g e z u p f t , g e s c h l a g e n , g e l i e b t …

Über viele Jahrhunderte hinweg hat die Gitarre Spieler wie Zuhörer mit ihrer Klangschönheit und ihren facettenreichen Klangeigenschaften fasziniert und verzaubert. Als Saiten- und Zupfinstrument zählt sie historisch zu den ältesten Instrumenten und fand breite Verwendung für umherziehende Straßenmusiker und -sänger, die ihre Kunst im öffentlichen Raum, auf Jahrmärkten oder bei Festen und Feiern darboten. Kleine Geldspenden der Passanten oder Marktbesucher retteten ihr Überleben. Früher hatten sie vielfach einen höheren sozialen Status, sie verbreiteten Nachrichten und erzählten Geschichten. Geliebt von Minnesängern, Handwerksburschen auf Wanderschaft, von Narren, die den König damit erheiterten, spielte sie sich als Konzertgitarre in die Konzertsäle der Welt und in die Herzen der Menschen.

Straßenmusik des 17. Jahrhunderts auf den Bühnen der Konzertsäle? Ist das nicht verwunderlich? Soziale, politische und gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen schaffen Akzeptanz für Menschen am Rand unserer Gesellschaft. Seit jeher sind Künstler Vordenker und Brückenbauer für eine Humanisierung der Gesellschaft und schaffen somit ein Klima der Toleranz und Verständigung. Die Gitarre »…gezupft, geschlagen, geliebt…« steht im Mittelpunkt des diesjährigen Programmes als mögliche Brücke zu Vergangenheit und Zukunft. Nachdenkliche, vergnügliche und erbaulichen Stunden mit dem diesjährigen Programm der 27. Paul Hofhaimer-Tage.

Herzlichst - Elisabeth Schneider

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