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Dienstag 03. November 2020 - Dienstag 24. November 2020
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Ruth Klüger „weiter leben – eine Jugend“
In memoriam RUTH KLÜGER „weiter leben – eine Jugend“
Kindheit einer Jüdin in Wien
Im September 1942 kamen Mutter und Tochter in Theresienstadt an. Im Mai 1944 fuhren sie durchs Tor von Auschwitz-Birkenau. Ende des Jahre wurden Ruth und ihre Mutter nach Christianstadt, ein Außenlager von Groß-Rosen, zur Zwangsarbeit gebracht – Baumstümpfe ausgraben, Eisenbahnschienen tragen, im Steinbruch herumkriechen. Während der stundenlangen Appelle rezitierte das Kind Goethe-Gedichte, Schiller-Balladen. Auf dem Weg nach Bergen-Belsen Anfang 1945 gelang Mutter und Tochter die Flucht. Im Sommer 1945 lernt sie Schwimmen und Rad fahren.
1947 wanderten Ruth Klüger und ihre Mutter in die USA aus. Die Mutter blieb in New York, sie selbst ging an die Westküste, schloss ihr Studium ab, heiratete den Berliner Historiker Thomas Angress und wurde mit 23 Jahren Mutter. Sie unterrichtete als Professorin für Germanistik an den Elite-Universitäten Princeton und der University of California, Irvine und publizierte über Lessing, Kleist, Katastrophen, Antisemitismus und zu feministischen Themen – „Frauen lesen anders“ heißt eins ihrer vielbeachteten Bücher.
2016 hatte die zartgliedrige Frau mit Mitte 80 eine Reise nach Berlin angetreten, um die Rede vor dem Bundestag zur Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus zu halten. Das tat sie vor allem deswegen, um der Bundeskanzlerin ihren Respekt zu zeigen für deren Flüchtlingspolitik. So habe Deutschland den „Beifall der Welt“ gewonnen.
Mit 88 Jahren ist die Germanistin und Schriftstellerin am 6. Oktober 2020 im kalifornischen Irvine gestorben.
Das Buch haben wir bei der Radstädter Buchhandlung Wallig bestellt, ab 3. November 2020 stehen im offenen Bücherschrank am Stadtplatz in Radstadt 10 Exemplare zur Verfügung.
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