Orientierung, obwohl sie die Strecke fast jeden Tag läuft. Die 50-jährige, die an der Columbia University Linguistik lehrt, ahnt bald, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Aber die Diagnose ist trotzdem ebenso unerwartet wie erschütternd: Alice leidet an einem seltenen Fall von frühem Alzheimer. Ihre jüngste Tochter Lydia, die sich in Los Angeles als Schauspielerin versucht, ist die erste, die bemerkt, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt. Ein gemeinsamer Sommer im Strandhaus der Familie schweißt sie enger zusammen denn je. Und als Alices Zustand sich zusehends verschlechtert, ist es ausgerechnet ihre Jüngste, die für sie die größten Opfer bringt.

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 08. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
SEHNSUCHT NACH PARIS - La Ritournelle

FR 2014, 98 Min., Regie/ Buch: Marc Fitoussi, mit: Isabelle Huppert, Jean-Pierre Darroussin, Michael Nyqvist, frz. OmU

Brigitte und Xavier leben als Rinderzüchter in der Normandie, teilen sich Alltag und Arbeit. Seitdem die Kinder aus dem Haus sind, geht alles seinen geregelten Gang, das Geschäft läuft, ihr Zuchtbulle Ben Hur gewinnt Preise, das lang verheiratete Paar hat sich eingerichtet zwischen Tradition und Moderne, die Liebe brennt auf Sparflamme. Als die attraktive Mittfünfzigerin den jungen Pariser Stan bei einer Party im Nachbarhaus kennen lernt, genießt sie seine Komplimente. Das Wiedersehen enttäuscht, doch sie trifft noch den charmanten dänischen Geschäftsmann Jesper und erlebt mit ihm die Lichterstadt an der Seine von einer prickelnden und aufregenden Seite. 

Isabelle Huppert beweist sich in SEHNSUCHT NACH PARIS nicht als glamouröse Femme Fatale oder bourgeoise Madame, sondern als deftige Landfrau mit Gummistiefeln. An ihrer Seite als bodenständiger Rinderzüchter einer der populärsten und beliebtesten männlichen Stars Frankreichs, Jean- Pierre Darroussin. Als abenteuerlustige Träumerin und solider Pragmatiker erlebt das Paar den Beziehungs-Blues, geht mit großer Spielfreude und Intensität auf eine emotionale und bewegende Reise, an deren Ende Hoffnung auf Neubeginn steht. Marc Fitoussi erzählt in dieser zauberhaften französischen Version der "comedy of remarriage" mit Tiefgang, Esprit und Humor von den Fallstricken der Gefühle, dem Spiel mit dem Feuer, der Sehnsucht nach Freiheit. Eine sanfte Ode an die Kraft der Liebe und die Zärtlichkeit des Seins.


Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 15. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
GRUBER GEHT

AT 2015, 92 Min., Regie/Buch: Marie Kreutzer; Literaturverfilmung nach dem Roman „Gruber geht“ von Doris Knecht, mit: Manuel Rubey, Bernadette Heerwagen, Doris Schretzmayer

John Gruber (wunderbar ungeniert dargestellt von Manuel Rubey), cool, erfrischend frech, erfolgreich und wohl am meisten in seinen eigenen Charme verliebt, ist ein gut aussehender Gewinnertyp mit Wiener Schmäh. Er lebt in einem superchicen Wiener Glaskobel-Dachappartment. Sein Geld verdient er als Superchecker in einer Werbefirma. Seine Freizeit verbringt er im Fitnessstudio, in hippen Bars oder irgendeinem Bett. Seine Familie hält er auf Distanz, seine Freunde sind oberflächliche Bekanntschaften, und auf Beziehungen mit Frauen lässt er sich nur kurz oder gar nicht ein. Als ihn seine Schwester bittet, zum 60. Geburtstag der Mutter zu kommen, sagt er widerwillig zu. Er ist zynisch, blasiert und eloquent wie immer, bleibt nur einige Stunden bei der für ihn biederen Familie, um danach noch in der Stadt in seinem Stammcafé abzuhängen. Den Schwächeanfall im Fitnessstudio ignoriert er genauso wie den ungeöffneten Brief vom Krankenhaus.

Mit GRUBER GEHT beweist Marie Kreutzer (DIE VATERLOSEN) wieder ein feines Gespür für menschliche Beziehungen, Lebenssituationen und intelligente, witzige und treffende Dialoge, die ganz natürlich daher kommen.

