Stolpersteine
Montag 30. Dezember
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„STOLPERSTEINE“ zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus
STOLPERSTEINE in Radstadt
Im Jahr 2019 organisierte Elisabeth Schneider vom Kulturkreis DAS ZENTRUM Radstadt für Schüler:innen des BORG Radstadt eine Lesung mit der Wiener Autorin Hanna Sukare aus ihrem Roman „Schwedenreiter“ . Dies war der Anlass für Mag. Michael Kroiß, Lehrer am Pierre de Coubertin BORG Radstadt, die Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort mit den Schüler:innen der damaligen achten Klasse zu bearbeiten. Ein Ergebnis dieses Schulprojektes, das vom Kulturkreis Das Zentrum und der Stadtgemeinde Radstadt unter Burgermeister Christian Pewny mitgetragen wurde, ist nun realisiert. Zwölf Stolpersteine wurden am 12. und 13. Oktober 2022 am Stadtplatz und am Margarete-Schütte-Lihotzky Platz verlegt.
Die zwölf Stolpersteine dokumentieren den Tod von zwölf Radstädter:innen die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale und in Hartheim getötet wurden oder dem Fanatismus von Illegalen Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Für zwei weitere Radstädter liegen bereits Stolpersteine in der Stadt Salzburg (siehe Liste).
Vier Stolpersteine von in Hartheim ermordeten weiblichen Opfern liegen nun am Margarete-Schütte-Lihotzky Platz. Der Platz wurde 1998 nach dieser Pionierin der Architektur benannt, welche auch den Widerstand gegen den Nationalsozialismus unterstützte und dafür von der Gestapo verhaftet, verurteilt und inhaftiert wurde. Acht Stolpersteine liegen am Stadtplatz am Milleniumspfad, zwischen den Gedenktafeln 1938 (Anschluß) und 1945 (Befreiung), vor dem Haus Stadtplatz 14.
Die Idee der Stolpersteine hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben. Mittlerweile sind weltweit über 90.000 Stolpersteine in 30 Ländern verlegt.
In Arbeit ist nun auch das Anbringen einer Erklärungstafel am Maderweg in Radstadt. Nach wie vor ungeklärt ist, nach wem (Vater Benno oder Sohn Herbert) der Weg benannt wurde. Beide waren Mitglied der Nationalsozialistischen Partei, der Sohn Herbert Mader ist als Obersturmführer der Waffen-SS schwer belastet.
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