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 22. April, 18.00 Uhr, Zeughaus am Turm
CONDUCTA
In Kooperation mit Lateinamerika-Filmfestival Salzburg
Cuba 2014, 108 Min., Regie: Ernesto Daranas; mit: Alina Rodríguez, Armando Valdés Freire, Silvia Águila, spanisch OmU
- Bester Film & Bester Schauspieler, Festival des Neuen Lateinamerikanischen Kinos, Havanna
- Premio Caracol für Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kamera, Künstlervereinigung Cuba
- Publikumspreise & Bester Film, Beste Regie & Beste Schauspielerin beim Filmfestival Malaga
- Bester Film & Beste Schauspielerin, Habana Film Festival, New York

Chala ist ein gerissener Junge, der in der Schule gerne seine Späße treibt, durch vorwitzige Sprüche glänzt und vor den Mädchen seinen unwiderstehlichen Charme versprüht. Aber er lebt keine unbeschwerte Kindheit, denn er muss sich um seine drogenabhängige Mutter kümmern und Geld fürs Überleben verdienen. Seine Lehrerin Carmela bringt ihm viel menschliche Wärme und Verständnis entgegen, aber zeigt auch Strenge, wenn es nötig ist. Als die Schulleitung Chala wegen seines auffälligen Verhaltens (›Conducta‹) ins Erziehungsheim stecken will, zieht Carmela alle Register.

Ernesto Daranas hat seinen dritten Spielfilm gemeinsam mit Studierenden der Filmschule von San Antonio de los Baños, die von Gabriel García Márquez und Fernando Birri gegründet wurde, realisiert und avancierte in Kuba zum erfolgreichsten einheimischen Film überhaupt. CONDUCTA bietet einen ungemein facettenreichen und authentischen Einblick in das Alltagsleben auf der Insel und überrascht mit ungewohnt offener Sozialkritik. Gleichzeitig erzählt Daranas eine Geschichte über Freundschaft und Solidarität, die universelle Gültigkeit hat und unter die Haut geht. Seit FRESA Y CHOCOLATE (ERDBEER UND SCHOKOLADE) hat kein kubanischer Film mehr so mitreißend vom Leben auf den lichtdurchfluteten Strassen Havannas erzählt und Sozialkritik so packend mit Gefühlskino verbunden.


Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 22. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
BIRDMAN - Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit

USA 2014, 119 Min.,  Regie: Alejandro González Iñárritu; Drehbuch: Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone; mit: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton, Andrea Riseborough, Naomi Watts, OmU
Oscar® 2015 für Besten Film 

Die Karriere von Riggan Thomson (Michael Keaton) ist quasi am Ende. Früher verkörperte er den ikonischen Superhelden Birdman, doch heute gehört er zu den Stars einer vergangenen Ära. In seiner Verzweiflung versucht er, ein Broadway-Stück auf die Beine zu stellen, um sich und allen anderen zu beweisen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Als die Premiere näher rückt, fällt Riggans Hauptdarsteller unfallbedingt aus. Der Regisseur findet mit Mike Shiner (Edward Norton) schnellen Ersatz. Er ist zwar ein unberechenbarer Typ, aber ein Garant für viele Ticketverkäufe und begeisterte Kritiken. 

Mit dieser vergnüglichen Theater-Satire und einem großartigen Schauspiel-Ensemble ist Filmemacher Alejandro González Iñárritu eine elegante, verspielte und schwarze Komödie gelungen, die bei den letzten Filmfestspielen von Venedig Kritik und Publikum gleichermaßen begeisterte. Der mexikanische Regisseur bewies in seinen bisherigen Filmen wie AMORES PERROS, BABEL, 21 GRAMM und BIUTIFUL (mit Javier Bardem) sein Talent, Dramen großartig und berührend in Szene zu setzen. Dass er auch das Komödienfach beherrscht, beweist er nun in dieser ebenso komischen wie tiefgründigen Abhandlung über die unerschütterlichen Eitelkeiten des Showbiz.
Abgesehen von der Handlung und der exzellenten Schauspielriege ist BIRDMAN auch ein filmästhetischer Genuss, denn das Werk ist so inszeniert, als wäre es in einer einzigen langen Plansequenz (Kameraführung ohne Schnitt) gedreht. Die Kamera ist den ProtagonistInnen ganz dicht auf den Fersen, folgt ihren Blicken durch das Labyrinth des Theaters und schwenkt über die Schauplätze, sodass man als ZuschauerIn bald in den Sog dieses turbulenten Filmreigens gezogen wird.


Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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Mittwoch, 29. April, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
HEUTE BIN ICH SAMBA

FR 2014, 120 Min., Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache, mit: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Taher Rahim, Izia Higelin, u.a. franz. OmU

Nach ihrem Welterfolg "Ziemlich beste Freunde" präsentieren Éric Toledano und Olivier Nakache einen ebenso ernsthaften wie überraschend humorvollen Film. 

Zehn Jahre ist es her, dass Samba - nicht ganz legal - aus Senegal nach Frankreich eingereist ist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser und versucht dabei nicht aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen „brasilianischen“ Freund Wilson, der eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job. Dennoch hält Samba an seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, optimistisch fest. Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet postwendend in Abschiebehaft. Jetzt steckt Samba richtig in der Klemme und braucht dringend Hilfe. Die erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice, die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster „Fall“ und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer....

„Eric Toledano und Olivier Nakache zeigen ein sehr authentisches Bild vom Alltagsleben der Asylanten in Europa. Sie spielen Probleme nicht herunter und schaffen mit SAMBA trotzdem einen Film, der Spaß macht.“ – filmosophie

Eintritt:  € 8,- / ermäßigt € 7,-


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